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Beitrag 31 - 45 von 46
Beitrag vom 07.11.2022 - 13:54 Uhr
Userfbwlaie
User (4895 Beiträge)
"Das die Klimakommunisten auch keine Lösung haben, wird gelinde verschwiegen.
Das Problem Klimawandel ist bekannt, die Lösung ist das Problem. "

Falls es eine "geeignete" Lösung, gäbe, würde jede Organisation diese darstellen.
Es gibt nur Denkmodelle, die praktisch kaum umsetzbar sind.
Man gibt lieber Geld für z. B. die Bedrohung bzw. Bekriegung der Nachbarn aus, statt sich mit den eigenen lösbaren Umweltproblemen (z. B. mangelhafter Bodenschutz, Abholzung statt Aufforstung) auseinander zu setzen.

Dieser Beitrag wurde am 07.11.2022 13:55 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.11.2022 - 14:48 Uhr
UserEricM
User (5510 Beiträge)
"Das die Klimakommunisten auch keine Lösung haben, wird gelinde verschwiegen.
Das Problem Klimawandel ist bekannt, die Lösung ist das Problem. "

Falls es eine "geeignete" Lösung, gäbe, würde jede Organisation diese darstellen.
Es gibt nur Denkmodelle, die praktisch kaum umsetzbar sind.

Es gibt Denkmodelle, die gewisse Verhaltensänderungen der Konsumenten voraussetzen und daher für viele undenkbar erscheinen. Aber ich denke mal das kommt schon noch.
Wenn es dumm läuft, warten wir aber auch so lange, bis serienmäßige Überschwemmungen und Dürren neue Kriege und eine Klimaflüchtlingswelle so richtig angeschoben haben...
Beitrag vom 08.11.2022 - 09:16 Uhr
UserJordanPensionär
Pensionär
User (2373 Beiträge)
@contrail55 und @EricM:

Ich würde Ihnen gerne aus vollem Herzen zustimmen.

Aber als was bitte soll man denn die Debatten seit dem Klimagipfel 2015 in Paris, zu den dort FESTGELEGTEN ZIELEN und warum man diese 'leider, leider' nicht erreichen kann, bezeichnen?

Oder das 'Laber-Laber-Rhabarber' auf dem jetzigen Klimagipfel?

Apropos Demokratie:
vergleichen Sie doch bitte einmal die Ziele/Versprechungen aus den Wahlprogrammen der Parteien die jetzt die Bundesregierung bilden, mit denen diese DEMOKRATISCH (!) Stimmen geholt haben, mit dem was diese jetzt, in Regierungsverantwortung, tun!?

Oder die Wahlspots und Zustände vor den jetzigen Wahlen in der 'UR Demokratie' USA (siehe u.a. letzte "heute- Show" in der ZDF Mediathek).

Was bitte hat das noch mit 'Demokratie' zu tun?

Wie sieht denn Ihre Version von Demokratie aus?

Genau so wie Abraham Lincoln das in seiner Gettysburg-Formel 1863 formuliert hat:

"Regierung des Volkes, durch das Volk, für das Volk".

Dies haben wir m.E. aber eben nicht mehr, insbesondere die letzten beiden Punkte.

Das jetzt hier weiter auszuführen, geht zu weit vom Thema hier, auf einem Luftfahrtportal(!), weg.

Darüber müsste es einen breiten, gesamtgesellschaftlichen Diskurs geben. Allerdings glaube ich das auch ein solcher kaum noch möglich ist- siehe die teilweisen Auswüchse/Entgleisungen hier oder auch in den Foren anderer großer politischer Medien.

Beitrag vom 08.11.2022 - 12:24 Uhr
UserGroße Krügerkl..
User (1383 Beiträge)
Klimakommunismus weil es die uralte, linke gescheiterte Idee von Kommunismus und Sozialismus ist.

...kommunismus weil es [...] Kommunismus und Sozialismus ist.
Ich nehme mal an, Ihnen fällt selbst auf, dass das keine Begründung ist.

Schauen sie sich doch die Forderungen an.
Von einer sachlichen Diskussion ist das doch meilenweit entfernt.

Sie wollen jetzt ernsthaft behaupten die Klimawahnsinnigen kommen nicht aus der linken Ecke?

Das ist wie wenn sie sagen das NeoNazis doch nicht rechts sind.
Auf einem gewissen Niveau muss es halt schon sein, sonst outet man sich selbst als weltfremd.

Man muss schon sehr blind sein um das nicht zu erkennen.

Mir scheint, Sie sehen hier eher Dinge, die nicht nicht da sind :)
Mal ernsthaft: Innerhlab rechter Foren wird die Verbindung Klima-/Umweltschutz = Links schon gewohnheitsmäßig hergestellt. Aber wie viele vermeintliche Sicherheiten aus derartigen Kreisen hält das einer objektiven Betrachtung nicht stand. Nicht mal Sie selbst können es begründen.

Papagei, Schnabeltase.

Wenn sie zu faul sind sich z.b. einmal die Forderungen von FFF durchzulesen und darin das linke Gedankengut nicht erkennen, kann man ihnen leider auch nicht helfen.

Hier Beispielsweise:
 https://fridaysforfuture.berlin/wp-content/uploads/2021/01/ForderungenFFFertig.pdf

"ns im Jahre 2030 vereinbar
ist. Bevor ein Gesetz beschlossen
wird, muss der Klimavorbehalt
geprüft werden. Hierbei muss
darauf geachtet werden, dass die
beschlossenen Maßnahmen allen
gesellschaftlichen Gruppen zugute
kommen. Da die Folgen der Klimakrise
jedoch unterschiedliche Gruppen
unterschiedlich hart treffen, ist es
hierbei notwendig, sensibel gegenüber
den Auswirkungen des Klimawandels
zu sein. Um nachzuvollziehen,
dass alle gesellschaftlichen
Gruppen angemessen von den
Klimaschutzmaßnahmen profitieren,
muss ein jährliches Monitoring
stattfinden. Deshalb fordern
wir, dass Mitarbeiter:innen der
Verwaltung sowohl kostenlose
Fortbildungen zum Thema Umwelt-
und Klimagerechtigkeit, als auch zum
Thema Genderbudgeting erhalten.
Wir fordern die Einrichtung einer
Klimabürger:innenversammlung,
welche alle zwei Jahre offiziell vom
Senat einberufen wird. Damit die
Versammlung einen Querschnitt
der Gesellschaft abbildet und die
Interessen von Vielen vertritt, werden
dafür aus allen Gesellschaftsgruppen
Menschen ausgelost. Die Versammlung
hat die Aufgabe, Möglichkeiten und
Maßnahmen zu diskutieren, wie Berlin
schnellstmöglich auf sozial gerechtem
Weg die Klimaneutralität erreicht."
Beitrag vom 08.11.2022 - 13:22 Uhr
UserEricM
User (5510 Beiträge)
Von einer sachlichen Diskussion ist das doch meilenweit entfernt.

Sie beschreiben Ihren Post gut. Auf diesem Niveau brauchen wir glaube ich nicht weiter zu diskutieren.

Dieser Beitrag wurde am 08.11.2022 13:23 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.11.2022 - 08:18 Uhr
UserJordanPensionär
Pensionär
User (2373 Beiträge)
Was schrieb ich oben:

"Allerdings glaube ich das auch ein solcher kaum noch möglich ist- siehe die teilweisen Auswüchse/Entgleisungen hier oder auch in den Foren anderer großer politischer Medien."

Der letzte Beitrag von @großeKK ein wunderbares (eigentlich erschreckendes) Beispiel dafür.
Beitrag vom 09.11.2022 - 20:01 Uhr
Userelon
User (6 Beiträge)
Zwei Aspekte, die man kritische hinterfragen sollte:

1. Jeder hat zwar ein Recht auf politische Meinungsäußerungen. Sollte man es aber tolerieren bzw. sollte der Staat akzeptieren, dass politische Ziele, durch nicht angemeldete und nicht genehmigte "wilde Demonstrationen" zur Normalität werden? Ziviler Ungehorsam darf nicht zur täglichen Normalität werden, sonst kann dies zu Nachahmung auch für andere und extremere politische Zwecke mißbraucht werden.

Der Staat toleriert/akzeptiert das nicht. Was ja auch richtig so ist.
Trotzdem sind die Leute, die da auf diese Weise protestieren weder Terroristen noch sollte man Mordaufrufe wie weiter oben geschrieben gegen sie toleorieren.

2. Immer wieder wird der Luftverkehr angeprangert. Ich habe aber noch keine Klima-Demonstranten gesehen, die gegen die Eisen- und Stahlemissionen, Zement- und Industrieemissionen oder sogenannte Graue Emissionen demonstriert haben, die jeweils um ein vielfaches höher sind als der Luftverkehr. Ganz zu schweigen von den durch aus Deutschland exportierten Industriegütern im Ausland verursachten CO2-Emissionen, von denen niemand spricht, da sie das Rückgrat unserer Wirtschaft bilden. Natürlich trägt auch der Luftverkehr zu den CO2-Emissionen wesentlich bei, jedoch muss man sich fragen, warum über einige Industriesektoren, die teilweise um ein vielfaches höhere Emissionen verursachen, kein einziges Wort verloren wird und in der Öffentlichkeit immer nur der Luftverkehr diskutiert wird.

Zu dem Punkt scheinen Sie eine verzerrte Wahrnehmung zu haben.
Gerade das deutsche Exportprodukt Nr 1, Autos mit Verbrennungsmotor, wurde in der Vergangenheit bereits in einer Weise reguliert (Euro 1-7 Abgasnormen) die in der Luftfahrt ihresgleichen sucht.
Zu 2035 wurde die komplette Umrüstung auf elektrisch seitens der EU vorgegeben.
Und trotzdem wird gegen diese Industrie weiter protestiert.
Die Bauindustrie wird im Bereich Haus-Neubau und Sanierungen seit Jahren massiv reguliert.
Stahlwerke planen Umrüstungen zB auf Wasserstoff.
Energie-Unternehmen müssen große Mengen an CO2-Zertifikaten kaufen.
etc.

Wieso haben Sie diese seit Jahren andauernde öffentliche Diskussion und die daraus abgeleiteten Maßnahmen nicht wahrgenommen?
Wie ich weiter oben schon geschrieben habe: Die kommerzielle Luftfahrt ist eine der wenigen Industrien weltweit, die denken, sie seien von einer Dekarbonisierung irgendwie ausgenommen und bis 2050 müssten erstmal unplausible Versprechen reichen.


Ich sehe leider jetzt schon, dass wir uns vermutlich nicht einig werden.
Trotzdem versuche ich es und würde sie bitten sachlich zu bleiben (Zitat "verzerrte Wahrnehmung").

Ihre Aussage, dass es keine Regulierung in der Luftfahrt gibt, die vergleichbar mit der Abgasnorm für Autos ist, ist leider falsch. Der Luftverkehr hat, übrigens als einziger Transportsektor überhaupt, ein weltweites Regelwerk nicht nur für Lärm- und verschiedenste Schadstoffgrenzwerten, sondern seit kurzem auch einen weltweit einheitlichen CO2 Standard mit Grenzwerten. Hat sonst kein anderer Transportsektor. Ich muss davon ausgehen, dass sie hiervon noch nicht gehört haben. Anders kann ich Ihren Beitrag nicht verstehen.

Ihre Aussage, dass bis 2035 "die komplette Umrüstung auf elektrisch seitens der EU vorgegeben" sei, ist leider auch falsch oder eine sehr einseitige Interpretation! Die EU Staaten und das EU Parlament haben lediglich beschlossen, dass ab 2035 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge in der EU zugelassen werden sollen. In dem folgenden Tagesschau Artikel können sie nachlesen, was das bedeutet und vor allem, was das nicht bedeutet:
 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/verbrenner-verbot-eu-verbraucher-101.html
Da zum Inkrafttreten noch der Ministerrat beziehungsweise das Parlament formell zustimmen muss, ist das ganze im Moment nicht mehr als ein verschriftlichter Vorschlag, der noch nicht mal genehmigt ist.

Zu ihrer Auflistung mit Einzelmaßnahmen der Bauindustrie, Stahlwerken und Energie könnte ich und andere hier im Forum mindestens genau so viele Maßnahmen für den Luftverkehr aufzählen (EU Clean Sky, geared Turbofan, CDO, etc.etc.). Dies wäre jedoch keine zielführende Diskussion. Genauso wenig hilfreich finde ich ihre Behauptung, die Luftfahrt mache umplausible Versprechen.

Um bei den Zahlen zu bleiben: Laut Umweltministerium betragen die absoluten Emissionen Deutschlands rund 739 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2020. Die Energiewirtschaft ist mit 30 % für den größten Anteil der Emissionen in Deutschland verantwortlich. Der Industriesektor war für rund 24 % der Gesamtemissionen verantwortlich. Der Verkehr emittierte 20 % der CO2. Von den 20% Verkehr macht der innerdeutsche Luftverkehr 1,4% aus. Diese 2 Mio t CO2 machen deutlich weniger als 1% der absoluten Emissionen in Deutschland aus. Alles nachlesbar beim Umweltministerium.

Mein Punkt war und ist: Wer ernsthaft CO2 einsparen will, muss doch nicht anfangen über Verbote und Maßnahmen zu diskutieren, die in der Summe einen Bruchteil eines Prozents ausmachen! Wenn ich zu Hause Strom einsparen will, ersetze ich Stromfressende Großverbraucher wie Kühlschrank, Waschmaschine und Geschirrspüler. Aber ich fang doch nicht zuerst an, meiner Frau den elektrischen Haarföhn zu verbieten.

Mein Eindruck ist, dass sie das aus irgendeinem Grund nicht so sehen.

Ihr Hinweis, dass "Energie-Unternehmen müssen große Mengen an CO2-Zertifikaten kaufen" ist zwar richtig, aber auch hier scheinen sie (evtl. ideologisch) versehentlich vergessen zu haben, zu erwähnen, dass Fluggesellschaften das auch und sogar in größerem Umfang als die Industrie machen muss.
Beitrag vom 10.11.2022 - 15:16 Uhr
UserEricM
User (5510 Beiträge)
Zwei Aspekte, die man kritische hinterfragen sollte:

1. Jeder hat zwar ein Recht auf politische Meinungsäußerungen. Sollte man es aber tolerieren bzw. sollte der Staat akzeptieren, dass politische Ziele, durch nicht angemeldete und nicht genehmigte "wilde Demonstrationen" zur Normalität werden? Ziviler Ungehorsam darf nicht zur täglichen Normalität werden, sonst kann dies zu Nachahmung auch für andere und extremere politische Zwecke mißbraucht werden.

Der Staat toleriert/akzeptiert das nicht. Was ja auch richtig so ist.
Trotzdem sind die Leute, die da auf diese Weise protestieren weder Terroristen noch sollte man Mordaufrufe wie weiter oben geschrieben gegen sie toleorieren.

2. Immer wieder wird der Luftverkehr angeprangert. Ich habe aber noch keine Klima-Demonstranten gesehen, die gegen die Eisen- und Stahlemissionen, Zement- und Industrieemissionen oder sogenannte Graue Emissionen demonstriert haben, die jeweils um ein vielfaches höher sind als der Luftverkehr. Ganz zu schweigen von den durch aus Deutschland exportierten Industriegütern im Ausland verursachten CO2-Emissionen, von denen niemand spricht, da sie das Rückgrat unserer Wirtschaft bilden. Natürlich trägt auch der Luftverkehr zu den CO2-Emissionen wesentlich bei, jedoch muss man sich fragen, warum über einige Industriesektoren, die teilweise um ein vielfaches höhere Emissionen verursachen, kein einziges Wort verloren wird und in der Öffentlichkeit immer nur der Luftverkehr diskutiert wird.

Zu dem Punkt scheinen Sie eine verzerrte Wahrnehmung zu haben.
Gerade das deutsche Exportprodukt Nr 1, Autos mit Verbrennungsmotor, wurde in der Vergangenheit bereits in einer Weise reguliert (Euro 1-7 Abgasnormen) die in der Luftfahrt ihresgleichen sucht.
Zu 2035 wurde die komplette Umrüstung auf elektrisch seitens der EU vorgegeben.
Und trotzdem wird gegen diese Industrie weiter protestiert.
Die Bauindustrie wird im Bereich Haus-Neubau und Sanierungen seit Jahren massiv reguliert.
Stahlwerke planen Umrüstungen zB auf Wasserstoff.
Energie-Unternehmen müssen große Mengen an CO2-Zertifikaten kaufen.
etc.

Wieso haben Sie diese seit Jahren andauernde öffentliche Diskussion und die daraus abgeleiteten Maßnahmen nicht wahrgenommen?
Wie ich weiter oben schon geschrieben habe: Die kommerzielle Luftfahrt ist eine der wenigen Industrien weltweit, die denken, sie seien von einer Dekarbonisierung irgendwie ausgenommen und bis 2050 müssten erstmal unplausible Versprechen reichen.

Ihre Aussage, dass es keine Regulierung in der Luftfahrt gibt, die vergleichbar mit der Abgasnorm für Autos ist, ist leider falsch.

Die Verbrauch und damit der CO2 Ausstoß von Kraftfahrzeugen sank seit 1990 um 60%, der Schadstoffausstoß durch Vorschriften zur Abgasreinigung um bis zu 90%.
Welche Vorschriften der Luftfahrt haben da ähnliche Verbesserungen erreicht?

Ihre Aussage, dass bis 2035 "die komplette Umrüstung auf elektrisch seitens der EU vorgegeben" sei, ist leider auch falsch oder eine sehr einseitige Interpretation! Die EU Staaten und das EU Parlament haben lediglich beschlossen, dass ab 2035 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge in der EU zugelassen werden sollen. In dem folgenden Tagesschau Artikel können sie nachlesen, was das bedeutet und vor allem, was das nicht bedeutet:
 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/verbrenner-verbot-eu-verbraucher-101.html

Es bedeutet absehbar, dass keine Verbrenner mehr neu verkauft werden. Nicht mehr und nicht weniger.
Auch hier: Welche vergleichbaren Regulierung der Luftfahrt gibt es?

Zu ihrer Auflistung mit Einzelmaßnahmen der Bauindustrie, Stahlwerken und Energie könnte ich und andere hier im Forum mindestens genau so viele Maßnahmen für den Luftverkehr aufzählen (EU Clean Sky, geared Turbofan, CDO, etc.etc.). Dies wäre jedoch keine zielführende Diskussion.


Wir einnern uns: Sie haben sich in Ihrem Eingangspost beschwert, ausschließlich die Luftfahrt würde drangsaliert, von anderen Industrien würde man nichts hören.
Dem ist schlicht nicht so.

Genauso wenig hilfreich finde ich ihre Behauptung, die Luftfahrt mache umplausible Versprechen.

Das glaub ich :-)
Macht sie aber. 3% Beimischung e-fuels bis 2030 ist ein Witz.

Um bei den Zahlen zu bleiben: Laut Umweltministerium betragen die absoluten Emissionen Deutschlands rund 739 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2020. Die Energiewirtschaft ist mit 30 % für den größten Anteil der Emissionen in Deutschland verantwortlich. Der Industriesektor war für rund 24 % der Gesamtemissionen verantwortlich. Der Verkehr emittierte 20 % der CO2. Von den 20% Verkehr macht der innerdeutsche Luftverkehr 1,4% aus. Diese 2 Mio t CO2 machen deutlich weniger als 1% der absoluten Emissionen in Deutschland aus. Alles nachlesbar beim Umweltministerium.

Mein Punkt war und ist: Wer ernsthaft CO2 einsparen will, muss doch nicht anfangen über Verbote und Maßnahmen zu diskutieren, die in der Summe einen Bruchteil eines Prozents ausmachen! Wenn ich zu Hause Strom einsparen will, ersetze ich Stromfressende Großverbraucher wie Kühlschrank, Waschmaschine und Geschirrspüler. Aber ich fang doch nicht zuerst an, meiner Frau den elektrischen Haarföhn zu verbieten.

Ihr Hinweis, dass "Energie-Unternehmen müssen große Mengen an CO2-Zertifikaten kaufen" ist zwar richtig, aber auch hier scheinen sie (evtl. ideologisch) versehentlich vergessen zu haben, zu erwähnen, dass Fluggesellschaften das auch und sogar in größerem Umfang als die Industrie machen muss.

Klar, Ihr Statement war aber: Nur der Luftverkehr wird drangsaliert.
Mein Statement war: Der CO2 Ausstoß der anderen Sektoren wird viel stärker gesenkt, reguliert, als der der Luftfahrt.
Auch die Demos gegen Automobil- oder Energieunternehmen oder gegen den Strassenverkehr als solches können Ihnen eigentlich nicht entgangen sein.
Es gibt keinen Grund den Luftvekehr komplett von einer geforderten CO2 Reduktion auszunehmen.
Ebenso gibt es keinen Grund, den Luftverkehr hier zu einem besonderen Opfer der Öffentlichkeit oder der Regulierung erklären zu wollen.
Das geht aktuell allen so.

Beitrag vom 11.11.2022 - 16:44 Uhr
Useren-zym
User (413 Beiträge)
Natürlich kann man die Luftfahrt dafür bestrafen dass sie schon lange vor allen anderen mit dem Spritsparen angefangen hat und sich in dem Bereich deswegen jetzt nicht mehr so viel tut wie früher aber ob das pädagogisch so sinnvoll ist?

Für mich als Flugzeugbauer würde das heißen Verbesserungen und Innovationen so lange zurückzuhalten bis sie von der Politik d.h. der EU (oder was auch immer danach kommt) explizit gewünscht sind ...



Die EU sollte also bitte einsehn dass sie nicht das Zentrum der Welt ist sondern sich in einem historischen, kulturellen, technischen und wirtschaftlichen Kontext bewegt.

Wir zählen unsere Jahre ab der Geburt Christi und nicht ab der Gründung der EU oder Ernennung irgendeiner Kommissionspräsidentin.
Beitrag vom 11.11.2022 - 17:23 Uhr
UserEricM
User (5510 Beiträge)
Natürlich kann man die Luftfahrt dafür bestrafen dass sie schon lange vor allen anderen mit dem Spritsparen angefangen

Mist, jetzt musste erstmal der Kaffeee wieder aus der Tastatur :D
Beitrag vom 11.11.2022 - 18:00 Uhr
UserJordanPensionär
Pensionär
User (2373 Beiträge)
Natürlich kann man die Luftfahrt dafür bestrafen dass sie schon lange vor allen anderen mit dem Spritsparen angefangen hat und sich in dem Bereich deswegen jetzt nicht mehr so viel tut wie früher aber ob das pädagogisch so sinnvoll ist?

Für mich als Flugzeugbauer würde das heißen Verbesserungen und Innovationen so lange zurückzuhalten bis sie von der Politik d.h. der EU (oder was auch immer danach kommt) explizit gewünscht sind ...

"Für mich als Flugzeugbauer...".
SIE bauen Flugzeuge? Ach Du großer Gott, Buddha, Mohammed oder wer auch immer.
">

Die EU sollte also bitte einsehn dass sie nicht das Zentrum der Welt ist sondern sich in einem historischen, kulturellen, technischen und wirtschaftlichen Kontext bewegt.

"Die EU sollte also bitte einsehn dass sie nicht das Zentrum der Welt ..."
Und SIE sollten einsehen das es nicht 'nur") um SIE bzw. die EU geht - sondern um Milliarden Menschen auf der GANZEN WELT!

Wir zählen unsere Jahre ab der Geburt Christi und nicht ab der Gründung der EU oder Ernennung irgendeiner Kommissionspräsidentin.

Absolut richtig... aber vielleicht schauen SIE sich mal die letzten 50 Jahren an. Und was die Spezies "Mensch" unserem Planeten angetan hat!?

Beitrag vom 12.11.2022 - 18:29 Uhr
UserFW 190
User (2115 Beiträge)

"Für mich als Flugzeugbauer...".
SIE bauen Flugzeuge? Ach Du großer Gott, Buddha, Mohammed oder wer auch immer.
">

Ich bin relativ sicher, das das vor 30 Jahren noch Fluggerätebauer hieß, heute Fluggerät Mechaniker. Wenn es wichtig ist kann ich das morgen mit 100%iger Sicherheit ermittel.
"Den Autoschlosser" von vor 30/40 Jahren gibt es heute auch nicht mehr Nur, was sind die damaligen "-schlosser" heute?.

Absolut richtig... aber vielleicht schauen SIE sich mal die letzten 50 Jahren an. Und was die Spezies "Mensch" unserem Planeten angetan hat!?
>

Nur mal zum Nachdenken, ohne Wertung: Vor 50 Jahren lebten 4 Milliarden Menschen auf dem selbigen. Dieser Tage sind die 8 Milliarden erreicht worden. Die Natur wird zwansläufig zurückgedrängt und dabei auch ausgebeutet.
Hätte sich die Weltbevölkerung seit 1950 vergleichbar gesteigert wie in Europa, hätten wir etwa 3,5 Milliarden heute.
Beitrag vom 12.11.2022 - 21:01 Uhr
Userelon
User (6 Beiträge)
Zwei Aspekte, die man kritische hinterfragen sollte:

1. Jeder hat zwar ein Recht auf politische Meinungsäußerungen. Sollte man es aber tolerieren bzw. sollte der Staat akzeptieren, dass politische Ziele, durch nicht angemeldete und nicht genehmigte "wilde Demonstrationen" zur Normalität werden? Ziviler Ungehorsam darf nicht zur täglichen Normalität werden, sonst kann dies zu Nachahmung auch für andere und extremere politische Zwecke mißbraucht werden.

Der Staat toleriert/akzeptiert das nicht. Was ja auch richtig so ist.
Trotzdem sind die Leute, die da auf diese Weise protestieren weder Terroristen noch sollte man Mordaufrufe wie weiter oben geschrieben gegen sie toleorieren.

2. Immer wieder wird der Luftverkehr angeprangert. Ich habe aber noch keine Klima-Demonstranten gesehen, die gegen die Eisen- und Stahlemissionen, Zement- und Industrieemissionen oder sogenannte Graue Emissionen demonstriert haben, die jeweils um ein vielfaches höher sind als der Luftverkehr. Ganz zu schweigen von den durch aus Deutschland exportierten Industriegütern im Ausland verursachten CO2-Emissionen, von denen niemand spricht, da sie das Rückgrat unserer Wirtschaft bilden. Natürlich trägt auch der Luftverkehr zu den CO2-Emissionen wesentlich bei, jedoch muss man sich fragen, warum über einige Industriesektoren, die teilweise um ein vielfaches höhere Emissionen verursachen, kein einziges Wort verloren wird und in der Öffentlichkeit immer nur der Luftverkehr diskutiert wird.

Zu dem Punkt scheinen Sie eine verzerrte Wahrnehmung zu haben.
Gerade das deutsche Exportprodukt Nr 1, Autos mit Verbrennungsmotor, wurde in der Vergangenheit bereits in einer Weise reguliert (Euro 1-7 Abgasnormen) die in der Luftfahrt ihresgleichen sucht.
Zu 2035 wurde die komplette Umrüstung auf elektrisch seitens der EU vorgegeben.
Und trotzdem wird gegen diese Industrie weiter protestiert.
Die Bauindustrie wird im Bereich Haus-Neubau und Sanierungen seit Jahren massiv reguliert.
Stahlwerke planen Umrüstungen zB auf Wasserstoff.
Energie-Unternehmen müssen große Mengen an CO2-Zertifikaten kaufen.
etc.

Wieso haben Sie diese seit Jahren andauernde öffentliche Diskussion und die daraus abgeleiteten Maßnahmen nicht wahrgenommen?
Wie ich weiter oben schon geschrieben habe: Die kommerzielle Luftfahrt ist eine der wenigen Industrien weltweit, die denken, sie seien von einer Dekarbonisierung irgendwie ausgenommen und bis 2050 müssten erstmal unplausible Versprechen reichen.

Ihre Aussage, dass es keine Regulierung in der Luftfahrt gibt, die vergleichbar mit der Abgasnorm für Autos ist, ist leider falsch.

Die Verbrauch und damit der CO2 Ausstoß von Kraftfahrzeugen sank seit 1990 um 60%, der Schadstoffausstoß durch Vorschriften zur Abgasreinigung um bis zu 90%.
Welche Vorschriften der Luftfahrt haben da ähnliche Verbesserungen erreicht?
Wenn man den Angaben des Verkehrs- und Umweltministeriums glauben darf, dann wurde der Durchschnittsverbrauch für PKW von 8,8 ltr in 1995 auf 7,4 ltr in 2020 reduziert. Das sind gerade mal 16% und nicht 60%, wie sie angeben. Was meinen sie konkret mit -60% und welche Quelle können sie hier angeben?
Auf der anderen Seite hat der Luftverkehr zwischen 1968 und 2014 seinen Durchschnittsverbrauch um 45% reduziert (ICCT Angaben).
In beiden Fällen (Auto & Flugzeug) sind die Reduktionen jedoch nicht nur aufgrund von Vorschriften erreicht worden, wie sie fälschlicherweise andeuten, sondern das Ergebnis mehrerer Faktoren. Ihnen die Unterschiedlichen Vorschriften zu erläutern würde meinen Zeitrahmen sprengen.

Ihre Aussage, dass bis 2035 "die komplette Umrüstung auf elektrisch seitens der EU vorgegeben" sei, ist leider auch falsch oder eine sehr einseitige Interpretation! Die EU Staaten und das EU Parlament haben lediglich beschlossen, dass ab 2035 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge in der EU zugelassen werden sollen. In dem folgenden Tagesschau Artikel können sie nachlesen, was das bedeutet und vor allem, was das nicht bedeutet:
 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/verbrenner-verbot-eu-verbraucher-101.html

Es bedeutet absehbar, dass keine Verbrenner mehr neu verkauft werden. Nicht mehr und nicht weniger.
Auch hier: Welche vergleichbaren Regulierung der Luftfahrt gibt es?
Das ist leider wieder nicht richtig oder ihre einseitige Interpretation. Selbstverständlich können und werden auch danach Verbrenner gebaut und verkauft und können z.B. mit alternativen nicht fossilen Kraftstoffen oder e-fuels "emissionsfrei" fahren. Genauso wie Frankreich in der EU durchgesetzt hat, dass Atomkraft in der EU als grün und nachhaltig eingestuft wird (gegen den Widerstand aus Deutschland und Österreich), genauso sind emissionsfreie Verbrenner natürlich auch nach 2035 weiterhin möglich, auch wenn sie das nicht gut finden. Von einem "Verbrenner" Verbot, wie sie schreiben, steht meines Wissens überhaupt nichts in den Entwürfen.

Zu ihrer Auflistung mit Einzelmaßnahmen der Bauindustrie, Stahlwerken und Energie könnte ich und andere hier im Forum mindestens genau so viele Maßnahmen für den Luftverkehr aufzählen (EU Clean Sky, geared Turbofan, CDO, etc.etc.). Dies wäre jedoch keine zielführende Diskussion.


Wir einnern uns: Sie haben sich in Ihrem Eingangspost beschwert, ausschließlich die Luftfahrt würde drangsaliert, von anderen Industrien würde man nichts hören.
Dem ist schlicht nicht so.

Genauso wenig hilfreich finde ich ihre Behauptung, die Luftfahrt mache umplausible Versprechen.

Das glaub ich :-)
Macht sie aber. 3% Beimischung e-fuels bis 2030 ist ein Witz.
1. Sie nennen leider wieder falsche Zahlen: Bis 2030 ist für die EU eine Beimischquote von 5% geplant, die bis 2050 auf 63% steigen soll. Ich schätze, das gibt es für PKW nicht, oder? Das ist auch kein Versprechen der Luftfahrt, wie sie schreiben, sondern Teil des geplanten Fit for 55 Pakets der EU!
Nochmal: Dafür, dass der innerdeutsche Luftverkehr weniger als 1% ausmacht, macht er im Vergleich zu anderen Sektoren schon vergleichsweise viel.

Um bei den Zahlen zu bleiben: Laut Umweltministerium betragen die absoluten Emissionen Deutschlands rund 739 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2020. Die Energiewirtschaft ist mit 30 % für den größten Anteil der Emissionen in Deutschland verantwortlich. Der Industriesektor war für rund 24 % der Gesamtemissionen verantwortlich. Der Verkehr emittierte 20 % der CO2. Von den 20% Verkehr macht der innerdeutsche Luftverkehr 1,4% aus. Diese 2 Mio t CO2 machen deutlich weniger als 1% der absoluten Emissionen in Deutschland aus. Alles nachlesbar beim Umweltministerium.

Mein Punkt war und ist: Wer ernsthaft CO2 einsparen will, muss doch nicht anfangen über Verbote und Maßnahmen zu diskutieren, die in der Summe einen Bruchteil eines Prozents ausmachen! Wenn ich zu Hause Strom einsparen will, ersetze ich Stromfressende Großverbraucher wie Kühlschrank, Waschmaschine und Geschirrspüler. Aber ich fang doch nicht zuerst an, meiner Frau den elektrischen Haarföhn zu verbieten.

Ihr Hinweis, dass "Energie-Unternehmen müssen große Mengen an CO2-Zertifikaten kaufen" ist zwar richtig, aber auch hier scheinen sie (evtl. ideologisch) versehentlich vergessen zu haben, zu erwähnen, dass Fluggesellschaften das auch und sogar in größerem Umfang als die Industrie machen muss.

Klar, Ihr Statement war aber: Nur der Luftverkehr wird drangsaliert.
Mein Statement war: Der CO2 Ausstoß der anderen Sektoren wird viel stärker gesenkt, reguliert, als der der Luftfahrt.
Auch die Demos gegen Automobil- oder Energieunternehmen oder gegen den Strassenverkehr als solches können Ihnen eigentlich nicht entgangen sein.
Es gibt keinen Grund den Luftvekehr komplett von einer geforderten CO2 Reduktion auszunehmen.
Ebenso gibt es keinen Grund, den Luftverkehr hier zu einem besonderen Opfer der Öffentlichkeit oder der Regulierung erklären zu wollen.
Das geht aktuell allen so.
Es hat gar keiner behauptet oder gefordert, wie sie schon wieder schreiben, den Luftverkehr auszunehmen.
Natürlich muss jede Branche Anstrengungen unternehmen, aber die ständige Anprangerung des Luftverkehrs ist völlig unverhältnismäßig und maßlos übertrieben. Während Klima-Kleber & Grüne ein flightshaming für innerdeutsche Flüge mit weniger als 1% CO2 Emissionen fordern, scheint die Produktion von Eisen und Stahl, die in den letzten Jahren für die größten CO2-Emissionen verantwortlich sind und dafür kostenlose CO2-Zertifikate in der Höhe ihres Ausstoßes bekommen hatten, völlig in Ordnung zu sein (Energiewirtschaft ist mit 30 % für den größten Anteil der Emissionen in Deutschland verantwortlich. Der Industriesektor war für rund 24 % der Gesamtemissionen)?

Das ist so, als wenn man beim Auto ein Verbot des rechten Aussenspiegels fordert um aerodynamisch 0,x % CO2 zu sparen und gleichzeitig fördern würde, dass SUVs immer schwerer und doppelt so viel verbrauchen, wie Autos vor 20 Jahren. Es geht hier um die unverhältnismäßige Kritik ggü. dem Luftverkehr, namentlich flightshaming, die angesichts der überschaubaren Auswirkungen (
Beitrag vom 13.11.2022 - 00:26 Uhr
UserEricM
User (5510 Beiträge)
Die Verbrauch und damit der CO2 Ausstoß von Kraftfahrzeugen sank seit 1990 um 60%, der Schadstoffausstoß durch Vorschriften zur Abgasreinigung um bis zu 90%.
Welche Vorschriften der Luftfahrt haben da ähnliche Verbesserungen erreicht?
Wenn man den Angaben des Verkehrs- und Umweltministeriums glauben darf, dann wurde der Durchschnittsverbrauch für PKW von 8,8 ltr in 1995 auf 7,4 ltr in 2020 reduziert. Das sind gerade mal 16% und nicht 60%, wie sie angeben. Was meinen sie konkret mit -60% und welche Quelle können sie hier angeben?

Ich bezog mich auf die gemittelten CO2 Flotten-Emissionen:
Ist Stand 1990 : 210g CO2/km :


 https://elib.dlr.de/6728/1/Flottenverbrauch_2010.pdf
Seite 20



Regulierung 2021: 95g CO2/km :

 https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Luft/zusammenfassung_co2_flottengrenzwerte.pdf
Seite 2

Auf der anderen Seite hat der Luftverkehr zwischen 1968 und 2014 seinen Durchschnittsverbrauch um 45% reduziert (ICCT Angaben).

1968? OK, wenn ich jetzt bis 1889 zurückgehe, bekomme ich auch im Fahrzeugbereich noch größere Reduktionen :)

In beiden Fällen (Auto & Flugzeug) sind die Reduktionen jedoch nicht nur aufgrund von Vorschriften erreicht worden, wie sie fälschlicherweise andeuten, sondern das Ergebnis mehrerer Faktoren. Ihnen die Unterschiedlichen Vorschriften zu erläutern würde meinen Zeitrahmen sprengen.

Informationen zu den Vorgaben der CO2 Reduktion bei Fahrzeugen durch die EU sind in meinen Quellen enthalten.

Ihre Aussage, dass bis 2035 "die komplette Umrüstung auf elektrisch seitens der EU vorgegeben" sei, ist leider auch falsch oder eine sehr einseitige Interpretation! Die EU Staaten und das EU Parlament haben lediglich beschlossen, dass ab 2035 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge in der EU zugelassen werden sollen. In dem folgenden Tagesschau Artikel können sie nachlesen, was das bedeutet und vor allem, was das nicht bedeutet:
 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/verbrenner-verbot-eu-verbraucher-101.html

Es bedeutet absehbar, dass keine Verbrenner mehr neu verkauft werden. Nicht mehr und nicht weniger.
Auch hier: Welche vergleichbaren Regulierung der Luftfahrt gibt es?
Das ist leider wieder nicht richtig oder ihre einseitige Interpretation. Selbstverständlich können und werden auch danach Verbrenner gebaut und verkauft und können z.B. mit alternativen nicht fossilen Kraftstoffen oder e-fuels "emissionsfrei" fahren. Genauso wie Frankreich in der EU durchgesetzt hat, dass Atomkraft in der EU als grün und nachhaltig eingestuft wird (gegen den Widerstand aus Deutschland und Österreich), genauso sind emissionsfreie Verbrenner natürlich auch nach 2035 weiterhin möglich, auch wenn sie das nicht gut finden. Von einem "Verbrenner" Verbot, wie sie schreiben, steht meines Wissens überhaupt nichts in den Entwürfen.

Unterstellen Sie mir bitte nichts. Von einem Verbrenner Verbot hatte ich nichts geschrieben. Das Wort "Verbot" haben Sie selbst in diese Diskussion eingführt. Das Verfahren zur Herstellung von E-Fuels mittels grünem Strom aus der Umgebungsluft ist jedoch so aufwendig, dass es - selbst wenn es zugelassen werden sollte, was noch nicht sicher ist - bis auf ein paar Exoten in der Luxusklasse ab 2035 absehbar keine neuen Vebrenner mehr geben wird.

Zu ihrer Auflistung mit Einzelmaßnahmen der Bauindustrie, Stahlwerken und Energie könnte ich und andere hier im Forum mindestens genau so viele Maßnahmen für den Luftverkehr aufzählen (EU Clean Sky, geared Turbofan, CDO, etc.etc.). Dies wäre jedoch keine zielführende Diskussion.


Wir einnern uns: Sie haben sich in Ihrem Eingangspost beschwert, ausschließlich die Luftfahrt würde drangsaliert, von anderen Industrien würde man nichts hören.
Dem ist schlicht nicht so.

Genauso wenig hilfreich finde ich ihre Behauptung, die Luftfahrt mache umplausible Versprechen.

Das glaub ich :-)
Macht sie aber. 3% Beimischung e-fuels bis 2030 ist ein Witz.
1. Sie nennen leider wieder falsche Zahlen: Bis 2030 ist für die EU eine Beimischquote von 5% geplant, die bis 2050 auf 63% steigen soll. Ich schätze, das gibt es für PKW nicht, oder?

Wir haben oben gerade geklärt, dass PKW-Verbrenner ab 2035 ganz vom Markt verschwinden. Da macht eine E-Fuel Quote bis 2050 wenig Sinn, da die neuesten klassischen Verbrenner bis dahin auch 15 Jahre alt sein werden.
Und hypothetische E-Fuel-Vebrenner müssten ab 2035 zu 100% ausschließlich mit E-Fuels betankt werden um emissionsfrei und damit zulassungsfähig zu sein.

Das ist auch kein Versprechen der Luftfahrt, wie sie schreiben, sondern Teil des geplanten Fit for 55 Pakets der EU!
Die 5% sind eine Vorgabe _ab_ 2030.
Die LH plant mit etwas unter 3% _bis_ 2030.
 https://www.lufthansagroup.com/en/newsroom/releases/lufthansa-and-shell-form-future-oriented-cooperation-on-sustainable-aviation-fuels.html

Nochmal: Dafür, dass der innerdeutsche Luftverkehr weniger als 1% ausmacht, macht er im Vergleich zu anderen Sektoren schon vergleichsweise viel.

Ja, man sollte eher der Interkontverkehr einschränken, ich weiß...

Um bei den Zahlen zu bleiben: Laut Umweltministerium betragen die absoluten Emissionen Deutschlands rund 739 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2020. Die Energiewirtschaft ist mit 30 % für den größten Anteil der Emissionen in Deutschland verantwortlich. Der Industriesektor war für rund 24 % der Gesamtemissionen verantwortlich. Der Verkehr emittierte 20 % der CO2. Von den 20% Verkehr macht der innerdeutsche Luftverkehr 1,4% aus. Diese 2 Mio t CO2 machen deutlich weniger als 1% der absoluten Emissionen in Deutschland aus. Alles nachlesbar beim Umweltministerium.

Weiter oben waren wir noch beim Flugverkehr im allgemeinen.
Warum jetzt nur noch innerdeutsch?

Mein Punkt war und ist: Wer ernsthaft CO2 einsparen will, muss doch nicht anfangen über Verbote und Maßnahmen zu diskutieren, die in der Summe einen Bruchteil eines Prozents ausmachen! Wenn ich zu Hause Strom einsparen will, ersetze ich Stromfressende Großverbraucher wie Kühlschrank, Waschmaschine und Geschirrspüler. Aber ich fang doch nicht zuerst an, meiner Frau den elektrischen Haarföhn zu verbieten.

Nochmal: Der Luftverkehr, nicht nur der innerdeutsche mus ran wie alle anderen auch.

Ihr Hinweis, dass "Energie-Unternehmen müssen große Mengen an CO2-Zertifikaten kaufen" ist zwar richtig, aber auch hier scheinen sie (evtl. ideologisch) versehentlich vergessen zu haben, zu erwähnen, dass Fluggesellschaften das auch und sogar in größerem Umfang als die Industrie machen muss.

Klar, Ihr Statement war aber: Nur der Luftverkehr wird drangsaliert.
Mein Statement war: Der CO2 Ausstoß der anderen Sektoren wird viel stärker gesenkt, reguliert, als der der Luftfahrt.
Auch die Demos gegen Automobil- oder Energieunternehmen oder gegen den Strassenverkehr als solches können Ihnen eigentlich nicht entgangen sein.
Es gibt keinen Grund den Luftvekehr komplett von einer geforderten CO2 Reduktion auszunehmen.
Ebenso gibt es keinen Grund, den Luftverkehr hier zu einem besonderen Opfer der Öffentlichkeit oder der Regulierung erklären zu wollen.
Das geht aktuell allen so.
Es hat gar keiner behauptet oder gefordert, wie sie schon wieder schreiben, den Luftverkehr auszunehmen.

15 Zeilen weiter oben schreiben Sie noch, das macht keinen SInn (Föhn und so ... )

Natürlich muss jede Branche Anstrengungen unternehmen

Mehr verlangt ja auch niemand, aber 63% bis 2050, um dann 2049 festzustellen : Ups, das wird wohl nix, wir brauchen Verlängerung - also so, wie Boeing gerade versucht, die 25-Jährige Übergangsfrist für die Implementierung von EICAS nochmals zu dehenen - das geht halt auch nicht.

aber die ständige Anprangerung des Luftverkehrs ist völlig unverhältnismäßig und maßlos übertrieben.
Während Klima-Kleber & Grüne ein flightshaming für innerdeutsche Flüge mit weniger als 1% CO2 Emissionen fordern, scheint die Produktion von Eisen und Stahl, die in den letzten Jahren für die größten CO2-Emissionen verantwortlich sind und dafür kostenlose CO2-Zertifikate in der Höhe ihres Ausstoßes bekommen hatten, völlig in Ordnung zu sein (Energiewirtschaft ist mit 30 % für den größten Anteil der Emissionen in Deutschland verantwortlich. Der Industriesektor war für rund 24 % der Gesamtemissionen)?

Jeder braucht Strom und Wärme als Grundversorgung - im Gegensatz zum Luftverkehr, der nur einer Minderheit nützt.
Flugreisen sind durch weniger klimaschädliche Produkte in vielen Fällen substituierbar.
Es wäre daher mMn schon sinnvoll, den Flugverkehr zukünftig zumindest ähnlich nachhaltig zu regulieren wie die Fahrzeugproduktion, Energieerzeugung und Industrie.
Stattdessen zahlt jeder Einzelne für seine Grundversorgung an Strom, Gas, Heizöl, Benzin seit 2021 die CO2 Abgabe - und darauf natürlich nochmal Umsatzsteuer - Tendenz steigend - während des Kerosin, das LH, Condor & Co verbrennen, immer noch CO2-Steuer-frei und in vielen Fällen sogar Umsatzsteuer-frei ist.

Also für mich sieht das eher so aus, als hätte der Flugverkehr starke Vorteile und staatliche Förderung, gerade wenn man ihn mit anderen Wirtschaftszeigen vergleicht.
Komische Welt, oder?

Dieser Beitrag wurde am 13.11.2022 12:56 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 16.11.2022 - 21:56 Uhr
Userelon
User (6 Beiträge)
Die Verbrauch und damit der CO2 Ausstoß von Kraftfahrzeugen sank seit 1990 um 60%, der Schadstoffausstoß durch Vorschriften zur Abgasreinigung um bis zu 90%.
Welche Vorschriften der Luftfahrt haben da ähnliche Verbesserungen erreicht?
Wenn man den Angaben des Verkehrs- und Umweltministeriums glauben darf, dann wurde der Durchschnittsverbrauch für PKW von 8,8 ltr in 1995 auf 7,4 ltr in 2020 reduziert. Das sind gerade mal 16% und nicht 60%, wie sie angeben. Was meinen sie konkret mit -60% und welche Quelle können sie hier angeben?

Ich bezog mich auf die gemittelten CO2 Flotten-Emissionen:
Ist Stand 1990 : 210g CO2/km :


 https://elib.dlr.de/6728/1/Flottenverbrauch_2010.pdf
Seite 20



Regulierung 2021: 95g CO2/km :

 https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Luft/zusammenfassung_co2_flottengrenzwerte.pdf
Seite 2

Auf der anderen Seite hat der Luftverkehr zwischen 1968 und 2014 seinen Durchschnittsverbrauch um 45% reduziert (ICCT Angaben).

1968? OK, wenn ich jetzt bis 1889 zurückgehe, bekomme ich auch im Fahrzeugbereich noch größere Reduktionen :)

Wo soll ich anfangen..??
Sie haben geschrieben "Verbrauch und damit der CO2 Ausstoß von Kraftfahrzeugen sank seit 1990 um 60%" und haben als Quelle einen Bericht vom IFEU angegeben, mit Flottendurchschnittsemissionsangaben für 1990 : 210g CO2/km und 2010: 95g CO2/km95 angegeben (Seite 20), richtig?
Sie können doch nicht allen ernstes eine Studie aus dem Jahr 2002 nehmen, in der Wunschprognosen für das Jahr 2010 formuliert wurden, die selbst heute nicht erreicht werden? Ich hoffe sie kennen den Unterschied zwischen Prognose und gemessenen Werten.
Mal ganz zu schweigen, dass in die Angaben auf Seite 20, auf die sie sich beziehen, zukünftige Wunschangaben der Autolobby mit Angaben u.a. des VDA auf NEFZ Basis sind und in Bezug auf 2010 genau keine gemessenen Werte! Zusätzlich hat die DUH den NEFZ Zyklus stets als nicht repräsentativ kritisiert, weil Realwerte in der Regel deutlich über den offiziellen Angaben liegen, wie jeder aus eigener Erfahrung weiß. Weil die NEFZ Werte quasi für die Tonne sind, wurde ja auch ein neuer Standard, der WLTP, entwickelt.
Kurzum, die Aussage "Verbrauch und damit der CO2 Ausstoß von Kraftfahrzeugen sank seit 1990 um 60%" ist leider komplett falsch.

In beiden Fällen (Auto & Flugzeug) sind die Reduktionen jedoch nicht nur aufgrund von Vorschriften erreicht worden, wie sie fälschlicherweise andeuten, sondern das Ergebnis mehrerer Faktoren. Ihnen die Unterschiedlichen Vorschriften zu erläutern würde meinen Zeitrahmen sprengen.

Informationen zu den Vorgaben der CO2 Reduktion bei Fahrzeugen durch die EU sind in meinen Quellen enthalten.

Ihre Aussage, dass bis 2035 "die komplette Umrüstung auf elektrisch seitens der EU vorgegeben" sei, ist leider auch falsch oder eine sehr einseitige Interpretation! Die EU Staaten und das EU Parlament haben lediglich beschlossen, dass ab 2035 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge in der EU zugelassen werden sollen. In dem folgenden Tagesschau Artikel können sie nachlesen, was das bedeutet und vor allem, was das nicht bedeutet:
 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/verbrenner-verbot-eu-verbraucher-101.html

Es bedeutet absehbar, dass keine Verbrenner mehr neu verkauft werden. Nicht mehr und nicht weniger.
Auch hier: Welche vergleichbaren Regulierung der Luftfahrt gibt es?
Das ist leider wieder nicht richtig oder ihre einseitige Interpretation. Selbstverständlich können und werden auch danach Verbrenner gebaut und verkauft und können z.B. mit alternativen nicht fossilen Kraftstoffen oder e-fuels "emissionsfrei" fahren. Genauso wie Frankreich in der EU durchgesetzt hat, dass Atomkraft in der EU als grün und nachhaltig eingestuft wird (gegen den Widerstand aus Deutschland und Österreich), genauso sind emissionsfreie Verbrenner natürlich auch nach 2035 weiterhin möglich, auch wenn sie das nicht gut finden. Von einem "Verbrenner" Verbot, wie sie schreiben, steht meines Wissens überhaupt nichts in den Entwürfen.

Unterstellen Sie mir bitte nichts. Von einem Verbrenner Verbot hatte ich nichts geschrieben. Das Wort "Verbot" haben Sie selbst in diese Diskussion eingführt. Das Verfahren zur Herstellung von E-Fuels mittels grünem Strom aus der Umgebungsluft ist jedoch so aufwendig, dass es - selbst wenn es zugelassen werden sollte, was noch nicht sicher ist - bis auf ein paar Exoten in der Luxusklasse ab 2035 absehbar keine neuen Vebrenner mehr geben wird.

Ein paar Zeilen drüber schreiben sie noch, es bedeute absehbar, dass keine Verbrenner mehr neu verkauft werden. Das ist doch gar nicht beschlossen worden, sondern nur ihre persönliche Interpretation oder vielleicht ihr Wunsch. Mir fehlt die Zeit und auch Muße auf ihre Aussagen zu E-Fuels einzugehen. Natürlich gibt es nicht nur E-Fuels sondern viele ganz verschiedene alternative Kraftstoffe, die anders als E-Fuels bereits zugelassen sind (anders als sie behaupten) und in der Luftfahrt auch schon verwendet werden und auch für KFZ-Fahrzeuge verwendet werden können, um emissionsfrei (wie politisch gefordert) mit Verbrenner zu fahren!


Zu ihrer Auflistung mit Einzelmaßnahmen der Bauindustrie, Stahlwerken und Energie könnte ich und andere hier im Forum mindestens genau so viele Maßnahmen für den Luftverkehr aufzählen (EU Clean Sky, geared Turbofan, CDO, etc.etc.). Dies wäre jedoch keine zielführende Diskussion.


Wir einnern uns: Sie haben sich in Ihrem Eingangspost beschwert, ausschließlich die Luftfahrt würde drangsaliert, von anderen Industrien würde man nichts hören.
Dem ist schlicht nicht so.

Genauso wenig hilfreich finde ich ihre Behauptung, die Luftfahrt mache umplausible Versprechen.

Das glaub ich :-)
Macht sie aber. 3% Beimischung e-fuels bis 2030 ist ein Witz.
1. Sie nennen leider wieder falsche Zahlen: Bis 2030 ist für die EU eine Beimischquote von 5% geplant, die bis 2050 auf 63% steigen soll. Ich schätze, das gibt es für PKW nicht, oder?

Wir haben oben gerade geklärt, dass PKW-Verbrenner ab 2035 ganz vom Markt verschwinden. Da macht eine E-Fuel Quote bis 2050 wenig Sinn, da die neuesten klassischen Verbrenner bis dahin auch 15 Jahre alt sein werden.
Und hypothetische E-Fuel-Vebrenner müssten ab 2035 zu 100% ausschließlich mit E-Fuels betankt werden um emissionsfrei und damit zulassungsfähig zu sein.

Das ist auch kein Versprechen der Luftfahrt, wie sie schreiben, sondern Teil des geplanten Fit for 55 Pakets der EU!
Die 5% sind eine Vorgabe _ab_ 2030.
Die LH plant mit etwas unter 3% _bis_ 2030.
 https://www.lufthansagroup.com/en/newsroom/releases/lufthansa-and-shell-form-future-oriented-cooperation-on-sustainable-aviation-fuels.html

Nochmal: Dafür, dass der innerdeutsche Luftverkehr weniger als 1% ausmacht, macht er im Vergleich zu anderen Sektoren schon vergleichsweise viel.

Ja, man sollte eher der Interkontverkehr einschränken, ich weiß...

Ich hab verstanden, dass sie den Luftverkehr einschränken wollen, obwohl er geringere Verkehrsemissionen hat, als der PKW Verkehr. Das sehen aber differenzierter, nicht zuletzt, da es meiner Meinung falsch ist, die Sektoren mit geringsten Emissionen zuerst hart zu regulieren oder einzuschränken wie sie sagen, während die Industrie (keine Wärme) für ihre CO2-Emissionen nahezu 100% CO2 Verschmutzungszertifikate umsonst bekommt. Teilweise hatte die Industrie tatsächlich mehr kostenlose Zertifikate bekommen, als sie verursacht hat!


Um bei den Zahlen zu bleiben: Laut Umweltministerium betragen die absoluten Emissionen Deutschlands rund 739 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2020. Die Energiewirtschaft ist mit 30 % für den größten Anteil der Emissionen in Deutschland verantwortlich. Der Industriesektor war für rund 24 % der Gesamtemissionen verantwortlich. Der Verkehr emittierte 20 % der CO2. Von den 20% Verkehr macht der innerdeutsche Luftverkehr 1,4% aus. Diese 2 Mio t CO2 machen deutlich weniger als 1% der absoluten Emissionen in Deutschland aus. Alles nachlesbar beim Umweltministerium.

Weiter oben waren wir noch beim Flugverkehr im allgemeinen.
Warum jetzt nur noch innerdeutsch?

Exemplarisch, weil die Politik und hier allen voran die Grünen innerdeutsche Flüge regulieren wollen und das sinnfreier Aktionismus ohne große Klimawirkung aber mit viel PR ist (Vergleich mit Haarföhn siehe nächste Zeile).

Mein Punkt war und ist: Wer ernsthaft CO2 einsparen will, muss doch nicht anfangen über Verbote und Maßnahmen zu diskutieren, die in der Summe einen Bruchteil eines Prozents ausmachen! Wenn ich zu Hause Strom einsparen will, ersetze ich Stromfressende Großverbraucher wie Kühlschrank, Waschmaschine und Geschirrspüler. Aber ich fang doch nicht zuerst an, meiner Frau den elektrischen Haarföhn zu verbieten.

Nochmal: Der Luftverkehr, nicht nur der innerdeutsche mus ran wie alle anderen auch.

Vielleicht eher: Alle müssen einen Beitrag leisten und dazu gehören alle Sektoren, auch die die Industrie und Energie.


Ihr Hinweis, dass "Energie-Unternehmen müssen große Mengen an CO2-Zertifikaten kaufen" ist zwar richtig, aber auch hier scheinen sie (evtl. ideologisch) versehentlich vergessen zu haben, zu erwähnen, dass Fluggesellschaften das auch und sogar in größerem Umfang als die Industrie machen muss.

Klar, Ihr Statement war aber: Nur der Luftverkehr wird drangsaliert.
Mein Statement war: Der CO2 Ausstoß der anderen Sektoren wird viel stärker gesenkt, reguliert, als der der Luftfahrt.
Auch die Demos gegen Automobil- oder Energieunternehmen oder gegen den Strassenverkehr als solches können Ihnen eigentlich nicht entgangen sein.
Es gibt keinen Grund den Luftvekehr komplett von einer geforderten CO2 Reduktion auszunehmen.
Ebenso gibt es keinen Grund, den Luftverkehr hier zu einem besonderen Opfer der Öffentlichkeit oder der Regulierung erklären zu wollen.
Das geht aktuell allen so.
Es hat gar keiner behauptet oder gefordert, wie sie schon wieder schreiben, den Luftverkehr auszunehmen.

15 Zeilen weiter oben schreiben Sie noch, das macht keinen SInn (Föhn und so ... )
Sie haben meine Aussage aus dem Zusammenhang gerissen. Ich weiß, warum sie das machen, aber es hilft nicht. Das geht schon aus dem nächsten Satz hervor, den ich zuvor gepostet hatte oder aus den anderen Zeilen.

Natürlich muss jede Branche Anstrengungen unternehmen

Mehr verlangt ja auch niemand, aber 63% bis 2050, um dann 2049 festzustellen : Ups, das wird wohl nix, wir brauchen Verlängerung - also so, wie Boeing gerade versucht, die 25-Jährige Übergangsfrist für die Implementierung von EICAS nochmals zu dehenen - das geht halt auch nicht.
Der Vergleich mit Boeing und dem EICAS ist kein guter Vergleich. Das Thema ist viel zu komplex als das man es hier auch nur ansatzweise als Argument anführen kann. Da geht es u.a. um fleet communality Aspekte und andere Zulassungsaspekte, die bei einer Umrüstung nicht von heute auf morgen gemacht werden können. Es gibt viele andere Faktoren - die ich nicht aufzählen will.

aber die ständige Anprangerung des Luftverkehrs ist völlig unverhältnismäßig und maßlos übertrieben.
Während Klima-Kleber & Grüne ein flightshaming für innerdeutsche Flüge mit weniger als 1% CO2 Emissionen fordern, scheint die Produktion von Eisen und Stahl, die in den letzten Jahren für die größten CO2-Emissionen verantwortlich sind und dafür kostenlose CO2-Zertifikate in der Höhe ihres Ausstoßes bekommen hatten, völlig in Ordnung zu sein (Energiewirtschaft ist mit 30 % für den größten Anteil der Emissionen in Deutschland verantwortlich. Der Industriesektor war für rund 24 % der Gesamtemissionen)?

Jeder braucht Strom und Wärme als Grundversorgung - im Gegensatz zum Luftverkehr, der nur einer Minderheit nützt.
Flugreisen sind durch weniger klimaschädliche Produkte in vielen Fällen substituierbar.
Es wäre daher mMn schon sinnvoll, den Flugverkehr zukünftig zumindest ähnlich nachhaltig zu regulieren wie die Fahrzeugproduktion, Energieerzeugung und Industrie.
Stattdessen zahlt jeder Einzelne für seine Grundversorgung an Strom, Gas, Heizöl, Benzin seit 2021 die CO2 Abgabe - und darauf natürlich nochmal Umsatzsteuer - Tendenz steigend - während des Kerosin, das LH, Condor & Co verbrennen, immer noch CO2-Steuer-frei und in vielen Fällen sogar Umsatzsteuer-frei ist.

Also für mich sieht das eher so aus, als hätte der Flugverkehr starke Vorteile und staatliche Förderung, gerade wenn man ihn mit anderen Wirtschaftszeigen vergleicht.
Komische Welt, oder?
Kerosin und CO2-Steuer-frei?? Ich vermute, sie verwechseln die Steuerbefreiung für Kerosin, die international geregelt ist und daher nicht ohne Zustimmung aller Beteiligten aus dem Ausland geändert werden kann mit CO2-Zertifikaten, die Fluggesellschaften selbstverständlich auch bezahlen müssen - und zwar in größerem Umfang als andere Teilnehmer der Industrie, die diese in der Vergangenheit fast kostenlos bekommen hatten!!!

Wie ich eingangs geschrieben hatte: Wir werden uns in vielen Sachen natürlich nicht einig werden, außer vielleicht in dem Punkt, dass alle Sektoren einen Beitrag leisten müssen.