Die "Bedenken" der Stadtverwaltung sind ja schon fast rührend. Da baut die Stadt um fast 5 Milliarden einen neuen Airport, weil die veralteten Flughäfen aus Besatzungszeiten längst aus allen Nähten platzen und stellt dann verwundert fest, dass sie den auch tatsächlich braucht. Was soll die "Erkenntnis" eigentlich bewirken? Sollen AB, LH & Co vorübergehend nach Leipzig ausweichen, bis BER endlich ans Netz geht? Kommt mir so vor, wie ein Arzt , der seinem Migränepatient erklärt, dass er Kopfweh hat.

Möglicherweise möchte die Stadtentwicklung mit diesem Schreiben (und der zufälligen Veröffentlichung) einfach nur drei Dinge erreichen, dass:
a) sich die Flughafengesellschaft im Gegensatz zum letzten Jahr mal ordentlich und kostenintensiv auf den Winter vorbereitet. Die Versprechen sind ja jedes Jahr die gleichen: genug Personal sei auf Abruf vorhanden, ausreichend Enteisungsmittel sei gebunkert, und man habe genügend Technik, aber die Realität war zumindest letztes Jahr eine andere. Chaos pur und Verspätungen en masse.
Wobei die Deutsche Bahn und in Berlin gerade auch die Tochter "S-Bahn" auch immer versprechen, gut auf den Winter vorbereitet zu sein und bei der ersten Schneeflocke fährt kein Zug mehr.
b) ein Zeichen gesetzt wird, dass die Kapazitäten in TXL erschöpft sind. Habe leider keine Zahlen, aber eigentlich müsste sich die Anzahl der Flugbewegungen mit dem Umzug von Germanwings von SXF nach TXL doch erhöht haben. Parkpositionen sind auf jeden Fall Goldstaub :-)
c) der Öffentlichkeit der Eindruck vermittelt wird, wie dringend notwendig BER ist und daher die auch die Mehrkosten von 1,2 Milliarden + 250 Millionen + xx Millionen gerechtfertigt seien.

@ Kahuna: Klar, Punkt c) muss politisch erstmal "verkauft" werden. Anderseits ist das Schreiben nur ein weiteres Zeichen dafür, wie verfahren die ganze Causa inzwischen ist. Mir völlig unbegreiflich, warum man die Ressource SXF nicht intensiver nutzt, um die akuten Kapazitätsprobleme zu entschärfen.