Community / / Boeing zweifelt an jedem dritten 777...

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Beitrag vom 05.02.2021 - 03:22 Uhr
UserGroße Krügerkl..
User (1383 Beiträge)
Das Kernproblem ist weiterhin, das Boeing es scheinbar nicht schafft sichere Flieger zu entwickeln und zuzulassen.

Das ist ein tiefgreifendes und systematisches Problem.
Das fing mit den B787 Batterien an, führte zu MCAS bei der Max.

Und jetzt braucht man bei der B777x 3 Jahre länger für die Zulassung, weil man Probleme mit Aktuatoren hat? Allerweltsteile die sie in jedem modernen Jet finden?
Boeing ist jetzt von neuen Zulassungsanforderungen überrascht worden oder wie? Die grossen Änderungen habe ich wohl nicht mitbekommen.
Das hat man bei der Max 10, einen wesentlich kleineren Update übrigens auch. Zufälliger Weise.

Die Vermutung liegt doch nahe das es an dem System liegt das neu im zivilen Bereich ist, und die Ursache liegt in Boeings Problemen intern und fundamental.
Die haben vermutlich bei der Entwicklung und Zulassung Mist gebaut, der ihnen jetzt auf die Füsse fällt, weil man natürlich genau hinschaut.
Mir kann keiner erzählen das es ein Problem sein soll, Aktuatoren für z.b. Auftriebshilfen und das System zuzulassen, das hat jeder Jet. Und dafür braucht man keine 10 jahre und keine fast 3 extra.
Beitrag vom 05.02.2021 - 06:52 Uhr
UserEricM
User (5513 Beiträge)
Die Vermutung liegt doch nahe das es an dem System liegt das neu im zivilen Bereich ist

Eine Ihrer wenigen fundierten Aussagen.
Ja, die _Vermutung_ liegt/lag vielleicht nahe. Aber mehr als Ihre Vermutung ist es eben auch nicht.
Warum schaffen Sie es eigentlich so selten, ohne Beschimpfungen Anderer einfach nur sachliche Argumente zu bringen?
Die letzten beiden Posts waren in der Beziehung zwar besser als der Rest davor, da ist aber noch gut Luft nach oben ...

Laut Konzernchef Dave Calhoun benötigt Boeing den Zeitpuffer, um strengere Anforderungen der Zulassungsbehörden "hinsichtlich Firmware und Hardware" der Flugsteuerungsysteme umzusetzen.

Bei offiziellen Aussagen des CEOs über finanzkritische Aspekte des Betriebs schaut die SEC idR ziemlich genau hin. Man kann also davon ausgehen, dass er, wenn er Flugsteuerung sagt, das Zulassungsproblem auch dort sitzt.
Und nicht im Klappmechanismus, der nicht zur Flugsteuerung gehört.
Komplex genug um 3 Jahre Verzögerung zu erzeugen sind diese Systeme allemal, gerade wenn Boeing jetzt qualitativ nacharbeiten muss.

Dieser Beitrag wurde am 05.02.2021 07:01 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.02.2021 - 08:05 Uhr
Userdlehmann66
User (521 Beiträge)

Das ist ein tiefgreifendes und systematisches Problem.
Das fing mit den B787 Batterien an, führte zu MCAS bei der Max.

Ich denke, dass sind 2 verschiedene Probleme
- die 787 war ein Greensheet Flieger, wo Boeing sehr viel neues probiert hat und auf Grund der Vielzahl der Neuerungen auch eine lange Lernkurve hatte. Dazu kam, dass man zuerst vieles outgesourced hatte und dann wieder alles zurück nehmen musste. Hier hat sicher die FAA auch genau hingeschaut und die Zulassung lief genau ab. Generell ist das auch das was ich von einem Pionier der Luftfahrt erwarte. Sie müssten auch den gleichen Weg gehen, für einen 737 Nachfolger.
- 747-8, 737MAX und 777x waren nur Updates. Man hat versucht mit kleinen Changes, Verbesserungen hin zu kriegen und das Grandfathering jedenfalls bei der 737 sehr weit ausgereizt. Das fällt ihnen nun auf die Füsse. Diese Überreizung des Grandfathering geht die FAA nicht mehr mit und damit muss nicht nur das Update auf Zuverlässigkeit sondern das Gesamtsystem auf Flugtüchtigkeit geprüft werden.

Bei den Aktoren der 777x könnte ich mir vorstellen, dass in der Grundversion nur analoge Regelkreise gab, nun will man die Werte in der Flugsteuerung aktiv nutzen und ein Computer kann nur digital. Wegen Grandfathering hat man nun den Regelkreis nicht angetastet sondern einen Sensor daran gebaut, der aus dem Regelkreis digitale Daten macht und umgedreht, dann den Regelkreis steuert. Nun wollten sie diese Sensoren als ein kleines Update der Flugsteuerung zertifizieren. Jetzt schaut aber die FAA genauer hin und sie müssen alles neu zertifizieren d.h. sie hätten auch gleich den analogen Regelkreis durch digitale Schrittmotoren ersetzen können.

Vermutlich sind in meinen Überlegungen Fehler, weil ich keine Ahnung von Flugzeugbau habe aber ich vermute so in diese Richtung liegen die Probleme bei Boeing.

Auch der dritte virtuelle AoA Sensor in der MAX10 ist vermutlich ein grösseres Update mit aufwendigen Zertifizierungen, wenn man das Grandfathering genau auslegt und vermutlich tut das FAA seit einem Jahr.

Dieser Beitrag wurde am 05.02.2021 08:08 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 08.02.2021 - 13:15 Uhr
UserFW 190
User (2115 Beiträge)
Wenn man sich die Aussagen der EASA ansieht, könnte hier Hintergrund der ganzen Spekulationen und Vermutungenzu finden sein. Also war es zu früh sich gegenseitig Unwissenheit oder Besserwisserei vor zu werfen....

"Die EASA hat Boeing ein eigenes Pflichtenheft für die Zulassung der 777X vorgelegt. Neue Verzögerungen der 777X gehen laut einem Medienbericht unmittelbar auf strengere Anforderungen der Europäer zurück ..."

Aber erst einmal draufhauen.
Beitrag vom 08.02.2021 - 16:11 Uhr
UserWMJH
User (294 Beiträge)
@FW 190:
Ihre Aussage hat was an sich, vielleicht geht Boeing wegen der EASA vorsichtshalber auf Nummer sicher und haut gleich einen Zeitpuffer rein.
Es könnte sich irgendwann bestätigen, dass einige der spekulativ angeführten technischen Gründe einiger weniger Foristen sich dann als Nichtig herausstellen.
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