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Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / 787 Dreamliner - Industrie-Desaster ...

Beitrag 31 - 36 von 36
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Beitrag vom 05.10.2009 - 13:59 Uhr
UserRunway
User (2880 Beiträge)
Das Starfzahlungen für verspätete Lieferungen üblich sind wurde ja nicht bestritten. Das bei den späteren Bestellungen, also als Airbus praktisch zeitweise weg vom Fenster war (und die Verzögerungen beim A380 schon ein warnendes Menetekel waren) , auch noch gravierende Stafzahlungen für verspätete Lieferungen von Boeing zugestanden wurden will mir nicht in den Kopf. Was wären das für Kaufleute.

Schließlich war sowohl die CFK-Technologie als auch das neue weltweite Baukonzept ein Risikofaktor. Nicht das man das ganze Elend voraus ahnen konnte aber ein klarer Unsicherheitsfaktor war doch gegeben. Eine Firma ist kein Wohltätigkeitsverein. Sie ist darauf ausgerichtet Gewinn zu machen. Das setzt voraus das man bei Geschäften Risiko und Chancen abwägt. Über ein gewissen Risiko darf man dabei einfach nicht gehen.

Ich bin kein Kenner des amerikanischen Finanzmarktes. Als ich dann hörte an wen drüben alles Kredite vergeben wurde war ich fassungslos. Ich überlege mir sogar schon immer wie viel ich bei meiner Hausbank (seit 40 Jahren) max. anlegen soll und drüben bekam jeder x-beliebige ohne Einkommen, ohne Vermögen, ohne Ausbildung und ohne Arbeit problemlos 100% Kredit für den Hausbau. Und irgendwelche Ratingagenturen bewerten diesen Krampf dann auch noch mit den höchsten Noten und als Gipfel kaufen deutsche Banken den Mist auch noch und versemmeln teilweise auch noch Milliarden Steuergelder. Das ist kein Naturgesetz, die fanzösischen Banken beispielsweise waren viel schlauer.

Fazit nochmals: Chancen und Risiko müssen in einem vernünftigen Verhältnis stehen und wenn die Konkurrenz (damals) ohnehin am Boden liegt sollte man (Boeing) ohne Not nicht auch noch Strafzahlungen in horrender Höhe eingehen.
Beitrag vom 05.10.2009 - 18:26 Uhr
User
User ( Beiträge)
Es ist ganz einfach: Entweder man nimmt Bestellungen zu den gängigen Konditionen entgegen oder man hat keine Bestellung, der Spielraum ist da sehr gering und kein Airliner lässt sich darauf ein, zu bestellen, aber nicht zu wissen, wann er sein Fluggerät bekommt. Man vereinbart einen Termin, und wenn der nicht gehalten wird, werden von oberster Gesetzesebene Kompensationszahlungen fällig. Und wer sagt eigentlich, Airbus hätte am Boden gelegen? Das ist Mediengesabbel und nicht Realität.

Gruß aus EDHI
Beitrag vom 05.10.2009 - 20:25 Uhr
Usernessie
User (674 Beiträge)
@SDFlight: [quote]werden von oberster Gesetzesebene Kompensationszahlungen fällig[/quote]

Welches Gesetz denn? Französisches, US-Recht, UN-Handelsrecht, Deutsches Recht oder Verhandlungssache? Gesetze gibt es nämlich auf dem internationalen Parkett viele..... Durchaus eine interessante Frage mit ziemlich weitgehenden Konsequenzen.
Beitrag vom 05.10.2009 - 21:00 Uhr
UserRunway
User (2880 Beiträge)
Von oberster Gesetzesebene wird automatisch gar nichts fällig. Zwar besteht bei verspäteter Lieferung ohne klare Vertragsregelungen natürlich grundsätzlich die Möglichkeit Schadensersatz zu verlangen für entgangene Gewinne, entstandene Mehrkosten für Ersatzbeschaffung oder sonstigen Mehraufwand. Das ist wenn es hart auf hart geht wohl ein ziemlich schwieriges Gebiet für Rechtsanwälte das aber zumindest im normalen Tagesgeschäft kaum eine Rolle spielt. Bei weit mehr als einer halben Million von mir erledigter Aufträge ist das jedenfalls nicht vorgekommen.

Aber vereinbarte Strafzahlungen sind durchaus nicht unüblich. Davon machen Tchibo, Lidl, Aldi & Co durchaus Gebrauch. Hier ist das Verhältnis von Kunde zu Lieferant knallhart. Wer zu einer geplanten Werbung nicht liefert kann sich warm anziehen.

Grundsätzlich können Vertragsparteien aber völlig frei vereinbaren ob, was, wie viel oder was max. als Strafe bei Lieferverzögerung zu zahlen ist. Boeing hätte also bei neuer Technik und neuer Organisation bei B787 gut daran getan die Strafzahlungen zumindest auf erträgliche Höhen zu begrenzen. Als dann nach der Potemkin-Präsentation die Bestellungen nur so zur Tür herein geflattert sind und Airbus (damals) nichts als gleichwertig angesehenes bieten konnte war die Marktmacht so groß das sie das meiner Meinung nach hätten durchdrücken können. Die Airlines sind bei ihren Abnahmeterminen nämlich auch alles andere als übergenau. Das alles meine ich speziell auf die B787 bezogen. Auf dem Single Aisle-Markt und den laufenden Großraumfliegern müssen die Konkurrenten wohl manche Kröte schlucken nur weil es die "anderen" auch tun.

Was die damalige Airbus-Situation betrifft hatten die EADS-Aktionäre wohl eine andere Einschätzung wie der große Kursverlust beweist. Wenn Großaktionäre ihre Anteile verringern bzw. verkaufen und Spitzenleute ihre Aktienoptionen fluchtartig (und rechtzeitig!!!) abstoßen sagt mir das mehr als wohl formulierte Statements zur Geschäftslage. Die alle haben die finanzielle Situation im Blick und interessieren sich nur bedingt dafür das die Produktion noch immer gut ausgelastet war.
Beitrag vom 05.10.2009 - 21:15 Uhr
UserInside Man
Moderator
Runway, in welcher Situation Airbus zu der Zeit war oder nicht war spielt überhaupt keine Rolle. Die Airlines planen gemeinsam mit dem Hersteller die Liefertermine auf und planen auch intern alles darauf hin. Ausflotten von alten Jets, neue Routen, Piloten und Crewtrainings, Marketing und und und noch vieles mehr.
Aus dem Grund wird KEINE Airline auf eine Strafzahlungsklausel verzichten und Boeing kann es sich nicht leisten diese abzulehnen. In der Regel gibt es einen Deckelbetrag, der wohl bei den meisten 787 Kunden erreicht werden wird. Der ist aber so hoch, daß es richtig weh tut.

Achso, von gesetzlicher Seite gibt es dazu keine Regelungen, vor allem weil meistens ein "governing law" gewählt wird, welches möglichst viele Freiheiten lässt und dementsprechend alles separat im Vertrag festgehalten wird.
Beitrag vom 06.10.2009 - 22:05 Uhr
UserFly-away
Moderator
Hallo,
in dem Aero-Artikel vom 6.10.09 "Boeing erwartet Millionenbelastung durch 747-8" macht mich der letzte Satz "[b]Vor wenigen Tagen hatte Boeing eingeräumt, das erste Testmodell des 787 an den Tragflächen nachbessern zu müssen[/b]."
stutzig.
Handelt es hier sich um das "Aufwärmen" der seit länger bekannte Schwäche der Verbindung zwischen Flügel und Rumpf oder sind hier neue, schwerwiegendere Erkenntnisse aufgetaucht, die das Problem noch verstärken.
Wenn ja, "auwei", dann wird es eine lange Durststrecke für Boeing.
Weiß jemand mehr darüber?
mfg
Fly-away
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