Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Air India 777 hängt in Russland fest

Beitrag 16 - 30 von 50
Beitrag vom 07.06.2023 - 16:46 Uhr
UserNicci72
User (575 Beiträge)
Mir stellt sich folgende Frage... warum muss ein Zweistrahler mit ETOPS-Zulassung in Rußland notlanden, wenn man um die Probleme der Passagiere und der Reparatur weiß? Klar, es gilt "Safety First", aber wenn es über dem Pazifik passiert wäre, hätte man den Flug mit einem Triebwerk doch auch fortsetzen müssen.

Und hat sich Jemand schon mal den Flughafen von Magadan bei google angesehen? Da sieht man die Maschine stehen, oder? Das hat mich jetzt überrascht!

Wenn man dem Aviation Herald glauben darf ist die Maschine zunächst umgedreht und die Piloten wollten eigentlich nach Indien zurückfliegen - aufgrund des technischen Defektes hat das aber nicht mehr funktioniert und sie mussten ASAP landen - und der nächste "suitable Airport" war eben Magadan - allererstes Ziel ist es ja immer, das Flugzeug in einem Stück wieder auf den Boden zu bringen.
Beitrag vom 07.06.2023 - 17:11 Uhr
UserRaski
User (19 Beiträge)
Auf die Kommentare wie von Russland bezahlt, von was sie träumen oder Russia Today gehe ich mal nicht ein.

Die Passagiere sind nicht in Russland eingereist und müssen damit im Transitbereich verbleiben. Dass Magadan Airport nicht genug Platz im Transit hat, ist auch gar nicht in Abrede gestellt. Dass die Passagiere dabei nicht in Hotels verteilt werden, sondern in Übergangsunterkünften bleiben, war die Entscheidung von den Behörden vor Ort. Aber genau das meinte ich mit Profilieren der Behörden. Übrigens ist die Crew eingereist und im Hotel untergekommen.

Wie dem auch sei, wenn Leute in Frankfurt wegen einer Diversion im Transitbereich hängen bleiben und nicht in Deutschland einreisen dürfen, schlafen sie auch auf Feldbetten und nicht im Sheraton vor dem Terminal.


Citing minister of transport of the Magadan region Aleksey Siorpas, Sputnik reported that all the passengers were accommodated at a school near the airport and women with children or pregnant women were accommodated in the dormitory of a medical college in the city.
All of them were provided with meals, and the situation was explained to them, Siorpas said, adding, however, that the passengers could not leave the premises of their places of accommodation as Russian border guards were with them.
Transport prosecutor of Magadan Region Vitaly Druppov told Sputnik news agency that all the passengers have been provided with warm blankets and meals, adding that the regional and airport authorities have done everything that depended on them.
Beitrag vom 07.06.2023 - 17:56 Uhr
UserNur_ein_Y_PAX
User (679 Beiträge)
Magadan hat genug Hotelkapazitäten für aller Besserwisser auf diesem Forum, die noch nie dort waren. Wenn die PAX in einer Schule auf Matratzen übernachten müssen - kann es auch an der Airline liegen um Kosten zu sparen.

Oder dadran das die Regierung die PAX nicht in die Hotels lässt.

Gewisse Nachrichten-Infos "Träumen Sie gerne weiter:  https://www.aerotelegraph.com/air-india-muss-reisende-in-russischer-schule-unterbringen"sollte man einmal verifizieren ! Wir sind nicht die Inseln der Seligen ! Auch seitens dem Westen gibt es Fake-News - auch wenn das so manchen Forum-Nutzen sein Weltbild jetzt zerstören wird !

Auch seitens des Westen gibt es Fake-News.
Was soll das jetzt genau sagen und was sagt das tatsächlich aus?

Du willst un sagen das Air India Lügen über die Unterbringung verbreitet.
Aussagen tut es aber, du weist das Russland Fake-News verbreitet und projezierst das auf alle anderen.

Also bitte objektiv bleiben !

Ja mach mal bisher wars rein Subjektiv und ohne jede Belege!

Auch wenn es schwer fällt! Und noch einmal für für alle, die es bis dato nicht kapiert haben oder nicht kapieren wollen und sich gerne Ihre eigene Wahrheit zusammenzimmern - ich werde nicht von Russland dafür bezahlt. In diesem Sinne noch einen schönen Abend !


Dann machst du es halt aus anderen Gründen freiwillig oder unfeiwillig. Nastrovje


Dieser Beitrag wurde am 07.06.2023 17:57 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.06.2023 - 17:58 Uhr
UserNicci72
User (575 Beiträge)
Guten Abend 2ndSEG und sonstige Forumsmitglieder !
Magadan hat genug Hotelkapazitäten für aller Besserwisser auf diesem Forum, die noch nie dort waren. Wenn die PAX in einer Schule auf Matratzen übernachten müssen - kann es auch an der Airline liegen um Kosten zu sparen. Gewisse Nachrichten-Infos "Träumen Sie gerne weiter:  https://www.aerotelegraph.com/air-india-muss-reisende-in-russischer-schule-unterbringen"sollte man einmal verifizieren ! Wir sind nicht die Inseln der Seligen ! Auch seitens dem Westen gibt es Fake-News - auch wenn das so manchen Forum-Nutzen sein Weltbild jetzt zerstören wird ! Also bitte objektiv bleiben ! Auch wenn es schwer fällt! Und noch einmal für für alle, die es bis dato nicht kapiert haben oder nicht kapieren wollen und sich gerne Ihre eigene Wahrheit zusammenzimmern - ich werde nicht von Russland dafür bezahlt. In diesem Sinne noch einen schönen Abend !

Zumächst einmal: Da Air India inzwischen auch bestätigt hat, dass die Fluggäste in leergeräumten Klassenzimmern einer Schule provisorisch untergebracht wurden, kann an dem Fakt als solchem kein begründeter Zweifel mehr bestehen. Wo genau diese Schule steht kann ich Ihnen nicht sagen - aber wenn Sie bereits in Magadan waren wissen Sie ja auch, dass der Flughafen sehr weit draußen im Norden ist, das sind bestimmt gute 50 Kilometer. Zudem fliegt Air India Magadan in der Tat nicht an, hat dort weder einen Ground Staff noch einen Ground Handler. In ihrer Presseerklärung gibt Air India das Statement ab, dass sie mit dem indischen Generalkonsulat in Wladiwostok zusammenarbeiten würden - nur, und das werden Sie dann auch wissen, Wladiwostok ist von Magadan jedenfalls nach euorpäischen Maßstäben doch sehr weit entfernt (wie alles in Sibirien) und die Konsularbeamten in Wladiwostok werden auch nicht darauf vorbereitet gewesen sein, von einem Moment zum anderen 232 Menschen in Magadan unterzubringen - um diese Größenordnung handelt es sich nämlich (216 Passagiere, 16 Crew-Mitglieder).

Ich persönlich war 2018 da - nach der Krim-Krise, aber vor der Pandemie und dem Ukraine-Krieg. Im Sommer. Mit Mann, aber ohne Kind und Hund. Mit einer kirchlichen Reisegruppe. Magadan hat eine der ganz wenigen Erinnerungs- und Gedenkstätten an den Stalin-Terror, die es in Russland überhaupt gibt und die im Grunde einzig wirklich prominente. Sie ist eine Einrichtung der orthodoxen Kirche bzw. steht zumindest unter deren schützendem Dach. Magadan war während der Stalin-Zeit der Verwaltungssitz der Gulag-Administration. Das Kolyma-Gebiet gehörte zu den Zentren des Gulags. Diese historisch-politische Dimension hat mich seinerzeit dorthin geführt. Wir sind mit einer 767 von Utair ab Moskau dorthin geflogen (eine Ex-Continental-Maschine, ob sie die noch haben bzw. noch betreiben weiß ich nicht - seinerzeit hatte Utair aber drei davon in ihrer Flotte, die in der Regel zwischen Ost-Sibirien und Moskau bzw. St. Petersburg pendelten - das sind tatsächliche Langstrecken). Der Flughafen hat eine Runway von über 3400 Metern, insofern ist er top, gerade bei einer Sicherheits- oder Notlandung. Aber er ist wie erwähnt einfach auch sehr weit dreußen - und "sehr weit draußen" meint dort wirklich etwas anderes als "Frankfurt"-Hahn.
Wir hatten unsere kirchlichen Ansprechpartner dort, die Reise war entsprechend vorbereitet worden und es ist alles gut gelaufen. Das sind dort ganz liebe Menschen und solange man nur mit denen vor Ort zu tun hat und sich nicht die Jungs vom FSB einschalten ist alles in Ordnung. Wobei man sich in Russland nie sicher sein kann, wann sich die Jungs vom FSB einschalten, das haben sie uns dort auch ganz offen und direkt gesagt. Wir hatten immer unseren Popen dabei, im Russland Putins kann das in manchen Situationen schon etwas helfen. Russland war vor diesem Krieg eigentlich gesellschaftlich viel weiter als andere Autokratien, etwa China. Jedenfalls soweit man das aus eigener, begrenzter Einschätzung sagen kann. Ein österreichischer Kollege von mir hat von 2008 bis 2012 als Wissenschaftler an der Universität von St. Petersburg gearbeitet und mir den Wandel in diesen Jahren sehr eindrücklich beschrieben, ein Wandel, der nicht einer zum Guten war - aber St. Petersburg ist etwas anderes als Magadan und Kolyma.
Was die Gegend allerdings eindeutig nicht ist (und das ist jetzt kein Negativ-Urteil sondern schlicht eine sachliche Feststellung) - jedenfalls 2018 nicht war: ein Tourismus-Gebiet. Ja, es gibt Hotels. Aber diese sind nicht vergleichbar mit dem, was man in Urlaubsgebieten darunter versteht. Sie sind nicht darauf eingerichtet, ad hoc einfach mal so ein paar hundert unangekündigte Gäste aufzunehmen. Gut möglich, dass die Crew Hotelzimmer bekommen hat, der Kapitän womöglich sogar ein ganz gutes Einzelzimmer. Aber mit über zweihundert Passagieren, die plötzlich und ohne Ankündigung vor der Tür stehen, tut man sich dort einfach schwerer als in Gegenden wie Sotchi, von Moskau nicht zu reden. Das ist so - und Sie werden das wissen, wenn Sie dort waren. Und übrigens: Ja. Magadan hat rund hunderttausend Einwohner, das ist ungefähr so viel wie Hildesheim, um einen Maßstab zu haben. Aber in den 1990er-Jahren waren es noch hundertfünfzigtausend. Der größte Arbeitgeber in der Region dort war das Militär - und der benötigt seine Soldaten inzwischen woanders. Es ist auch mit russischen Maßstäben gemessen ein extrem strukturschwaches Gebiet. Das sagt sogar ganz offiziell die russische Regierung, die zumindest 2018 deshalb eine Reihe von staatlichen Infrastrukturprojekten dort in der Region ins Laufen zu bekommen versuchte. Als ich dort war wurde so z.B. gerade geplant, Aurora und Angara, die beiden größten regionalen Airlines in dieser Region Sibiriens, mit modernen Flotten neu aufzustellen (Angara war noch mit An-24 und An-26 unterwegs, Aurora hatte bereits A 319 und Dashs 8, also "westliche" Flugzeuge, weil sie lange Zeit eine Tochter-Gesellschaft von Aeroflot war). Alrosa, die einem großen staatlichen Bergbauunternehmen in der Region gehört, hatte sogar schon 737 NGs, wenn auch nur wenige. Für diese Region war das top - das Normale bei Regionalflügen, von denen ich in der Zeit ein paar unternommen habe, waren aber immer noch die rund fünfzig Jahre alten Angara-Mühlen. Diese Modernisierungs-Infrasturkturpläne können sie dort jetzt in die Tonne treten.
Dass sie eine Schule teilweise für diese Passagiere freigeräumt haben zeigt in meinen Augen, wie hilfsbereit die Menschen dort vor Ort sind. Sie geben in einer außergewöhnlichen Situation das, was sie geben können. Das ist nicht viel, aber es kommt sicherlich von Herzen.

NUR - und um jetzt über Air India zu reden: Als interkontinentale Langstrecken betreibende Airline muss man sich darüber im Klaren sein, wo man gegebenenfalls seine Passagiere und Crews absetzt wenn man immer noch russischen Luftraum durchquert. So eine Sicherheitslandung aus technischen Gründen kann schließlich immer mal wieder passieren. Und als Passagier sollte ich mir bei der Buchung klar darüber sein, wo ich dann womöglich einen unfreiwilligen Aufenthalt habe, wenn ich mit so einer Airline fliege. Und das hoffentlich ohne die Jungs vom FSB.

Ich wünsche den 232 PAXEn und Crew-Mitgliedern ein möglichst schnelles und gutes Ende ihres Abenteuers.

Ja, und Air India kann dann auch noch zusehen, wie sie ihre Maschine von dort wieder wegbekommt.

Dieser Beitrag wurde am 07.06.2023 18:16 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.06.2023 - 18:49 Uhr
UserFRAHAM
User (618 Beiträge)
Danke @Nicci72

Ich hatte zwar noch nicht die Chance nach Sibirien zu kommen, was ich landschaftlich und gesellschaftlich schade finde. Und in der aktuellen Entwicklung wird sich das auch sehr wahrscheinlich in meinem Leben auch nicht mehr ergeben.

Ich möchte mich für diese sachliche Zusammenfassung und Bericht aus den persönlichen Erlebnissen bedanken. Ich hatte bisher zwei Mal die Chance in Russland zu sein. Einmal tatsächlich in St. Petersburg auf einem Kongress und damit organisiert und einmal als Folge daraus auf private Einladung hin im Oblast Rostov. Alle von Dir gemachten Beobachtungen kann ich 1:1 unterschreiben und ich habe die russische Bevölkerung als sehr offenherzig, gastfreundlich erlebt und - sie haben trotzdem, dass sie aus unserer Sicht in erbärmlichen Verhältnissen leben und haben mich mit reichhaltigst gedeckten Tischen empfangen, obwohl sie schon im Alltag nur über Tauschhandel das Essen der nächsten zwei Wochen zusammen bekommen.

Wir sollten die Bevölkerung nicht in einen Topf werfen mit den Interessen der Führung. Mir absolut in Erinnerung geblieben ist die Panik der Fahrer vor Ort vor der Begegnung mit einer Polizei-Streife. Die Fahrer waren alle perfekt per Funk untereinander vernetzt und sind lieber Umwege gefahren, als einer Streife zu begegnen. Die Angst vor den offenen und den verdeckten Repressalien ist schon groß. Je größer umso ländlicher die Umgebung. Diese Differenzierung sollten - und ich hasse es das zu schreiben, aber trifft es doch leider - gerade wir hinbekommen, werden auch wir noch in vielen Teilen der Welt dafür angefeindet, was einige unserer Großeltern angestellt haben.

Zurück zum Vorgang: Die Unterbringung in Schulen oder anderen Notunterkünften ist absolut nichts besonderes und kein Zeichen von schlechter Orga oder mangelndem Interesse. Das gibt es in nahezu jedem Land dieser Welt mit entsprechenden Notfall-Strukturen. Erst vor wenigen Tagen ist auf dem Main ein Flußkreuzfahrtschiff verunglückt und die Passagiere mussten evakuiert werden. Diese wurden auch in eine Notunterkunft gebracht obwohl es sicherlich für alle genügend Hotels gegeben hätte (was ich übrigens bestätigen kann, dass es in Russland was Komfort und Anzahl von Hotels nicht vergleichbar ist mit unseren Verhältnissen). Warum bringt mal also "gestrandete" in einer zentralen Großunterkunft unter? Das hat meist praktische Gründe. Zum einen ist - je nach Situation freilich - eine Betreuung/Notfallbetreuung einfacher, als wenn diese alle verteilt wären. Als da sind ggf. medizinische Betreuung für Medikamente, Dolmetscher und dergleichen mehr. Zum anderen bedarf es dann eben keiner offiziellen Einreise, d.h. (im Idealfall) können die Leute ohne gefahr zu laufen einkassiert zu werden, betreut werden und es entstehen eben keine internationale Konflikte. Und zu guter letzt lässt es sich einfacher organisieren. Alleine der Zeitaufwand eine Unterkunft zu organisieren und - in diesem Fall - auch zu bezahlen, ist unersetzbar. Die Crew - insbesondere die Cockpit-Crew - muss hingegen den Ruheanforderungen gerecht werden. Dass diese dann auch offiziell einreisen und in Hotels untergebracht werden, ist selbstverständlich.

Ich finde es auch etwas scheinheilig hier über die Leute vor Ort zu richten, jeder der an Bord war hätte sich darüber informieren können, wie diese Fluggesellschaft fliegt und hätte sein "Schicksal" auch selber in die Hand nehmen können. Ich kann mich gut an die Umbruchzeit der späten 80er und 90er Jahre erinnern, als dann die Routen via Alaska durch Flüge über Russland ersetzt werden konnten. Da gab es zum Teil ernst gemeinte Dienstreiseregelungen, welche Flüge und Routen genommen werden durften und welche nicht. Ich vermisse dabei immer ein wenig die Eigenverantwortung eines jeden Passagiers. Wenn ich nach Fernost wollte, würde ich es mir überlegen, welche Airline ich nutze. Ich vermute zwar, mich als Gast gut benommen zu haben und daher auf keinem Fahndungsraster zu stehen, aber mir wäre die politische Unsicherheit im Moment auch zu groß eine Airline mit direktem Weg zu nutzen.
Beitrag vom 07.06.2023 - 20:19 Uhr
UserCptKirk
User (100 Beiträge)
Guten Tag 2ndSEG !
Ich werde nicht für meinen Kommentar von Russland bezahlt ! Ich habe Gott sei Dank ein entsprechendes Vermögen im Hintergrund, um meine Meinung ohne Rücksicht auf irgendjemand auf diesem Forum kund zu tun ! Ich brauche mit nicht zu verbiegen ! Woher nehmen diese Hochnäsigkeit mit solcher untergriffigen Fragestellung ? Es ist einfach eine Frechheit ! Grüße an den Admin der sollte Sie zurechtweisen ! Der Westen rühmt sich der Meinungsfreiheit ! Ist das bei Ihnen noch nicht angekommen ! Cool down ! In diesem Sinne dennoch einen schönen Tag !

User und Beiträge, die jeden fast Satz mit einem Ausrufezeichen beenden und zudem vor Satzzeichen ein Leerzeichen machen, kann ich nicht ernst nehmen. Erst recht nicht, wenn man dann noch betonen muss, nicht von einem anderen Staat bezahlt zu werden.
Meinungsfreiheit heißt übrigens nicht, dass man einen Anspruch hat, jede Meinung unwidersprochen und ohne Gegenrede zu äußern. Daneben sind einige Dinge Fakten, da hilft auch eine Meinung nicht, selbst wenn man meint, die Erde sei eine Scheibe, ist es am Ende Unfug und keine Meinung.
Beitrag vom 07.06.2023 - 21:45 Uhr
Userfbwlaie
User (4893 Beiträge)
Wann ist der Flieger überhaupt in Magadan gelandet?
Beitrag vom 07.06.2023 - 22:28 Uhr
UserNicci72
User (575 Beiträge)
@FRAHAM

Danke für die ausführliche Antwort. :-) Ich hoffe, dass dieser Vorfall abgewickelt werden kann, ohne dass die unmittelbar Betroffenen zum Gegenstand eines Politikums werden.

Im Übrigen ist es schon so: Wenn man bei Air India einen Flug nach Delhi oder Mumbai bucht, dann muss man sich darüber im Klaren sein, dass dieser Flug zu einem großen Teil über russisches Territorium führen wird - und dass die "Große Politik" an der Luftfahrt nicht einfach so vorübergeht, egal was die eigene politische Meinung und Überzeugung ist.

Und nochmals bezüglich Air India: Sie folgen der Politik ihrer Regierung und im Normalbetrieb verschaffen sie sich natürlich auch einen zusätzlichen Zeit- und Kostenvorteil gegenüber US- und EU-Airlines. Aber sie sollten natürlich wissen, dass sie ganz schnell auf einem politischen Hotspot sitzen könnten, wenn z.B. US-Bürger an Bord einer solchen Maschine sind und die Jungs vom FSB schalten sich ein. Die Forderungen, Airlines die Landerechte in den USA zu entziehen, die noch über russisches Gebiet fliegen, reichen ja jetzt schon bis in den US-Kongress. Einmal davon abgesehen, dass es unter den derzeitigen Umständen schwierig werden kann, eine wegen eines technischen Defekts in Russland außerplanmäßig gelandete Boeing oder einen Airbus dort zeitnah wieder loszueisen.
Dies einfach auch als sachliche Feststellung gemeint und formuliert, nicht als politisches Statement.
Beitrag vom 07.06.2023 - 22:36 Uhr
UserNicci72
User (575 Beiträge)
Wann ist der Flieger überhaupt in Magadan gelandet?
>

Einschlägigen Flight-Tracking-Diensten zufolge am 06. Juni vormittags Ortszeit. Die Maschine verließ denzufolge Delhi am 06. Juni um 04:23 Uhr morgens Ortszeit.
Beitrag vom 07.06.2023 - 23:26 Uhr
Userfbwlaie
User (4893 Beiträge)
@Nicci72,
Danke!
Dann konnte die Verwaltung in Indien sich gleich um die Gestrandeten kümmern.
Das braucht dennoch alles seine Zeit. Ganz ohne Politik wird es wohl nicht gehen.
Der Ersatzflieger ist unterwegs.
Schauen wir mal, wann der defekte Flieger Russland verlassen darf.
Beitrag vom 07.06.2023 - 23:29 Uhr
UserRaski
User (19 Beiträge)
@Nicci72

Ich bin nicht der User, an den sie Ihre Erlebnisse geteilt haben und nichts liegt mir ferner, als Russland gegen irgendetwas zu verteidigen oder zu beschönigen. Aber ein paar Anmerkungen meinerseits.

Ich war zwar nicht mit einer christlichen Gruppe, aber tatsächlich beruflich für einen großen Maschinenbauer 2020 in der Region.

Magadan hat sicher eine dunkle Vergangenheit, aber etwas scheinen ihre kirchlichen Ansprechpartner zu verwechseln.

— Aber er ist wie erwähnt einfach auch sehr weit dreußen - und "sehr weit draußen" meint dort wirklich etwas anderes als "Frankfurt"-Hahn

Der Flughafen in Sokol ist etwas über eine Stunde mit dem Bus vom Stadtzentrum entfernt. Der fährt zwar etwas umständlich nur einmal die Stunde, aber Frankfurt Hahn ist von der Zeil umständlicher zu erreichen.

— Der größte Arbeitgeber in der Region dort war das Militär - und der benötigt seine Soldaten inzwischen woanders.

Die größten Arbeitgeber in Magadan sind schon seit der Wende die großen Gold- und Buntmetall verarbeitenden Unternehmen. Magadan war zwar bis zur Wende militärisches Sperrgebiet und es gab eine Delle danach, aber mittlerweile ist der Handelshafen deutlich größer als der militärische Teil, da verwechseln Sie was mit Vladivostok.

— Es ist auch mit russischen Maßstäben gemessen ein extrem strukturschwaches Gebiet.

Die Region Magadan ist dank der angesprochenen Vorkommen die Region mit dem siebtgrößten BIP pro Kopf von 83 Subjekten der RF, nach den großen Öl- und Gasregionen und Moskau, aber noch z.B. vor Sankt Petersburg.

Sicher ist Magadan nicht Sotchi, aber es ist mittlerweile auch nicht der dunkle Gulag kurz vor Ende der Welt.


Dieser Beitrag wurde am 07.06.2023 23:31 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 08.06.2023 - 02:25 Uhr
User2ndSEG
User (373 Beiträge)
Guten Tag 2ndSEG !
Ich werde nicht für meinen Kommentar von Russland bezahlt ! Ich habe Gott sei Dank ein entsprechendes Vermögen im Hintergrund, um meine Meinung ohne Rücksicht auf irgendjemand auf diesem Forum kund zu tun ! Ich brauche mit nicht zu verbiegen ! Woher nehmen diese Hochnäsigkeit mit solcher untergriffigen Fragestellung ? Es ist einfach eine Frechheit ! Grüße an den Admin der sollte Sie zurechtweisen ! Der Westen rühmt sich der Meinungsfreiheit ! Ist das bei Ihnen noch nicht angekommen ! Cool down ! In diesem Sinne dennoch einen schönen Tag !

User und Beiträge, die jeden fast Satz mit einem Ausrufezeichen beenden und zudem vor Satzzeichen ein Leerzeichen machen, kann ich nicht ernst nehmen. Erst recht nicht, wenn man dann noch betonen muss, nicht von einem anderen Staat bezahlt zu werden.
Meinungsfreiheit heißt übrigens nicht, dass man einen Anspruch hat, jede Meinung unwidersprochen und ohne Gegenrede zu äußern. Daneben sind einige Dinge Fakten, da hilft auch eine Meinung nicht, selbst wenn man meint, die Erde sei eine Scheibe, ist es am Ende Unfug und keine Meinung.

Vielen herzlichen Dank für diese kluge Ausführung.
Beitrag vom 08.06.2023 - 16:09 Uhr
UserNicci72
User (575 Beiträge)
@Nicci72

Ich bin nicht der User, an den sie Ihre Erlebnisse geteilt haben und nichts liegt mir ferner, als Russland gegen irgendetwas zu verteidigen oder zu beschönigen. Aber ein paar Anmerkungen meinerseits.

Ich war zwar nicht mit einer christlichen Gruppe, aber tatsächlich beruflich für einen großen Maschinenbauer 2020 in der Region.

Magadan hat sicher eine dunkle Vergangenheit, aber etwas scheinen ihre kirchlichen Ansprechpartner zu verwechseln.

— Aber er ist wie erwähnt einfach auch sehr weit dreußen - und "sehr weit draußen" meint dort wirklich etwas anderes als "Frankfurt"-Hahn

Der Flughafen in Sokol ist etwas über eine Stunde mit dem Bus vom Stadtzentrum entfernt. Der fährt zwar etwas umständlich nur einmal die Stunde, aber Frankfurt Hahn ist von der Zeil umständlicher zu erreichen.

— Der größte Arbeitgeber in der Region dort war das Militär - und der benötigt seine Soldaten inzwischen woanders.

Die größten Arbeitgeber in Magadan sind schon seit der Wende die großen Gold- und Buntmetall verarbeitenden Unternehmen. Magadan war zwar bis zur Wende militärisches Sperrgebiet und es gab eine Delle danach, aber mittlerweile ist der Handelshafen deutlich größer als der militärische Teil, da verwechseln Sie was mit Vladivostok.

— Es ist auch mit russischen Maßstäben gemessen ein extrem strukturschwaches Gebiet.

Die Region Magadan ist dank der angesprochenen Vorkommen die Region mit dem siebtgrößten BIP pro Kopf von 83 Subjekten der RF, nach den großen Öl- und Gasregionen und Moskau, aber noch z.B. vor Sankt Petersburg.

Sicher ist Magadan nicht Sotchi, aber es ist mittlerweile auch nicht der dunkle Gulag kurz vor Ende der Welt.

Ich kann nur das schreiben, was ich dort im Sommer 2018 erlebt habe - das ist inzwischen natürlich auch schon wieder fünf Jahre her und seitdem ist ja einiges passiert, gerade auch in Russland. Magadan hat aber seit den 1990er-Jahren rund ein Drittel seiner damaligen Einwohner verloren und das hängt ganz unmittelbar mit dem weitgehenden Abzug des Militärs zusammen. Den Bergbau gab es dort natürlich auch schon 2018, dieser hat für die Menschen vor Ort aber nicht annähernd das kompensieren können, was durch den Strukturumbruch verloren ging. Deshalb hatte die russische Regierung 2018 eine Reihe von Infrastrukturprojekten für die Region aufgelegt, u.a. die erwähnte Neuaufstellung der regionalen Airlines, und die Region ganz offiziell und amtlich als besonders strukturschwach klassifiziert.
Ich habe diese Reise nicht gemacht weil mein Arbeitgeber mit dortigen Bergbau-Unternehmen zu tun hatte sondern wie erwähnt im Rahmen eines kirchlichen Projektes, das hatte bei mir womöglich etwas andere Perspektiven zur Folge. Aber wenn man sich mit der Geschichte der Sowjetunion während der Stalin-Zeit etwas eingehender beschäftigt, dann hat der Name Magadan eine spezifische Konnotation, die sich von ihm nicht mehr lösen lässt. Auschwitz ist heute eine florierende polnische Mittelstadt und von Bergen-Belsen aus können Sie wunderbare Touren durch die Lüneburger Heide unternehmen. Trotzdem ist es nicht das, wofür diese Ortsnamen in historisch-kulturellen Diskursen international stehen. Mein Reisegrund hatte konkret etwas damit zu tun.
Der Bus ist mir auch in Erinnerung, wir sind damals aber jeweils mit Autos transportiert worden. Wie auch erwähnt: Wir hatten unsere kirchlichen Ansprechpartner dort vor Ort. Es sind nach meiner Erinnerung etwa 50 Kilometer, die der Airport "draußen" liegt - und ja, das ist weniger weit als der Hahn von der Zeil entfernt liegt. Ich habe mit dem - etwas schiefen - Vergleich versucht zu verdeutlichen, was eine "ländliche Gegend" in Sibirien im Gegensatz z.B. zur Pfalz meint und mit welchen Unterschieden in der Flächengröße man es dabei zu tun hat - mit anderen Worten: mit welch unterschiedlichen Dimensionen.
Für mich war es eine unvergessliche Reise, auch wenn ich da wahrscheinlich so bald nicht noch einmal hinkommen werde - was mir dabei im Zusammenhang mit diesem aktuellen Bericht besonders wichtig war: Die Bevölkerung dort anlässlich eines solchen Vorfalls wie der Air-India-Sicherheitslandung nicht einfach in einem Atemzug mit dem politischen Regime abzuqualifizieren (lassen), aber zugleich auch nichts schön zu schreiben was nicht schön ist. Ich habe dabei versucht, das, was ich über die Unterbringung der Passagiere zu lesen bekam, in den Kontext meiner eigenen Erfahrung mit dem Ort und den Menschen, die ich dort kennengelernt habe, "hineinzudenken" und mein Eindruck war dann, dass es sich hier um eine spontane und sehr empathische Hilfsaktion von Menschen vor Ort handelte, die das gaben, was sie geben konnten.

Und dann mein zweiter wichtiger Punkt: Und das dann trennen von dem, was man bei dieser Gelegenheit über Air India schreiben kann und vielleicht auch schreiben sollte.

Dieser Beitrag wurde am 08.06.2023 16:27 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 08.06.2023 - 16:23 Uhr
UserNicci72
User (575 Beiträge)
@Nicci72,
Danke!
Dann konnte die Verwaltung in Indien sich gleich um die Gestrandeten kümmern.
Das braucht dennoch alles seine Zeit. Ganz ohne Politik wird es wohl nicht gehen.
Der Ersatzflieger ist unterwegs.
Schauen wir mal, wann der defekte Flieger Russland verlassen darf.

Wenn man wieder bei den einschlägigen Flight-Tracking-Seiten nachsieht, dann ist die Ersatz-Maschine (VT-ALF, auch eine 777-200) jetzt gut in San Francisco angekommen. Ich habe auch irgendwo im Netz gelesen, dass alle Passagiere mit an Bord gewesen sein sollen. Dieses Abenteuer haben sie nun also gut überstanden. Bei Air India kann man sich nun Gedanken machen, wie man VT-ALH aus Magadan wieder weg bekommt.
Beitrag vom 09.06.2023 - 10:04 Uhr
UserBOZ
User (16 Beiträge)
Guten Tag 2ndSED !

User und Beiträge, die jeden fast Satz mit einem Ausrufezeichen beenden und zudem vor Satzzeichen ein Leerzeichen machen, kann ich nicht ernst nehmen. Erst recht nicht, wenn man dann noch betonen muss, nicht von einem anderen Staat bezahlt zu werden.
Meinungsfreiheit heißt übrigens nicht, dass man einen Anspruch hat, jede Meinung unwidersprochen und ohne Gegenrede zu äußern. Daneben sind einige Dinge Fakten, da hilft auch eine Meinung nicht, selbst wenn man meint, die Erde sei eine Scheibe, ist es am Ende Unfug und keine Meinung.

Vielen herzlichen Dank für diese kluge Ausführung.

Ich hoffe Sie habe die letzte Nacht gut geschlafen.

Ihre Untergriffigkeiten sind grenzenlos. Nur weil scheinbar eine andere Meinung nicht in Weltbild passt- Bringen Sie einmal verifizierte Fakten. Betonen muss ich überhaupt nichts - somit habe ich zu Ihrem Seelenfrieden jetzt die Ausrufezeichen weggelassen. Ihre restlichen Zeilen will ich jetzt nicht interpretieren. Jede so halbwegs vernünftig denkender Forumsbilder kann sich selbst sein Bild machen. In diesem Sinne dennoch einen schönen Tag.