Beitrag vom 23.09.2015 - 15:15 Uhr
Frage: Auf 10 hoch minus wieviel ist denn abgesenkt worden, als die VC einer 20%igen Produktivitätserhöhung bei Germanwings durch Änderungen im MTV zugestimmt hat?
Wann soll das denn gewesen sein? Seit 2004 wird doch immer gejammert, dass die Produktivität der GWI seit der Integration in den KTV so stark abgenommen habe.
Einfach mal beide MTVs vergleichen - mit besonderem Augenmerk auf zugesicherte freie Tage und Stundenlimits.
Niemand bestreitet, dass der MTV der GWI eine höhere Produktivität zulässt (ob diese auch genutzt wird, ist noch eine ganz andere Frage), aber wann soll die VC die von Ihnen hier angeführte Produktivitätserhöhung denn vereinbart haben? Das würde ja bedeuten, es gab zuvor einmal identische MTVs bei DLH und GWI.
Beitrag vom 23.09.2015 - 18:57 Uhr
Niemand bestreitet, dass der MTV der GWI eine höhere Produktivität zulässt (ob diese auch genutzt wird, ist noch eine ganz andere Frage), aber wann soll die VC die von Ihnen hier angeführte Produktivitätserhöhung denn vereinbart haben? Das würde ja bedeuten, es gab zuvor einmal identische MTVs bei DLH und GWI.
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Nein, das bedeutet nur, dass der Tarifpartner zugestimmt hat, dass ein KTV-Pilot, wenn er zur Germanwings geht, durch weniger freie Tage und großzügigere Stundenlimits eine höhere Produktivität erreichen kann als bei Lufthansa.
Produktivität nicht als 'Anzahl Passagiere pro Pilot'gemessen, wie Sie das gerne definieren, sondern in Einsatzstunden pro Monat bzw. Jahr.
Und die Frage war, um 10 hoch wie viel die Sicherheit dadurch - anscheinend akzeptabel - abgesenkt wurde?
Beitrag vom 24.09.2015 - 14:28 Uhr
Und die Frage war, um 10 hoch wie viel die Sicherheit dadurch - anscheinend akzeptabel - abgesenkt wurde?
Wieso akzeptabel? Jeder weiteren Erhöhung der Belastung steht eine Absenkung des Sicherheitsniveaus unmittelbar gegenüber. Es ist aber die Aufgabe des Managements, für ein akzeptables Sicherheitsniveau in seinen Airlines zu sorgen und es würde sich gegenüber einer Gewerkschaft auch gewiss jegliche Einmischung in solche "unternehmerischen Belange" verbitten.
Die Integration der GWI fand zu einer Zeit (2004) statt, als das Management bei Tarifverhandlungen noch Kompromisse schließen durfte. Der Kompromiss damals war die Integration der GWI in den TV WeFö einerseits und dafür ein aber nicht auf DLH-Passage-Niveau angehobener (von Absenken war nie die Rede) MTV andererseits. Dass das Management genau diese Forderung erhob, zeigt übrigens, dass man sich damals schon mehr ums Geld als um das Sicherheitsniveau geschert hat.
Wie definieren Sie eigentlich Ihren Begriff "Einsatzstunden"? Sie wissen doch ganz genau, dass die DLH-Passage-Piloten aufgrund der Hubstrukturen höhere Arbeitszeiten erzielen als ihre GWI-Kollegen. Vermutlich verwenden Sie solche unscharfen Begriffe also ganz absichtlich, um den hier auch mitlesenden Laien ein paar simple Klischees zu bestätigen. Schade.
Beitrag vom 24.09.2015 - 14:38 Uhr
Wie definieren Sie eigentlich Ihren Begriff "Einsatzstunden"? Sie wissen doch ganz genau, dass die DLH-Passage-Piloten aufgrund der Hubstrukturen höhere Arbeitszeiten erzielen als ihre GWI-Kollegen. Vermutlich verwenden Sie solche unscharfen Begriffe also ganz absichtlich, um den hier auch mitlesenden Laien ein paar simple Klischees zu bestätigen. Schade.
als was sollen denn "Einsatzstunden" verstanden werden? Dutytime, Flightdutytime oder Blocktime?
Beitrag vom 24.09.2015 - 14:54 Uhr
als was sollen denn "Einsatzstunden" verstanden werden? Dutytime, Flightdutytime oder Blocktime?
Stunden, in denen Passagiere transportiert werden, inkl. Vor- und Nacharbeit und auch Simulatorstunden.
Beitrag vom 24.09.2015 - 17:11 Uhr
Also Dutytime. Danke.
Beitrag vom 25.09.2015 - 16:45 Uhr
Jeder weiteren Erhöhung der Belastung steht eine Absenkung des Sicherheitsniveaus unmittelbar gegenüber.
vielleicht interessant, ob wirklich jede Erhöhung der Belastung zu einer Absenkung des Sicherheitsniveaus führt:
'Langstreckenkapitäne erleiden durch den Flugbetrieb einen massiven Verlust an manuellen Flugfertigkeiten, welche jedoch kurz nach der Flugausbildung wie bei den Ersten Offizieren noch auf sehr hohem Niveau liegen. Die Versuchsergebnisse lassen die Schlussfolgerung zu, dass Langstreckenpiloten die fehlende Übung derzeit nicht über das Simulatortraining kompensieren können.'
Die SaMSys-Flugsimulatorstudie - Ergonomie aktuell, Ausgabe 013 (Sommer 2012)