Beitrag vom 15.09.2022 - 14:13 Uhr
Mir ging es eigentlich nicht um Gewinnabschöpfung oder um eine ethische Frage.
Mir ging es darum, daß die LH-Aktionäre mit Staatsgeldern gerettet werden während der mit seiner Existenz haftende kleine Bäcker pleite gehen muß.
Und nein, es stimmt nicht, daß ohne die finanzielle Unterstützung des Bundes die LH weg gewesen wäre - sie wäre nur in anderer Form, zwar wahrscheinlich deutlich reduziert, aber immerhin, weitergeführt worden, die Aktionäre hätten schlimmstenfalls ihr Geld verloren. Eine mittelständische oder kleinbürgerliche Bäckerei, der das Geld zum Bezahlen der Gasrechnung ausgeht, ist dagegen unwiderruflich weg, da kommt kein weißer Ritter, die Beteiligten verlieren ihre Existenz und nur die Schulden bleiben.
Beitrag vom 15.09.2022 - 14:46 Uhr
Mir ging es eigentlich nicht um Gewinnabschöpfung oder um eine ethische Frage.
Mir ging es darum, daß die LH-Aktionäre mit Staatsgeldern gerettet werden während der mit seiner Existenz haftende kleine Bäcker pleite gehen muß.
Und nein, es stimmt nicht, daß ohne die finanzielle Unterstützung des Bundes die LH weg gewesen wäre - sie wäre nur in anderer Form, zwar wahrscheinlich deutlich reduziert, aber immerhin, weitergeführt worden, die Aktionäre hätten schlimmstenfalls ihr Geld verloren. Eine mittelständische oder kleinbürgerliche Bäckerei, der das Geld zum Bezahlen der Gasrechnung ausgeht, ist dagegen unwiderruflich weg, da kommt kein weißer Ritter, die Beteiligten verlieren ihre Existenz und nur die Schulden bleiben.
Kommt darauf an! Vielleicht findet die Bäckerei ja auch einen Geldgeber, der für einen Appel und ein Ei 20 Prozent der Anteile der Bäckerei übernimmt und dafür einen Kredit zu bis zu 9 Prozent Zinsen anbietet. Warum nicht, wenn die Bäckerei eine Zukunft hat ...
Im übrigen sind die Schulden bei der Lufthansa nicht weg, sondern nur woanders.
Beitrag vom 15.09.2022 - 15:18 Uhr
Um mal aufs grundsätzliche zurückzukommen. Der Wert von Unternehmen, in diesem Fall einer AG, wird an der Börse gebildet oder besser gesagt spiegelt sich dort im Kurs. Dort spielen überwiegend fundamentale Fakten eine Rolle aber oft ist auch viel Psychologie dabei. In diesem Fall hat das Unternehmen Lufthansa zwei Hauptprodukte. Passagier und Frachtverkehr wobei ersteres den Löwenanteil der Einnahmen ausmacht.
Und da hilft es nicht die Dinge aus heutiger Sicht zu sehen sondern man muss sich an den Anfang der Pandemie zurück versetzten. Die hat sich rasend schnell über den Erdball verbreitet und es waren noch lange keine Impfstoffe in Sicht bzw. die Wirksamkeit war ungewiss. Die Zahl der Toten war damals relativ hoch. In der Folge haben viele Länder ihre Grenzen umgehend dicht gemacht. Mir selbst ist dadurch in dem Jahr Australien, Neuseeland, ettliche Südseeinseln, USA sowie Ukraine und Asserbaidschan entgangen. Waren bereits gebuchte ca. 36.000 km.
Mit anderen Worten das ist rund um den ganzen Erdball passiert und China ist noch heute praktisch dicht. Die logische Folge war natürlich ein Einbruch der Passagierzahlen weltweit im ungeahntem Ausmaß. Es konnte auch niemand den weiteren Verlauf auch nur ansatzweise absehen.
Dazu die Gretchenfrage, was war zu diesem Zeitpunkt die Flotte der Lufthansa bzw. das ganze Unternehmen wert? Einnahmen marginal (außer Luftfracht) aber über 100.000 Beschäftigte sowie Kapitalkosten die zu bezahlen sind. Jetzt die Kernfrage: was wären alle kritischen Foristen hier bereit gewesen für die Aktie zu bezahlen wenn LH das Kapital erhöht hätte. Eben!.
Da waren auch die Banken nicht bereit und so blieb letztlich nur der Staat. Der hat in der Pandemie viel Geld aufgewendet und wenn es dann am Ende mal einen Fall gibt wo es untern Strich einen Überschuß gab dann ist das eben so. Die Pandemie fordert noch immer viele Tote aber die erdumfassende Katastrophe ist es letztlich doch nicht geworden. Seien wir froh darüber. Jedenfalls bis zur nächsten Corona-Variante.
Beitrag vom 15.09.2022 - 17:06 Uhr
@runway Sehr gut zusammengefaßt!
Beitrag vom 15.09.2022 - 19:24 Uhr
"Damit ist das Thema für mich beendet!"
Kommt darauf an! Vielleicht findet die Bäckerei ja auch einen Geldgeber, der für einen Appel und ein Ei 20 Prozent der Anteile der Bäckerei übernimmt und dafür einen Kredit zu bis zu 9 Prozent Zinsen anbietet. Warum nicht, wenn die Bäckerei eine Zukunft hat ...
Im übrigen sind die Schulden bei der Lufthansa nicht weg, sondern nur woanders.
Ach, und das sieht dann so aus!?
Dieser Beitrag wurde am 15.09.2022 22:29 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 15.09.2022 - 19:31 Uhr
Mir ging es eigentlich nicht um Gewinnabschöpfung oder um eine ethische Frage.
Mir ging es darum, daß die LH-Aktionäre mit Staatsgeldern gerettet werden während der mit seiner Existenz haftende kleine Bäcker pleite gehen muß.
Und nein, es stimmt nicht, daß ohne die finanzielle Unterstützung des Bundes die LH weg gewesen wäre - sie wäre nur in anderer Form, zwar wahrscheinlich deutlich reduziert, aber immerhin, weitergeführt worden, die Aktionäre hätten schlimmstenfalls ihr Geld verloren. Eine mittelständische oder kleinbürgerliche Bäckerei, der das Geld zum Bezahlen der Gasrechnung ausgeht, ist dagegen unwiderruflich weg, da kommt kein weißer Ritter, die Beteiligten verlieren ihre Existenz und nur die Schulden bleiben.
Damit haben Sie absolut Recht.
Nur:
das Problem "Bäckerei" und andere Klein- und Kleinstbetriebe stellt sich erst jetzt, während das Problem LH (durch Corona) vor ca. 2 Jahren akut war.
Wenn ich die Nachrichten der letzten Tage richtig verfolgt habe, arbeitet die Regierung gerade auch an Hilfsmaßnahmen für diese kleinen Betriebe (auch bei Corona hat es mit den Hilfspaketen für diese etwas länger gedauert).
Und sicher kommen dabei auch die erzielten Gewinne das STAATES (also aller Bürger dieses Landes) dabei gerade zum richtigen Zeitpunkt.
Beitrag vom 17.09.2022 - 12:51 Uhr
Kann sein dass ich damit falsch liege aber soweit ich weiß stellte es sich hinterher heraus dass es den Kredit garnicht gebraucht hätte da die Reserven von Lufthansa noch gereicht hätten.
Das wusste man vorher natürlich noch nicht aber es ist jetzt auch nicht so dass Lufthansa am Markt nichts mehr bekommen hätte.
Eher im Gegenteil: ein Münchner Milliardär wollte die Firma sogar kaufen.
Warum trotz wirtschaftsfeindlicher Politik die großen Unternehmen nur mit Samthandschuhen angefasst werden lässt sich ganz einfach mit Machtpolitik erklären denn wenn Medien und (Bundes-)Richter schon (mehr oder weniger) auf Linie sind bleiben nur die großen Unternehmen als echte Machtfaktoren neben der Politik bestehen.
Das war während dem 3ten Reich durchaus ähnlich wie heute weshalb übrigens im Krieg Deutschland als letzte Partei auf Kriegswirtschaft d.h. massive Einschränkung der unternehmerischen Freiheit umgestellt hat.
Im heutigen Kontext hätten diese echten Machtfaktoren mit ihren echt großen Rechtsabteilungen z.B. der Corona-Politik einen Stich durch die Rechnung machen können.
Haben sie aber nicht.
Weil sie mit Samthandschuhen angefasst werden.
Beitrag vom 17.09.2022 - 15:00 Uhr
@enzym
Kann sein dass ich damit falsch liege
Ja...
Das war während dem 3ten Reich durchaus ähnlich wie heute
Wie kann man so viel Unsinn in einen einzigen Post packen?
Beitrag vom 17.09.2022 - 20:12 Uhr
Wie kann man so viel Unsinn in einen einzigen Post packen?
Durch intellektuelles Herummäandrieren in geistig unbekannten Gefilden mit flacher gedanklicher Neigung.