ETIC: Geordnete Insolvenz Option für Japan Airlines

TOKIO - Die Restrukturierung der angeschlagenen oneworld Fluggesellschaft Japan Airlines (JAL) könnte von einem kontrollierten Insolvenzverfahren begleitet werden. Die von der japanischen Regierung zur Aufsicht über die JAL-Sanierung eingesetzte Enterprise Turnaround Initiative Corporation (ETIC) habe Großgläubiger der Fluggesellschaft am Wochenende über die Möglichkeit der Einleitung eines Insolvenzverfahrens informiert, meldet "Nikkei" am Montag.

In einem Gläubigerschutzverfahren könnte sich Japan Airlines nach Einschätzung von Analysten Teilen ihrer Schulden und Pensionsverpflichtungen entledigen. Im Mittelpunkt der Sanierungspläne stehen allerdings weiterhin Milliardengarantien des japanischen Staats sowie Eingriffe in die Organisiation der Gesellschaft.

Japan Airlines will im Konzern 6.800 Arbeitsplätze abbauen und hat in diesem Monat erste unrentable Verbindungen aus ihrem Streckennetz entfernt.

oneworld kämpft um JAL

Weiterhin unbeantwortet bleibt auch zum Jahresende die Frage nach einer Beteiligung anderer Fluggesellschaften an der JAL-Sanierung. Zuletzt stellten American Airlines und oneworld ihrem Bündnispartner eine Kapitalspritze von 1,1 Milliarden US Dollar in Aussicht - eine nochmalige Aufstockung dieses Angebot ausdrücklich nicht ausschließend.

oneworld reagierte damit auf ein Angebot aus dem SkyTeam-Lager um Delta Air Lines, welches Investitionen und Umsatzzusagen an JAL in Höhe von 1,0 Milliarden US Dollar vorsieht.