@sdflight
das ein Airbus grundsätzlich anders konstruiert ist als ne Boeing ist bekannt. Auch die unterschiedlichen Konzepte
bei der Fertigung des CFK-Rumpfes, wie von D43D4LUS ja auch beschrieben, sind kein Geheimnis. Trotzdem, denke ich, kann man durchaus für den 350 aus der 787- Geschichte (und die fängt ja gerade erst an und viele Probleme werden noch kommen, wie du richtig sagst) entsprechende Lehren ziehen. Sowohl technisch als auch im Management.

Natürlich ist es toll das die 787 nun erstmals geflogen ist, aber anhand der geflogenen Höhe und Geschwindigkeit lässt sich leicht erkennen, das man - wie schon von vielen erwähnt - das Ding auf Teufel komm raus in die Luft bringen wollte.
Boeing hat sich mit der 787 m.E. übernommen. Boeing wollte die Versäumnisse der letzten Jahre mit einem neuen Flugzeug wettmachen und mehrere Entwicklungsschritte überspringen. Das ist auch der Unterschied zu Airbus, welche sich eher Schritt für Schritt an einen neue Werkstoffe oder Techniken ranwagen. Ich war auch schon direkt in Mukilteo (Everett) im Werk und habe bestimmte Bedenken, dass nach dem Erstflug alles rund läuft 1:1 gehört.

Was die A350 betrifft wird man noch sehen ob es ähnliche Probleme gibt oder nicht. Die Flugzeuge einfach locker zu vergleichen nur weil sie Neuentwicklungen sind, halte ich für falsch.

Dieser Beitrag wurde am 16.12.2009 20:18 Uhr bearbeitet.

@ Nok
Ich hatte mir, als die "Lessons Learnd" nochmals ausgegraben wurden, auch so meine Gedanken gemacht. Meine etwas schräge Variante:
Da das Dokument an die Öffentlichkeit gelangt ist hat Airbus zum einen versucht rüber zu bringen :"Wir können es besser". Zum Zweiten sollte es auch wohl ein tatsächlich gut gemeinter Hinweis an den Konkurrenten sein. Immerhin kennen sich die meisten potentiellen Fluggäste mit der Konstruktion von Flugzeugen nicht aus (ich auch nicht wirklich). Wenn es dann heisst das CFK-Flugzeug taugt nichts, dann hängt auch der A 350 "mit drin". (Ich möchte nicht wissen was Boeing in der umgekehrten Situation gemacht hätte.)
Boeing hat ja nun auch die Lieferketten in einigen Bereichen vereinfacht. Ich will nicht behaupten, das liegt an dem Foliensatz. Aber sicher war das in der - nach meiner Ansicht verfahrenen - Situation für den einen oder anderen durchaus eine klitzekleine Anregung.

Dieser Beitrag wurde am 16.12.2009 20:40 Uhr bearbeitet.

Ob man an Höhe und Geschwindigkeit des Erstfluges Probleme der B787 erkennen kann, maße ich mir nicht an erkennen zu können. Das Wetter war schlecht und der Erstflug hatte unter der Wolkengrenze zu erfolgen, dies könnte durchaus eine Begründung für das Erstflugverhalten sein. Nach wie vor bin ich skeptisch, ob Boeing die Probleme im statischen Bereich lösen konnte. Ebenso hat die Lady noch etwas Übergewicht, das sich bezüglich der Reichweite auswirken wird. Insgesamt habe ich jedoch die Hoffnung, dass alle Probleme mittelfristig, zumindest noch vor dem Erstflug des A350, gelöst werden können. Dann wird Airbus beweisen müssen was der A350 kann und ob die "lessons learnd" wurden.

@tip

IDiese "Studie" als Pflichtlektüre bei Boing...ja, könnte ich mir vorstellen. Dann sollten
die großen Macher mal ein paar Dollars eastbound rüberwachsen lassen. ;-)))

mfg n

Nunja, wenn man deutlich unter design cruising speed bleibt, spricht das durchaus Bände, denn wohlweisslich erhöhen sich Luftkräfte mit dem Quadrat der Geschwindigkeit.... ;)

Aber gut, es ist ein völlig neu konstruiertes Flugzeug, da ist es grundsätzlich nie verkehrt erstmal eher zu vorsichtig zu sein, als dem edlen Vogel gleich zuviel zuzumuten.

der Vogel musste nun erstmal in die Luft, um etwas Druck abzulassen und den Leuten nen guten Weihnachtsurlaub zu gönnen. Die entscheidende Frage ist nun, wie es weitergeht in der Zulassung.
Die 10 Monate die geplant sind halte ich für einen Wunschtraum, der sich nicht erfüllen wird. Aber lassen wir uns überraschen.

Hallo

ich bin neu in der Comunity und grüsse erstmal alle.
Ich habe mit viel Interesse nicht nur den Erstflug sondern die ganze Dreamlinergeschichte verfolgt. Das Gesamtkonzept finde ich super. Ob die Ingenieure bei Boeing alle Schwierigkeiten rechtzeitig in den anvisierten 10 Monaten in den Griff bekommen bleibt abzuwarten. Das diese aber eine Erfolgsstory wird habe ich gar keine Zweifel. Dafür hängt zuviel auf dem Spiel genau wie bei anderen Projekten wie A400M oder A380 von Airbus. Ich denke das Boeing bei der Vergabe von Aufträgen zum Dreamliner sich einen erheblichen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen hat. Zwar brachte dies bei der Endmontage viele unstimmigkeiten, jedoch sind viele Industrienationen und viele grossen Konzerne an den Dreamliner beteiligt und die Bestellungen werden mit sicherheit auch in Zukunft Rekorde erreichen, da hiermit auch die eigene Wirtschaft direkt gefördert wird.
Als weiters Pluspunkt für dieses Flugzeug möchte ich einen anderen Aspekt einbringen. Die Ersparnisse für die Airlines resultieren nicht nur aus dem gesenketn Kerosinverbrauch sondern auch bei der Wartung. Die Ausfallzeiten beim C und D Check sind deutlich geringer als bei den aktuellen Modellen und vor allem sind die Betriebsstunden bis zum teueren D-Check meines wissens um ca 30 % höher als bisher.
Bleibt abzuwarten ob diese Angabe nur Wunschvorstellungen waren oder tatsächlich eingehalten werden.
Habe mich für den Erstflug jedenfalls gefreut und freue mich irgendwann in dem Vogel mitfliegen zu dürfen.
Gruß

@denny 1976

Willkommen im Forum!
Ja, warten wir ab, ob Boeing die 787 so hinkriegt, wie vertraglich zugesagt.
Allerseits einen schönen 4. Adventsonntag.

mfg n

@denny1976

willkommen hier im Forum! Ich würde den Tag nicht vor dem Abend loben. Wie traumhaft die B787 nachher in der Wartung ist oder nicht, wird zu guter Letzt erst klar sein, wenn sie den rauhen Alltag hinter sich hat, da kann man immer noch einige böse Überraschung erleben, gerade bei neuen Konzepten. Insbesondere Abnutzung und Schäden durch die Abfertigung am Boden werden bei diesem Flugzeug neue Erfahrungen bringen müssen.

Klar Du hast Recht, muss sich alles im Alltag noch beweisen.
ich sagte ja auch das es Angaben sind und hoffe das es im Betrieb auch stimmen wird. Was ich mir aber gut vorstellen kann ist das bei der Wartung doch einiges wegfällt. Bei den aktuellen Modellen müssen beim D Check mehrere Tausend Nieten kontrolliert werden. Dies fällt jetzt z.B weg.

An einem Composite-Rumpf müssen dafür Beschädigungen genauer in Augenschein genommen werden, aufwändiger repariert werden. Ein glatter Kunststoffrumpf ist schön und pflegeleicht, solange er heil ist. Wie haltbar er ist, wird sich zeigen bis die ersten Trolleys, Tugs und Cateringtrucks dagegen gerempelt sind. ;)

Genau, das ist einer der Punkte die für mich noch völlig unklar sind. Ist zwar ein Jahr her als ich zuletzt mir Airlinern darüber sprach aber damals hatte Boeing auf diese Frage nur die Antwort, dass man halt ans Bodenpersonal appelieren müsse um derartigen Schäden vorzubeugen. Damals auch ein Grund weshalb sich die betreffende Fluggesellschaft sehr mit Bestellungen zurückhielt.

Jungs , ich kann euch in vielen Punkten nicht widersprechen da Ihr auf dem Gebiet wie es aussieht über mehr Fachkenntnisse verfügt. Da Airbus auch verstärkt auf CFK setzt in der Zukunft und andere Hersteller sich auch daran orientieren denke ich das Boeing den richtigen Weg eingegangen ist mit dem Dreamliner. Flugzeuege werden nicht immer anhand derer technischen Daten verkauft, da kommt oft Politik mit ins Spiel und nicht zuletzt die Frage der Finanzierunge wobei die Hersteller immer öfter den Kunden unter die Arme greifen mit finanzierungsmöglichkeiten. Boeing hat dies einem Bericht zufolge dieses Jahr über 600 Mio $ gekostet.
Ich bin dennoch gespannt ob das Flugzeug sich im alltäglichen Betrieb bewähren kann. Ich bin zwar davon sehr überzeugt, die Frage ist nur welche Schwierigkeiten bei der Einführung zu bewältigen sind und was dies für die Airlines und Aiports heisst und kostet. Ein Technologieträger ist die 787 allemal.

Gruß

Denny, niemand will Dir oder anderen die neue Wunderkiste schlechtreden, bin ebenso gespannt wie sie sich schlagen wird. Wollte nur darauf hinweisen, dass Werbung und Marketing eine Sache ist, der tägliche Einsatz etwas ganz anderes. Solange für einen Flugzeugtyp noch keine Reliability-Statistik existiert ist er automatisch erstmal großartig - kann ja niemand das Gegenteil beweisen. Die Luft wird aber immer dünner (und die Lobhudeleien immer leiser), je mehr sich eine direkte Vergleichbarkeit einstellt, und die ersten Dreamliner genauso mal AOG neben Dir am Gate stehen. Spätestens dann ist es auch nur noch ein Flugzeug, und im besten Fall eins, mit alltäglichen Problemen.