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Ziel sei es, innerhalb der kommenden zehn Jahre serienreife Produkte auf den Markt zu bringen, unterrichtete Boeing seine Mitarbeiter über die Pläne.
Der Schritt ist Teil eines strategischen Umbruchs, in dessen Zuge Boeing mehr Wertschöpfung und Kontrolle in den Konzern zurückholen will. Dass die Bande zu den Zulieferern dabei massiv strapaziert werden, nimmt man in Seattle in Kauf.
Boeing Global Services, ebenfalls eine neue Abteilung, die am 1. Juli 2017 gegründet wurde, expandiert gerade in die lukrative Wartungssparte und den Verkauf von Ersatzteilen - eine Einkommensquelle, die Boeing nicht länger nur Partnerunternehmen überlassen will. Gleiches gilt für Boeing Avioncs.
"Unsere neue Organisation für Avionik-Systeme bedeutet die Fortsetzung einer Strategie, mit der wir neues Gewinnpotenzial heben wollen", sagte Boeing Konzernchef Dennis Muilenburg. "Mit der neuen Abteilung können wir unsere Kosten senken und unseren Wert für unsere Kunden steigern - über alle Lebensphasen unserer Produkte."
Abkehr von Zulieferern
Das neue Geschäftsfeld werde bis 2019 von 120 auf 600 Mitarbeiter wachsen. Boeing verabschiedet sich damit von der jahrzehntelang verfolgten Linie, mehr Vorproduktion auf externe Zulieferer zu verteilen.
Nach der Fusion mit McDonnell Douglas im Jahr 1997 schonte Boeing das Eigenkapital. Der Konzern löste deswegen seine damalige interne Abteilung für Avionik-Systeme und einen größeren Produktionsstandort in Wichita auf.
Die Schwachstellen der Strategie legte das zulieferlastige 787-Programm offen - in den Kindertagen des Dreamliners hatten viele Partnerunternehmen Probleme, Qualitätsstandards und Fristen einzuhalten. Auch deswegen hat Boeing damit begonnen, wieder mehr Teile in Eigenregie herzustellen.
© Bloomberg | aero.de | Abb.: The Boeing Company | 03.08.2017 08:17
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