Fünfte Freiheit
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Mexiko sagt "Nein" zu Emirates

Aeromexico Boeing Dreamliner
Aeromexico Boeing 787-8, © Boeing Company

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MEXIKO-STADT - Barcelona El Prat stand kurz vor dem Aufstieg in die Liga interkontinentaler Drehkreuze. Nun hat Mexiko den Flughafen ausgebremst: das Land legt ein Veto gegen den geplanten Emirates-Flug Dubai - Barcelona - Mexiko-Stadt ein. Dabei könnte Delta die Finger im Spiel gehabt haben.

Ende 2018 wollte Emirates den Flug Dubai-Barcelona-Mexiko Stadt im Rahmen der Fünften Freiheit anbieten. Die Golfairline hätte in Barcelona nachgetankt, neue Passagiere aufgenommen und wäre direkt nach Mexiko-Stadt weitergeflogen.

Das spanische Transportministerium hatte dafür bereits grünes Licht gegeben - in der Hoffnung, den Flughafen Barcelona El Prat als Drehkreuz auch in Richtung der Golfstaaten aufzuwerten.

Dabei nahm es Grollen der IAG-Airline Iberia in Kauf, die ebenfalls eine Linie von Barcelona über Madrid nach Mexiko-Stadt anbietet. Die mexikanische Regierung Peña Nietos hat nun anders entschieden: wie die Zeitung "La Vanguardia" berichtet, legte die Regierung ihr Veto gegen den Emirates-Flug ein - und gibt Aeroméxico den Vorzug.

Die ehemalige Staatsairline hatte die Verbindung nach El Prat 2012 eingestellt, beeilte sich aber, eine baldige Neuauflage der Route anzukündigen, nachdem Emirates ihre Pläne öffentlich gemacht hatte.

Am 01. November 2018 soll der erste Boeing 787 Dreamliner Richtung El Prat abheben und ab dann die katalanische und die mittelamerikanische Metropole wieder vier Mal pro Woche verbinden. Für Emirates bleibt mit dem Veto Peña Nietos das Tor nach Mexiko erst einmal verschlossen.

Deltas Einfluss auf Aeroméxico

Allzu mexikanisch ist die 2007 privatisierte Aeroméxico jedoch nicht mehr. Größter Anteilseigner ist mit 49 Prozent der US-amerikanische Flugriese Delta, der sich zusammen mit den anderen großen US-Linien United und American eine erbitterte Fehde mit den Golfairlines liefert.

Einer der Hauptstreitpunkte: Nordamerika-Flüge von den Golfstaaten mit Stopp in Europa im Rahmen der Fünften Freiheit. Mit Stopps in Mailand und Athen schnappt Emirates US-Airlines Passagiere vor der Nase weg, so der Vorwurf von United, Delta und American.

In diesem Zusammenhang konnte Delta der Emirates-Plan nicht gefallen. Zwar haben die Golfairlines im April erklärt, dass sie keine weiteren Flüge unter Fünfter Freiheit in die USA vorbereiten, offiziell darauf verzichten wollen sie jedoch auch nicht. Mit dem Flug nach Mexiko-Stadt hätte Emirates quasi an der Hintertür zum begehrten US-Markt geklopft.

Qatar-Airways hat dagegen öffentlich auf die umstrittenen Spangen verzichtet. Stattdessen hat sich die Airline mit 49 Prozent in die marode italienische Meridiana eingekauft. Und die wird nun unter dem Name Air Italy neue Verbindungen von Italien in die USA auflegen.
© aero.de | Abb.: Emirates | 17.05.2018 08:05

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Beitrag vom 25.05.2018 - 14:06 Uhr
Mein Fehler. Ich hatte etwas falsch formuliert, so dass der Eindruck entstand, ich meine nur IAG oder Aeromexico. Ich meinte aber auch andere europäische und (mittel)amerikanische Gesellschaften die Pioneer to Pioneer diese Strecke hätten bedienen können, wenn sie denn interessant (sprich gewinnversprechend zu betreiben) wäre. Hat es aber keinen gegeben. Aus IAG Sicht haben Sie völlig Recht , die wollen Ihren HUB MAD nicht "in Gefahr" bringen.

Als Europäischer Netzwerkcarrier würde die Strecke nicht viel Sinn ergeben. Die feeden alle ihre eigenen Hubs. Es ist günstiger wenn Sie die Passagiere mit kleinem Gerät ab BCN z. B. nach LHR fliegen und dann mit grossem Gerät die Langstrecke bedienen.

In Frage kommen somit nur noch die neuen LC-Langstreckler (z. B. Norwegian Air, Level, EW etc.) Die sind noch im Aufbau und bedienen vor allem noch Streckenklassiker (z. B. nach Nordamerika).

Ich versuche allgemeiner zu fragen. Wenn ich das Management wäre und ich stelle Sie an mir möglichst viele Contra-Argumente zu liefern das unsere Gesellschaft die Strecke BCN-MEX nicht fliegen soll. Wie argumentieren sie? Die Pro-Seite habe ich gehört. Bei der Contraseite höre ich bisher nur "es hat noch niemand anders gemacht".

Ich habe Emirates nicht "totgesagt" . Ich meine, dass das Geschäftsmodell der ME3 (früher mischte ja auch Gulfairlines noch mit und jetzt steigt Saudia ein) so langsam an seine Grenzen kommt. Das zeigt die Entwicklung der letzten Jahre ganz eindeutig. Natürlich wird Emirates weiter existieren, aber nicht mehr in der Form wie bisher "wachsen". Davon bin ich absolut überzeugt.

Auch deshalb, weil sich die Europäer, die Amis und immer mehr die Chinesen viel davon angeschaut haben und es jetzt besser machen.

Da haben Sie recht. Die Europäer und die Amerikaner sind besser geworden und die Chinesen holen auf. Ein Punkt der mich bei EK in der Vergangenheit beeindruckt hat war die Netzwerkplanung. Die waren dort einfach professioneller und besser als die Branche. Vor allem LH und IAG sind in diesem Punkt sehr viel besser geworden.

EK hat auch nicht vor nochmal so zu wachsen wie in den letzten 2 Dekaden. Der Ursprüngliche Plan war in den USA zu wachsen, was aber wohl zurückgestellt wird. Somit widmet man sich wohl Mittel- und Südamerika. Aber sie haben recht. Es wird schwieriger für EK.

Dieser Beitrag wurde am 25.05.2018 14:08 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.05.2018 - 11:04 Uhr

Schade, daß Sie in Ihrem Ton so genervt/ aggressiv werden. Ich war an einem sachlichen Austausch interessiert.

Wenn das für Sie genervt/aggressiv ist dann tut es mir leid. War nicht die Absicht und ich denke man sollte das auch erkennen können.

A. Wenn die Strecke interessant wäre, hätte die m.M. nach schon lange jemand bedient.

Worauf stützen Sie denn ihre Hypothese? Wenn Sie Netzwerkplaner bei IAG wären, weshalb würden Sie keine Langstrecke ab BCN anbieten? Was wäre ihre Begründung gegenüber dem Management? Bitte denken Sie auch daran, Sie können nicht nur immer darauf warten, dass es jemand anders macht. Sie müssen eigene Entscheidungen Treffen. Ich habe weiter oben bereits erläutert, dass die Strecke aus Meiner Sicht potential hat. Nun bin ich auf Ihre Argumente gespannt.

B. Das die ME3 (gerade Emirates) z.Zt. an die Grenzen Ihres Modells stoßen ist ja wohl bekannt.

Wie ich bereits geschrieben habe wird der Niedergang von EK bereits seit X Jahren herbeigeredet/herbeigeschrieben nur passiert ist er noch nicht. Das QR und EY aktuell nicht die besten Zeiten durchleben ist bekannt und unbestritten. Das EK für einige Monate Flieger am DWC parkiert ist ebenfalls bekannt (machen die europäischen Carrier während der Winterzeit übriegens auch). Das ist aber sehr dünn um die ME3 todzusagen.

Dieser Beitrag wurde am 24.05.2018 11:05 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.05.2018 - 09:59 Uhr
@lazi

Schade, daß Sie in Ihrem Ton so genervt/ aggressiv werden. Ich war an einem sachlichen Austausch interessiert.

A. Wenn die Strecke interessant wäre, hätte die m.M. nach schon lange jemand bedient.


Vielleicht hat EK ein besseres Kostenniveau als die Konkurrenz. Oder kann höhere Preise erzielen.
Wer weiß...

B. Das die ME3 (gerade Emirates) z.Zt. an die Grenzen Ihres Modells stoßen ist ja wohl bekannt.

Aber vielleicht ist diese Strecke auch wirtschaftlicher als Dubai - XYZ und verbessert so das Gesamtergebnis von EK.
Wer weiß ...


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