Beitrag vom 01.05.2025 - 22:06 Uhr
Wie man bei Drehzahl 0 stabile kinetische Energie haben kann habe ich nicht verstanden. Beim Anfahren muss die erstmal erreicht werden. (Nicht einfach Begriffe raushauen.)
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzstart
Sicher ein Mißverständnis. Schwarzstartfähige Kraftwerke können unabhängig vom Stromnetz betrieben werden. Ich hatte versucht, den Einwand, daß Windräder auch nicht leicht sind, in die richtige Richtung zu lenken. Es ist die Stabilität von Großgeneratoren, die es im Zusammenwirken mit anderen Kraftwerken erlauben, ein Stromnetz Stück für Stück wieder zu etablieren.
Ein KKW ist nicht "schwarzstartfähig", es ist aber hervorragend geeignet, um im zweiten Schritt die Power zur Verfügung zu stellen, um schnellstmöglich die Wiederherstellung eines Netzes zu ermöglichen. Dann erst kann man die "Erneuerbaren" wieder auf das Netz loslassen.
Beitrag vom 02.05.2025 - 00:27 Uhr
Ein KKW ist nicht "schwarzstartfähig"
Nein, denn es braucht bereits vorhandenen Strom zum Starten.
Es ist bei KKWs aber sogar eine Stufe schlimmer: Die brauchen sogar im ausgeschalteten Zustand ständig Strom, um die sich kontinuierlich weiter aufheizenden radioaktiven Materialien aktiv zu kühlen.
In Fukushima sind die Reaktoren ja letztendlich nur deswegen havariert, weil die Notstromversorgungen die Kühlpumpen nicht rechtzeitig wieder in Gang bekommen haben, um das Schmelzen des Kernmaterials zu verhindern.
Verglichen mit einem KKW sind die Folgen eines Stromausfalls aller anderen Kraftwerkstypen (es wird dunkel) extrem harmlos.
Beitrag vom 02.05.2025 - 17:05 Uhr
Man munkelt, der hohe Anteil an Erneuerbaren in Spanien hätte seinen Anteil am Ausmaß des Blackouts gehabt.
Nur manche, politisch entsprechend blaun Geneigte, munkeln das... aber das tun sie eigentlich immer ...
@Eric M, ich bin enttäuscht über Ihre Antwort zu dieser Zeit. Ist nicht viel besser als der Bezug. Warum ist jede Vermutung gleich Rechts?
Es gibt genügend Fachleute (ich kennen einen sehr gut persönlich) die nur aufgrund der Physik argumentieren und die rotierenden Massen für unabdingbar halten und das schon seit Jahren. Hat nichts mit irgendeiner Politik Richtung zu tun. Einfach mal den Endbericht abwarten.
Und bei der Argumentation über die Massen der WKA wird die Rotationsgeschwindigkeit zu wenig beachtet, die geht aber als Winkelgeschwindigkeit ins Quadrat ein. Aus Wikipedia zu Schwungmassen:
"Die Schwungmasse aller in der Netzstromproduktion (synchron) laufenden Turbinen und Generatoren haben eine Bedeutung für die Stabilisierung der Netzfrequenz über einige Sekunden.[3] .... Mit der geringer werdenden Zahl an konventionellen Kraftwerken mit großen Turbinen werden teilweise spezielle Schwungräder zur Stabilisierung der Netzfrequenz eingesetzt, so beispielsweise am Kraftwerk Moneypoint in Irland. Dort wurde 2022 ein 4 × 2 m großes 120 Tonnen Schwungrad installiert, das mit 3000 U/min rotiert. Dieses kann eine Energie von 4 Gigawattsekunden bereitstellen, um das Netz bei kurzfristigen Laständerungen über einige Sekunden zu stabilisieren.[4]
Beitrag vom 02.05.2025 - 17:28 Uhr
Mit der geringer werdenden Zahl an konventionellen Kraftwerken mit großen Turbinen werden teilweise spezielle Schwungräder zur Stabilisierung der Netzfrequenz eingesetzt, so beispielsweise am Kraftwerk Moneypoint in Irland.
Es geht auch mit Windkraftanlagen. man muss es nur machen:
https://windenergietage.de/2022/wp-content/uploads/sites/7/2018/01/Vortrag_Momentanreserve_Loepelmann.pdf
(Lädt ein pdf, Vortrag Fraunhofer)
Beitrag vom 02.05.2025 - 17:39 Uhr
@Eric M, ich bin enttäuscht über Ihre Antwort zu dieser Zeit. Ist nicht viel besser als der Bezug. Warum ist jede Vermutung gleich Rechts?
Zum Zeitpunkt dieser Vermutung (1 Tag nach dem Ausfall), als niemand auch nur einen Schimmer über die wahre Ursache hatte, war sowohl ein "das waren bestimmt die Erneuerbaren", wie das im Cicero stand, als auch ein "ohne Erneuerbare wäre es noch schlimmer geworden", wie man das in verschiednen PV Magazinen lesen konnte, lediglich eine politische Wunschvorstellung der verschiedenen Lager.
Nicht "jede" Vermutung ist rechts, aber diese unbelegte Spekulationen des Cicero um EE als *Auslöser* des Ausfalls bedienten nunmal ein eher rechtslastiges, anti-EE Publikum, für das schon 5 Minuten nach der ersten Meldung feststand.
Eine mMn ganz gute Zusammenfassung der DW vom Mittwoch:
https://www.dw.com/de/stromausfall-blackout-spanien-portugal-heute-v2/a-72399436
Es gibt genügend Fachleute (ich kennen einen sehr gut persönlich) die nur aufgrund der Physik argumentieren und die rotierenden Massen für unabdingbar halten und das schon seit Jahren. Hat nichts mit irgendeiner Politik Richtung zu tun. Einfach mal den Endbericht abwarten.
Meine Rede. Statt die jeweils politisch gewünschte Ursache schon mal rauszuhauen,
Dieser Beitrag wurde am 02.05.2025 21:42 Uhr bearbeitet. Beitrag vom 02.05.2025 - 23:23 Uhr
@EricM,
in summa läge es dann doch an zuviel Solar- bzw. Windenergie, da wohl kein entsprechendes Energiemanagement vorlag.
Kann sich so etwas wiederholen bzw. wieviel Zeit benötigt man für die entsprechenden Massnahmen?
Dieser Beitrag wurde am 03.05.2025 01:13 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 03.05.2025 - 14:34 Uhr
Genau genommen hat nach den Erklärungen in den obigen links doch die große PV Menge zum Blackout zumindest beigetragen:
"Auch Fraunhofer-Forscher Rogalla bestätigt, dass dies zum Blackout beigetragen haben könnte. Dennoch wirft er einen ganz anderen Blick auf den Vorfall in Spanien: "Der Blackout in Spanien ist kein PV-Versagen, sondern vermutlich ein Systemversagen. Insofern sehe ich das als dringende Erinnerung an, dass der Umbau des Energiesystems große Herausforderungen birgt."Mit den heute verbauten Anlagen ist es nicht möglich, allein mit Solar- und Windkraft ein Stromnetz zu betreiben. Die Darstellung, dass ein hoher Anteil erneuerbarer Energie ein unlösbares Problem sei, weist Rogalla zurück: "Wir lernen ständig dazu. Die technischen Lösungen liegen mittlerweile vor, nun müssen wir uns daran machen, sie zu implementieren."
Weil nicht alle (neueren) technischen Möglichkeiten genutzt wurden. Systemversagen vis PV-Versagen. Das ist doch Wortklauberei, seit wann gibt es denn diese neuen technischen Lösungen? Die Fachleute haben doch zu Recht gewarnt und wenn es dann Lösungen gibt die aber nicht umgesetzt werden, dann bleibt es bei der Unsicherheit die immer wieder beschworen wurde. Zuviel PV und Wind ohne drehende stabilisierende Massen = Ausfall vorprogrammiert.
Und somit hätte auch Vahrenholt nicht ganz unrecht:
"Vahrenholt meint, der geringe Anteil von Kohle- und Kernkraftwerken in Spanien sei dabei ein zusätzliches Problem gewesen. Die Turbinen solcher Kraftwerke wirken nämlich Frequenzglättend."
"Diesen stabilisierenden Effekt nennt man Momentanreserve, und daran habe es in Spanien vermutlich gefehlt, schreibt auch Enrique Garralaga, Managing Director bei einer Tochter des deutschen PV-Komponenten-Herstellers SMA, in einem Beitrag auf LinkedIn"