Dritte Günstigplattform "Boost" im Winter startklar

PARIS - Jean-Marc Janaillac erwartet für Air France-KLM ein "anspruchsvolles Jahr 2017". Steigende Öl- und Dollarpreise und höhere Zinsen werden Air France-KLM ebenso beschäftigen wie der noch immer schwelende Tarifkonflikt mit den Air-France-Piloten, sagte der Konzernchef am Mittwoch in Paris.

Air France-KLM ging 2016 mit 93,4 Millionen Passagieren und einem Plus von 4,0 Prozent ins Ziel. Air France büßte 1,4 Prozent Fluggäste ein, während KLM und Transavia zulegen konnten.

"Obwohl auch die Nachfrage moderat steigt, gibt es im Markt Überkapazitäten", sagte Janaillac. Inzwischen muss sich Air France-KLM auch auf der Langstrecke mit Günstigkonkurrenz auseinandersetzen. Den neuen Angeboten von Norwegian und French Blue will Janaillac mit einer eigenen Günstigplattform begegnen.

Der Ableger mit dem Arbeitstitel "Boost" trete im Winter 2017/2018 zunächst auf Mittelstrecken in den Markt ein, sagte Janaillac. Zur Sommersaison 2018 werde Boost auch Langstrecken fliegen.

Nach HOP! und Transavia ist Boost bereits die dritte Günstigairline innerhalb des Air-France-KLM-Reichs. Mit der Plattform will Air France-KLM Experimente wagen und lernen, wie der gesamte Konzern im Wettbewerb mit Golf- und Günstigairlines flexibler reagieren kann.

2017 werden alle drei großen europäischen Flugkonzerne Günstigtickets auf Langstrecken anbieten. Lufthansa ist mit Eurowings am Start, IAG schickt ab Juni in Barcelona eine Günstig-Ops mit zwei Airbus A330 ins Rennen.

Lufthansa stellt sich für 2017 auf 400 Millionen Euro höhere Aufwendungen für Treibstoffe ein, vermied letzte Woche ansonsten aber Fernlicht-Prognosen.