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Beitrag 31 - 45 von 58
Beitrag vom 21.06.2023 - 12:55 Uhr
UserAngros
User (807 Beiträge)
Was überhaupt noch nicht angesprochen wurde: Die Auslagerung der Kurzstrecke zu City Airlines. Es muss einfach einen guten Kompromiss für Arbeitgeber und Arbeitnehmer geben. Am Ende schauen FOs noch mehr in die Röhre, wenn sie bei LH nie mehr CPT werden, da die Kurzstrecke ausgelagert wird. Ein Szenario was immer im Raum stand und nun womöglich Konsequenz umgesetzt werden wird. Es kann ja nicht im Sinne der VC sein, Forderungen XY zu verlangen, aber am Ende wird die Auslagerung nur beschleunigt. Schon damals war die VC wenig transparent: Es wäre nochmal wichtig zu benennen, welche TVs offen sind und verhandelt werden und was genau verlangt wird. Es geht ja anscheinend nicht (nur) um die Erhöhung der Gehaltsstufen.

Die VC, deren Mitglieder und Verhandlungspartner wissen schon, welche TVs verhandelt werden und was verlangt ist. Da brauchen Sie sich doch nicht zu sorgen.
Beitrag vom 21.06.2023 - 15:33 Uhr
UserHeinzi
User (149 Beiträge)
@contrail55 Herr Spohr spricht doch immer von den besten Piloten der Welt und seiner Airline als Premiumcarrier. Dazu passt dann irgendwie nicht, sich am unteren Rand der Gehälter für seine Mitarbeiter zu orientieren. Egal ob Pilot, oder ein anderer hoch qualifizierter Job im Unternehmen. Das alle um den gleichen Kunden buhlen stimmt sicher nicht ganz, aber die anderen verdienen in erheblichen Teilen mehr, also warum sich nicht auch daran messen. Letztlich ist die ganze Diskussion um die Höhe von Gehältern sinnfrei. Jeder bekommt am Ende das, was er dem Gegenüber wert ist.
Wenn wir nicht attraktiv, sind geht der Kunde woanders hin, stimmt. Wir werden aber nicht unattraktiver für den Kunden, weil die Piloten 20% mehr Gehalt bekommen möchten. Die Steigerung des Ticketpreises durch diese Erhöhung nimmt er überhaupt nicht war. Nehmen wir malan, ein Cpt kostet für eine Langstreckenflug 5000€ Gehalt und er bekäme demnächst 20% mehr, reden wir über 1000€. Im Flugzeug sitzen bei einer Auslastung von 75% je nach Flieger angenommen 200 Passagiere. Dann kostet deren Ticket im Schnitt 5 € mehr. Glauben sie im Ernst, dass dies die Kaufentscheidung bei einem Langstreckentix ausmacht?
Bilanzen sind ja so eine Sache. Ich bin seit über 30 Jahren dort im Geschäft und habe einiges gesehen. Sagen Sie mir wofür sie eine brauchen und baue Ihnen eine, die das darstellt. Legal, nach HGB. Es hat schon immer verschiedene Bilanzdarstellungen für verschiedene Zwecke gegeben.Die Möglichkeiten der Gestaltung sind mannigfaltig. Die für das Finanzamt, die für die Eigentümer und eine für die Mitarbeiter. Ich überlasse es Ihrer Phantasie, sich zu überlegen welche wohl was darstellt. Herr Spohr hat seinen Eigentümern eine Kapitalrendite mit Ziel 10-12% in Aussicht gestellt. Bisher waren es in guten Jahren 3 % oder 2+ Mrd € Gewinn. Sollten die Piloten eine unwahrscheinliche 20% ige Steigerung durchsetzen können, reden wir hier von Mehrkosten in Höhe von vielleicht 150 mio €/Jahr. Peanuts im Gegensatz zu den zu erwartenden Streikkosten. Bei den letzten großen Streiks der VC wurden Gesamtkosten inklusive aller Nebeneffekte, von über 2 MRD € durch eine Unternehmensberatung errechnet. Kann man deswegen jedem Begehren nachgeben? Sicher nicht, aber rechnen würde ich da schon einmal und mir ist schon bewusst, dass sich diese Kosten jährlich akkumulieren. Aber diesem Management geht es nicht um die Kosten eines Streiks, sondern um ein Ziel. Koste es, was es wolle. Das wird es der VC auch schwer machen, etwas zu erreichen. Ist ein wenig so, als würde man einem Häftling in der Todeszelle sagen, du darfst keinen mehr umbringen. Andererseits braucht die Pilotenschaft keine Streiks. Dienst nach Vorschrift und hart an der Gesetzeslage reicht im Moment schon und die Operation steht ganz schlecht da. Ohne den immer noch vorhandenen Enthusiasmus und Einsatz Ihrer Piloten wäre bei LH schon längst das totale Chaos ausgebrochen und der letzte Sommer würde wie die perfekte Operation nachwirken. Dieser Eisatz muss nicht immer so bleiben.

Der Bezug, zu dem was falsch läuft, ist relativ einfach. Es führt zu einer immensen Anhebung der Belastungsgrenzen. Ständige Dienstplanänderungen, minimum Ruhezeiten, FDZ Überschreitungen, unbezahlte Arbeitszeiten, immer weniger Flugwunschgewährungen und somit auch der danach liegenden Freizeit für perönliche Termine und Familienfreizeit, Ablehnung von Urlaubswünschen in Ferienzeiten, auch bei Familien mit Kindern etc. Die Liste ist lang. Diese Situation hat sich durch die Freistellung von fast 400 Cpt noch einmal massiv verschärft. Auch dafür wird ein monetärer Ausgleich gefordert, auch wenn er das Grundproblem nicht löst. Und ich sehe auch in mittelbarer Zukunft dort keine Entspannung.
"An zu hohen Gehältern ist bisher noch keine Airline Pleite gegangen" mag sich wie eine Plattitüde anhören, gilt aber für fast alle Unternehmen. Es ist eher umgekehrt. Trotz niedrigster Gehälter gehen unzählige Unternehmen Pleite. Durch Fehleinschätzungen und -entscheidungen, falsche Strategien und Markteinschätzungen Ihres Managements. Insofern sollte man nicht immer das leidige Pleiteszenario oder die nicht-Leistbarkeit bemühen, wenn es um Gehaltssteigerungen geht. Das ist abgelutscht und gehört allenfalls zum Standardrepertoire beim Tanz in Tarifverhandlungen. Falls Ihnen nur ein Großunternehmen einfällt, dass aufgrund von zu hohen Tarifabschlüssen dicht gemacht hat, nur zu. Ich werde das neidlos anerkennen.

Beitrag vom 21.06.2023 - 16:24 Uhr
UserCptKirk
User (147 Beiträge)
Und im Vergleich zu wem verdienen die Vorstände weniger? MDAX, US Airlines?
Schauen Sie nach und suchen Sie sich was aus. Dax Durchschnitt doppelt so hoch, US Airlines 3 x, AF/KL und IAG 1,5X.

Lufthansa ist aus dem DAX30 damals raus geflogen und auch durch die Erweiterung auf DAX40 nicht wieder rein gekommen sondern im MDAX geblieben.
Das sind im MDAX je nach Quelle so 1,5-1,8 Mio €.
Der LH Vorstand hat nach letztem Geschäftsbericht zwischen 1,93/2,39 Mio € und 4,24/5,11 Mio € bekommen. Je nach dem ob nun mit oder ohne Altersvorsorge betrachtet.
Somit verdient der LH Vorstand im Vergleich zur Peergroup MDAX deutlich mehr.
Ben Smith von AF/KLM kommt laut deren Bericht für 2022 auf 4,24 Mio € - wobei der großteil davon von der Rückzahlung von Staatshilfen noch abhängig ist. Beim Luis Gallego von IAG werden im Bericht 3,03 Mio € ausgewiesen. Man muss dann also schon in die USA bspw zu United schauen, wo Scott Kirby 9,8 Mio $ bekommt.
Beitrag vom 21.06.2023 - 16:42 Uhr
Usercontrail55
User (5161 Beiträge)
@contrail55 Herr Spohr spricht doch immer von den besten Piloten der Welt und seiner Airline als Premiumcarrier. Dazu passt dann irgendwie nicht, sich am unteren Rand der Gehälter für seine Mitarbeiter zu orientieren. Egal ob Pilot, oder ein anderer hoch qualifizierter Job im Unternehmen. Das alle um den gleichen Kunden buhlen stimmt sicher nicht ganz, aber die anderen verdienen in erheblichen Teilen mehr, also warum sich nicht auch daran messen. Letztlich ist die ganze Diskussion um die Höhe von Gehältern sinnfrei. Jeder bekommt am Ende das, was er dem Gegenüber wert ist.
Wenn wir nicht attraktiv, sind geht der Kunde woanders hin, stimmt. Wir werden aber nicht unattraktiver für den Kunden, weil die Piloten 20% mehr Gehalt bekommen möchten. Die Steigerung des Ticketpreises durch diese Erhöhung nimmt er überhaupt nicht war. Nehmen wir malan, ein Cpt kostet für eine Langstreckenflug 5000€ Gehalt und er bekäme demnächst 20% mehr, reden wir über 1000€. Im Flugzeug sitzen bei einer Auslastung von 75% je nach Flieger angenommen 200 Passagiere. Dann kostet deren Ticket im Schnitt 5 € mehr. Glauben sie im Ernst, dass dies die Kaufentscheidung bei einem Langstreckentix ausmacht?
Bilanzen sind ja so eine Sache. Ich bin seit über 30 Jahren dort im Geschäft und habe einiges gesehen. Sagen Sie mir wofür sie eine brauchen und baue Ihnen eine, die das darstellt. Legal, nach HGB. Es hat schon immer verschiedene Bilanzdarstellungen für verschiedene Zwecke gegeben.Die Möglichkeiten der Gestaltung sind mannigfaltig. Die für das Finanzamt, die für die Eigentümer und eine für die Mitarbeiter. Ich überlasse es Ihrer Phantasie, sich zu überlegen welche wohl was darstellt. Herr Spohr hat seinen Eigentümern eine Kapitalrendite mit Ziel 10-12% in Aussicht gestellt. Bisher waren es in guten Jahren 3 % oder 2+ Mrd € Gewinn. Sollten die Piloten eine unwahrscheinliche 20% ige Steigerung durchsetzen können, reden wir hier von Mehrkosten in Höhe von vielleicht 150 mio €/Jahr. Peanuts im Gegensatz zu den zu erwartenden Streikkosten. Bei den letzten großen Streiks der VC wurden Gesamtkosten inklusive aller Nebeneffekte, von über 2 MRD € durch eine Unternehmensberatung errechnet. Kann man deswegen jedem Begehren nachgeben? Sicher nicht, aber rechnen würde ich da schon einmal und mir ist schon bewusst, dass sich diese Kosten jährlich akkumulieren. Aber diesem Management geht es nicht um die Kosten eines Streiks, sondern um ein Ziel. Koste es, was es wolle. Das wird es der VC auch schwer machen, etwas zu erreichen. Ist ein wenig so, als würde man einem Häftling in der Todeszelle sagen, du darfst keinen mehr umbringen. Andererseits braucht die Pilotenschaft keine Streiks. Dienst nach Vorschrift und hart an der Gesetzeslage reicht im Moment schon und die Operation steht ganz schlecht da. Ohne den immer noch vorhandenen Enthusiasmus und Einsatz Ihrer Piloten wäre bei LH schon längst das totale Chaos ausgebrochen und der letzte Sommer würde wie die perfekte Operation nachwirken. Dieser Eisatz muss nicht immer so bleiben.

Der Bezug, zu dem was falsch läuft, ist relativ einfach. Es führt zu einer immensen Anhebung der Belastungsgrenzen. Ständige Dienstplanänderungen, minimum Ruhezeiten, FDZ Überschreitungen, unbezahlte Arbeitszeiten, immer weniger Flugwunschgewährungen und somit auch der danach liegenden Freizeit für perönliche Termine und Familienfreizeit, Ablehnung von Urlaubswünschen in Ferienzeiten, auch bei Familien mit Kindern etc. Die Liste ist lang. Diese Situation hat sich durch die Freistellung von fast 400 Cpt noch einmal massiv verschärft. Auch dafür wird ein monetärer Ausgleich gefordert, auch wenn er das Grundproblem nicht löst. Und ich sehe auch in mittelbarer Zukunft dort keine Entspannung.
"An zu hohen Gehältern ist bisher noch keine Airline Pleite gegangen" mag sich wie eine Plattitüde anhören, gilt aber für fast alle Unternehmen. Es ist eher umgekehrt. Trotz niedrigster Gehälter gehen unzählige Unternehmen Pleite. Durch Fehleinschätzungen und -entscheidungen, falsche Strategien und Markteinschätzungen Ihres Managements. Insofern sollte man nicht immer das leidige Pleiteszenario oder die nicht-Leistbarkeit bemühen, wenn es um Gehaltssteigerungen geht. Das ist abgelutscht und gehört allenfalls zum Standardrepertoire beim Tanz in Tarifverhandlungen. Falls Ihnen nur ein Großunternehmen einfällt, dass aufgrund von zu hohen Tarifabschlüssen dicht gemacht hat, nur zu. Ich werde das neidlos anerkennen.

Das haben Sie sich jetzt aber schön zurecht gelegt, unterstreicht das Diskussionsthema.
Klar, wenn nur eine Gruppe mehr verdient, mag sich das noch vielleicht (gr. vielleicht) ausgehen. Es gibt aber nicht nur eine Gruppe. Sonst könnte man ja auch OZ oder XY das 10fache bezahlen, wäre noch nicht mal in Promille darstellbar ;-) Alle wären bei 10% rund 350Mio., immerhin 2,5% Marge und wir wären damit im letzten Jahr fast ins Plus gerutscht. Können wir gerne weiterspielen. Es bleibt unter dem Strich eine Menge Geld und wird Auswirkungen haben.
Das sich LH Mitarbeiter grundsätztlich am unteren Ende der Gehälter orientieren wäre mir nach 30+ Jahren neu. Die Belastungen auf der Strecke sind mir bekannt.
Klar, die 5€ Nummer musste kommen. Bleibt immer noch die Frage unbeantwortet, warum man diese berühmten 5€ noch nicht einsammelt, wo sie doch für den Passagier keinen Unterschied machen. Wären wir doch bei 100Mio Passagieren fein raus. Sprechen Sie bei Gelegenheit mal mit KeyAccount Betreuern, bei welchen Preisdifferenzen die Entscheidungen liegen ob der Account zu uns kommt oder zu KL/AF. Sie werden überrascht sein.
Wenn man der Meinung ist, dass man für seine Forderungen kämpfen muss, offen oder verdeckt, dann ist das völlig in Ordnung. Damit habe ich überhaupt kein Problem.
Ich finde die Argumentationen und Begründungen für die Forderungen allerdings fragwürdig und widersprüchlich.
Beitrag vom 21.06.2023 - 18:10 Uhr
UserHeinzi
User (149 Beiträge)
@contrail55 Zu recht gelegt ist da wenig. Natürlich bin ich nicht naiv genug zu glauben, dass es nur die Piloten in der LH gibt, die Begehrlichkeiten haben. Genau das spielt aber doch auch beim Vorstand keine Rolle. Sich selbst nehmen, weil die paar Millionen ja nicht ins Gewicht fallen und der Rest soll möglichst leer ausgehen, weil die Steigerungen für alle ja nicht mehr bezahlbar wären. Die gleiche Selbstverständlichkeit können andere auch an den Tag legen. Schwierig wird so eine Haltung in Deutschland natürlich durch den ewigen Wunsch der Gleichmacherei.
das Key Account Verantwortliche um kleinste Beträge feilschen und darüber Entscheidungen treffen ist mir durchaus bekannt. In der Automobilindustrie feilscht man bei einem Bauteil von 25€ mittlerweile im zehntel Cent Bereich.
Letztlich braucht es ohnehin keine andere Begründung, als die gesetzliche Grundlage für eine Lohnforderung oder für einen Streik notwendig ist. Die ist durch Lohnverzicht während Corona und Inflation alleine gegeben. Der Rest der hier angeführt wird, ist Erklärung und nicht Begründung. Im übrigen wären alle Auseinandersetzungen sofort beendet, wenn Herr Spohr die über seine Presseabteilung gestreuten, angeblich angebotenen 18,5% auch jetzt an alle Piloten zahlen und einen Teil der Belastung senkenden MTV Inhalte umsetzen würde. Stattdessen setzt man wieder einmal auf Desinformation der Öffentlichkeit, um seine Mitarbeiter vermeintlich unter Druck zu setzten. Man ist dies ja von dieser Geschäftsführung seit einigen Jahren gewohnt. Um es noch einmal klar zu stellen: Die 18,5% betreffen allenfalls Anfangslohngruppen und dann auch immer noch auf 3 Jahre gerechnet. Gehen wir in die höheren Lohngruppen, sind wir bei einem Bruchteil der Inflationrate pro Jahr. Ohne wieder den leidigen US Vergleich heran zu ziehen, aber dort sind die Tabellen bei verschiedenen Airlines für alle um über 30% erhöht worden. Da ist die VC mit Ihren Forderungen doch recht moderat. So wird da kein Schuh draus, schätze ich.
Beitrag vom 21.06.2023 - 21:04 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1947 Beiträge)
@Heinzi

Ich gehe mal davon aus, dass Sie Pilot sind? Und da sind Sie bestimmt auch sehr gut drin, nur leider haben Sie ein sehr eigenartiges Verständnis von wirtschaftlichen Zusammenhängen.

Es gibt keine verschiedenen Bilanzen. Es gibt eine Bilanz. Punkt. Ja, man hat hier gewisse Möglichkeiten den einen oder anderen Punkt besser oder schlechter aussehen zu lassen, aber das ist schon begrenzt. Da ist man ansonsten schnell im Bereich der Bilanzfälschung. Auch sind diese verschiedenen Bilanzen, die Sie hier anführen, doch teilweise gegensprüchlich. Wie soll man die also immer so drehen, dass es immer passt? Auch würde mich mal interessieren, was Sie denn aus der Bilanz so schönes ablesen wollen, dass für den Mitarbeiter oder das Finanzamt so interessant wäre.

Es gibt auch nicht den einen Markt. Der Arbeitsmarkt, in dem sich Arbeitnehmer um einen Job bemühen können und Arbeitgeber Mitarbeiter suchen, ist nicht zwangsläufig gleich dem Absatzmarkt, in dem man versucht seine PRodukte abzusetzen. Und hier macht es dann auch keinen Sinn, dass man sich als Arbeitnehmer in solchen Diskussionen auf den Absatzmarkt beruft (Konkurrenz zu UA, Delta, AA, etc.). Wenn Sie da als Arbeitnehmer nicht hinwechseln können und sich einen Job suchen können, dann ist das auch nicht der Markt, mit dem Sie sich vergleichen können. Ob da nun Produkte verkauft werden oder nicht.

Dass diese mal eben 18% mehr ja kein Problem seien, das zeugt leider von komplettem Unverständnis oder der mäßiger Naivität, dass man es kaum ernst nehmen kann, dass Sie das wirklich glauben. Jede MEhrausgabe spielt eine Rolle. Das Geld muss irgendwo herkommen. Und da gibt es tatsächlich in anderen Jobs bessere Argumentationsmöglichkeiten. Wenn man mit Erfahrung argumentiert, dann kann man das tun, wenn dadurch beispielsweise die Produktivität steigt. Wenn man durch die Erfahrung schneller wird in seiner Aufgabe und somit mehr schafft. Das ist u.a. bei Piloten aber schwer. Sie fliegen ja nicht schneller oder öfter, nur weil Sie erfahrener sind als andere Kollegen. Also hat der Arbeitgeber nur wenig Gegenleistung für die Mehrkosten, die Sie aufgrund Ihrer Erfahrung verursachen wollen.

Und ich glaube, dass sich hier ja auch gar keiner wirklich darüber geäußert hat, dass man die Forderung an sich nicht versteht. Es wird gerade überall gefordert. Nur die Argumentation hinkt halt vorne und hinten. Wenn man in einem Atemzug sagt, in den USA verdienen die besser; dann aber im nächsten sagt, da können wir aber nicht hinwechseln.
Dann kommt: Ihr seid doch alles Neider und gönnt uns das nicht; gleich danach dann aber: Der Vorstand hat aber doch auch deutlich mehr bekommen (btw: das genehmigt er sich auch nicht selbst, auch der Vorstand hat Vorgesetzte).
Und dann kommt die "Gleichmacherei", weil man nach unten/zu einer anderen Gruppe argumentiert; danach dann aber direkt wieder: Die anderen haben aber mehr, also wollen könnten wir auch diegleiche Forderung stellen.
Oder dieses ewige Argument, dass es zu wenig PErsonal gibt und dadurch eine hohe Belastung herrscht, dann aber im nächsten Moment nicht gewollt wird, dass man die GWI Piloten dazuholt.


Das passt einfach vorne und hinten nicht zusammen. Dabei gibt es doch valide Punkte: Wenn Sie sagen, dass die Zukunftsperspektive fehlt, ist doch ein valides Argument. Wenn Sie die Inflation anführen, ja, warum nicht? Wenn die Belastungen zu hoch sind? Sollte man drüber reden, definitiv. Aber das muss man dann eben mit dem Markt und Umständen vergleichen in dem man sich befindet und nicht mit dem Nonplusultra, was man gerade irgendwo finden kann.

Wie das funktioniert, sieht man doch auch egrade in der Luftfahrt: Die Konditionen und Bedingungen am Boden sind scheiße, also suchen sich die Leute dort einen anderen Job. Die haben sich in Ihrem Markt eine Alternative gesucht und können mit der argumentieren, weil die wirklich diese Alternativen hatten.
Beitrag vom 21.06.2023 - 21:45 Uhr
UserHeinzi
User (149 Beiträge)
@FloCo Bilanzen haben in der Tat Gestaltungsmöglichkeiten, da sollten Sie sich mal schlau machen und über die Möglichkeiten derer Ausgestaltung für einzelne Zwecke auch. Das LH Group Ergebnis lässt sich sicher nicht frei definieren, wohl aber in erheblichem Maße der Erfolg einzelner Unternehmensteile. Lernt man im BWL Studium, zumindest an der Uni, wo ich war.
Keine Ahnung, ob Sie die Zusammenhänge der GWI und der LH Personalkörper kennen und auch der Verträge und Bedingungen. Dann würden sie verstehen, wo es hakt. Man kann das Blöd finden, aber Verträge sind Verträge und eine Übergehung von Senioritäten, der heiligen Kuh geht halt für die meisten nicht. Und ja, am Ende geht es auch da um Karrierechancen und vielleicht auch um Geld. Dafür nehmen viele offensichtlich auch eine Mehrbelastung lieber in Kauf.
Es geht nicht darum, wie sich der Vorstand bedient bzw. der Aufsichtsrat Ihm das abnickt. Es ging darum, dass contrail55 sinngemäß schrieb, wenn die Einen sich etwas gönnen, wollen alle anderen auch und dann wird es nicht mehr finanzierbar. Die Frage war darauf hin, warum dies bei Vorständen selbstverständlich ist, Wasser zu predigen und Wein zu trinken, bei anderen aber nicht. Glauben sie mir, mir ist vollkommen egal, was Carsten Spohr verdient und ich möchte seinen Job nicht haben.
Irgendwie haben sich in dieser Diskussion alle auf die Gehälter von US Piloten eingeschossen. Darum geht es überhaupt nicht. Selbst mit einer18,5% igen Erhöhong verdient ein FO auf Schmalrumpf bei 50h im Monat nach 6 Jahren bei Delta mehr, als ein Kapitän in der Endstufe bei LH. Da muß man mal gedanklich von weg. Die Höhe dort ist nachvollziehbar und hier in Europa derzeit nicht erreichbar. Aber auch im Vergleich hier in Europa hat man bei den Major Carrier eher die rote Lampe in der Hand und da könnte man sogar leicht wechseln. Ja, macht aber keiner, habe ich verstanden und ist im Moment auch korrekt. Abwarten. Über Märkte habe ich im übrigen auch schon viel gelesen und gehört. War glaube ich, an der Uni. Mein Verständnis dafür wurde sogar mal mit einem Diplom belohnt umd total senil bin ich glücklichet Weise auch nicht, aber Schwamm drüber.man kann da sicher unterschiedlicher Meinung sein.
Und bei Pilot liegen Sie, wie sehen, auch daneben. Aber ich habe da ein sehr gutes Ohr drauf.
Beitrag vom 22.06.2023 - 01:47 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1947 Beiträge)
@FloCo Bilanzen haben in der Tat Gestaltungsmöglichkeiten, da sollten Sie sich mal schlau machen und über die Möglichkeiten derer Ausgestaltung für einzelne Zwecke auch. Das LH Group Ergebnis lässt sich sicher nicht frei definieren, wohl aber in erheblichem Maße der Erfolg einzelner Unternehmensteile. Lernt man im BWL Studium, zumindest an der Uni, wo ich war.

Ja, wie geschrieben, ist mir durchaus bewusst, dass man hier Gestaltungsspielraum hat. Leider haben Sie mir nur nicht erklärt, warum man eine Bilanz für das Finanzamt schönen sollte. Was interessiert die, was in der Bilanz steht? Und wie man gleichzeitig Bilanzen für Aktionäre (ich gehe ja mal davon aus, für die sollte die möglichst gut aussehen) und Mitarbeiter (hier vermute ich mal möglichst schlecht?) erstellen soll. Oder geht das dann immer abwechseln? Im Jahr mit Tarifverhandlungen eine schlechte Bilanz, im Jahr danach dann wieder eine gute?
Worauf ich hinaus will: ja, man hat Gestaltungsspielraum, aber nicht so wie das hier klingt, dass man sich das immer gerade so zurück dreht, wie es gerade passt; und schon gar nicht gleichzeitig.

Keine Ahnung, ob Sie die Zusammenhänge der GWI und der LH Personalkörper kennen und auch der Verträge und Bedingungen. Dann würden sie verstehen, wo es hakt. Man kann das Blöd finden, aber Verträge sind Verträge und eine Übergehung von Senioritäten, der heiligen Kuh geht halt für die meisten nicht. Und ja, am Ende geht es auch da um Karrierechancen und vielleicht auch um Geld. Dafür nehmen viele offensichtlich auch eine Mehrbelastung lieber in Kauf.

Das meine ich doch: es passt halt nicht zusammen. Man könnte den Punkt ändern, wenn man denn wollte. Aber mein, man tut es nicht, weil man es denen, die etwas gewagt haben, nicht gönnt, dass die einen jetzt überholt haben. Böse Zungen würden hier jetzt auch von Neid sprechen, was in dieser Diskussion immer wieder vorgebracht wird.

Es geht nicht darum, wie sich der Vorstand bedient bzw. der Aufsichtsrat Ihm das abnickt. Es ging darum, dass contrail55 sinngemäß schrieb, wenn die Einen sich etwas gönnen, wollen alle anderen auch und dann wird es nicht mehr finanzierbar. Die Frage war darauf hin, warum dies bei Vorständen selbstverständlich ist, Wasser zu predigen und Wein zu trinken, bei anderen aber nicht. Glauben sie mir, mir ist vollkommen egal, was Carsten Spohr verdient und ich möchte seinen Job nicht haben.

Wer sagt denn, dass es selbstverständlich ist? Und nochmal, hier hat doch keiner wirklich gesagt, dass man nicht mehr Geld fordern sollte. Schon gar nicht hat jemand gesagt, dass der Vorstand immer mehr verdienen soll und die anderen nicht. Von daher passt doch die Aussage von @contrail auch. Und der Vorstand bietet doch auch mehr. Also wo ist das Problem? Der sagt ja nicht: Nö, da geht gar nichts, weil kein Geld da ist. Er stimmt halt nur nicht allen Forderungen zu. Von daher verstehe ich nicht, warum das immer wieder so dargestellt wird, dass sich der Vorstand selbst ohne Hemmungen und ohne Limit bedient, den anderen aber keinen Pfennig Erhöhung zugesteht.

Irgendwie haben sich in dieser Diskussion alle auf die Gehälter von US Piloten eingeschossen. Darum geht es überhaupt nicht.

Naja, das Argument kommt nunmal immer wieder von den (scheinbaren) Piloten hier. Also scheint das ja schon ein Thema zu sein.

Selbst mit einer18,5% igen Erhöhong verdient ein FO auf Schmalrumpf bei 50h im Monat nach 6 Jahren bei Delta mehr, als ein Kapitän in der Endstufe bei LH. Da muß man mal gedanklich von weg.

Das sagen hier doch diverse Leute die ganze Zeit, dass man davon wegkommen soll… also sind wir hier wohl einer Meinung, dass das nicht als Maßstab taugt.

Die Höhe dort ist nachvollziehbar und hier in Europa derzeit nicht erreichbar. Aber auch im Vergleich hier in Europa hat man bei den Major Carrier eher die rote Lampe in der Hand und da könnte man sogar leicht wechseln.

Ja? Bis jetzt kamen hier immer irgendwelche Gründe, warum man es nicht könne, wenn jemand vorschlug, man könne doch wechseln.

Ja, macht aber keiner, habe ich verstanden und ist im Moment auch korrekt. Abwarten. Über Märkte habe ich im übrigen auch schon viel gelesen und gehört. War glaube ich, an der Uni. Mein Verständnis dafür wurde sogar mal mit einem Diplom belohnt umd total senil bin ich glücklichet Weise auch nicht, aber Schwamm drüber.man kann da sicher unterschiedlicher Meinung sein.

Toll, Glückwunsch dazu. Trotzdem werden hier die verschiedenen Märkte die ganze Zeit durcheinander geworfen.

Und bei Pilot liegen Sie, wie sehen, auch daneben. Aber ich habe da ein sehr gutes Ohr drauf.
Beitrag vom 22.06.2023 - 10:41 Uhr
Usercontrail55
User (5161 Beiträge)
@FloCo Bilanzen haben in der Tat Gestaltungsmöglichkeiten, da sollten Sie sich mal schlau machen und über die Möglichkeiten derer Ausgestaltung für einzelne Zwecke auch. Das LH Group Ergebnis lässt sich sicher nicht frei definieren, wohl aber in erheblichem Maße der Erfolg einzelner Unternehmensteile. Lernt man im BWL Studium, zumindest an der Uni, wo ich war.

Ja, wie geschrieben, ist mir durchaus bewusst, dass man hier Gestaltungsspielraum hat. Leider haben Sie mir nur nicht erklärt, warum man eine Bilanz für das Finanzamt schönen sollte. Was interessiert die, was in der Bilanz steht? Und wie man gleichzeitig Bilanzen für Aktionäre (ich gehe ja mal davon aus, für die sollte die möglichst gut aussehen) und Mitarbeiter (hier vermute ich mal möglichst schlecht?) erstellen soll. Oder geht das dann immer abwechseln? Im Jahr mit Tarifverhandlungen eine schlechte Bilanz, im Jahr danach dann wieder eine gute?
Worauf ich hinaus will: ja, man hat Gestaltungsspielraum, aber nicht so wie das hier klingt, dass man sich das immer gerade so zurück dreht, wie es gerade passt; und schon gar nicht gleichzeitig.

Keine Ahnung, ob Sie die Zusammenhänge der GWI und der LH Personalkörper kennen und auch der Verträge und Bedingungen. Dann würden sie verstehen, wo es hakt. Man kann das Blöd finden, aber Verträge sind Verträge und eine Übergehung von Senioritäten, der heiligen Kuh geht halt für die meisten nicht. Und ja, am Ende geht es auch da um Karrierechancen und vielleicht auch um Geld. Dafür nehmen viele offensichtlich auch eine Mehrbelastung lieber in Kauf.

Das meine ich doch: es passt halt nicht zusammen. Man könnte den Punkt ändern, wenn man denn wollte. Aber mein, man tut es nicht, weil man es denen, die etwas gewagt haben, nicht gönnt, dass die einen jetzt überholt haben. Böse Zungen würden hier jetzt auch von Neid sprechen, was in dieser Diskussion immer wieder vorgebracht wird.

Es geht nicht darum, wie sich der Vorstand bedient bzw. der Aufsichtsrat Ihm das abnickt. Es ging darum, dass contrail55 sinngemäß schrieb, wenn die Einen sich etwas gönnen, wollen alle anderen auch und dann wird es nicht mehr finanzierbar. Die Frage war darauf hin, warum dies bei Vorständen selbstverständlich ist, Wasser zu predigen und Wein zu trinken, bei anderen aber nicht. Glauben sie mir, mir ist vollkommen egal, was Carsten Spohr verdient und ich möchte seinen Job nicht haben.

Wer sagt denn, dass es selbstverständlich ist? Und nochmal, hier hat doch keiner wirklich gesagt, dass man nicht mehr Geld fordern sollte. Schon gar nicht hat jemand gesagt, dass der Vorstand immer mehr verdienen soll und die anderen nicht. Von daher passt doch die Aussage von @contrail auch. Und der Vorstand bietet doch auch mehr. Also wo ist das Problem? Der sagt ja nicht: Nö, da geht gar nichts, weil kein Geld da ist. Er stimmt halt nur nicht allen Forderungen zu. Von daher verstehe ich nicht, warum das immer wieder so dargestellt wird, dass sich der Vorstand selbst ohne Hemmungen und ohne Limit bedient, den anderen aber keinen Pfennig Erhöhung zugesteht.

Irgendwie haben sich in dieser Diskussion alle auf die Gehälter von US Piloten eingeschossen. Darum geht es überhaupt nicht.

Naja, das Argument kommt nunmal immer wieder von den (scheinbaren) Piloten hier. Also scheint das ja schon ein Thema zu sein.

Selbst mit einer18,5% igen Erhöhong verdient ein FO auf Schmalrumpf bei 50h im Monat nach 6 Jahren bei Delta mehr, als ein Kapitän in der Endstufe bei LH. Da muß man mal gedanklich von weg.

Das sagen hier doch diverse Leute die ganze Zeit, dass man davon wegkommen soll… also sind wir hier wohl einer Meinung, dass das nicht als Maßstab taugt.

Die Höhe dort ist nachvollziehbar und hier in Europa derzeit nicht erreichbar. Aber auch im Vergleich hier in Europa hat man bei den Major Carrier eher die rote Lampe in der Hand und da könnte man sogar leicht wechseln.

Ja? Bis jetzt kamen hier immer irgendwelche Gründe, warum man es nicht könne, wenn jemand vorschlug, man könne doch wechseln.

Ja, macht aber keiner, habe ich verstanden und ist im Moment auch korrekt. Abwarten. Über Märkte habe ich im übrigen auch schon viel gelesen und gehört. War glaube ich, an der Uni. Mein Verständnis dafür wurde sogar mal mit einem Diplom belohnt umd total senil bin ich glücklichet Weise auch nicht, aber Schwamm drüber.man kann da sicher unterschiedlicher Meinung sein.

Toll, Glückwunsch dazu. Trotzdem werden hier die verschiedenen Märkte die ganze Zeit durcheinander geworfen.

Und bei Pilot liegen Sie, wie sehen, auch daneben. Aber ich habe da ein sehr gutes Ohr drauf.
Alles drin, schön zusammengefasst. Danke
Beitrag vom 22.06.2023 - 10:41 Uhr
UserHeinzi
User (149 Beiträge)
@FloCo Wie ich sehe verstehen Sie sehr gut worauf ich bilanziell hinaus will. Selbstverständlich gibt es nur eine Bilanz für das Finanzamt und die schert es in der Tat nicht, was drin steht, solange diese nach den geltenden Regeln des HGB erstellt wird. Für die Mitarbeiter kann ich diese natürlich "aufbereiten" und darstellen, wie ich das möchte, da gibt es halt keine Regeln. Dabei ist es ein leichtes einen Unternehmensteil sehr schlecht aussehen zu lassen und einen anderen sehr gut.

"Aber nein, man tut es nicht, weil man es denen, die etwas gewagt haben, nicht gönnt, dass die einen jetzt überholt haben"
Neid ist im übrigen die höchste Anerkennung für Leistung, aber damit hat es in diesem Fall wenig zu tun. Denn die, die etwas gewagt haben, sind damit jetzt voll auf die Nase gefallen und erwarten von denen, die dieses Risiko bewußt nicht eingegangen sind, Solidarität. Volles Risiko gehen, aber bitte mit rundum Versicherungsschutz. Das stand so nicht im unterschriebenen Vertrag. Ganz im Gegenteil. Das die mit berechtigten Ansprüchen zurück kommen können, sollte selbstverständlich sein, allerdings entsprechend Ihrer Seniorität und der damit verbundenen Funktion. Das dürfte die überwiegende Meinung derer sein, die von Verschiebungen in der Seniorität betroffen sind.

Ein Wechsel innerhalb des Geltungsbereichs eines EU ATP ist problemlos möglich, auf Grund der Übergangsversorungsverluste und Betriebsrenten, vielleicht finanziell zu überdenken bzw. zu berechnen. Dieses Wechselthema braucht noch etwas Zeit, bevor es sehr dynamisch werden könnte. Interessant vor allem für Cpt, die über 55 wären und damit Ihre Übergangsversorgung gesichert haben. Die Verträge der Lufthansa erlauben es zwar nicht, diese Versorgung zu beziehen und nebenbei gewerblich bei einer anderen Airline zu fliegen. Allerdings könnte man noch ein paar Jahre woanders fliegen und sich gut bezahlen lassen, unter Aussetzung der ÜV Zahlungen. Wenn man dann veilleicht 5 Jahre später auch bei seinem neuen Arbeitgeber die Segel streicht, wäre man versorgt, da die ÜV der Lufthansa bis zum Renteneintritt mit 63 wieder zahlt und anschließend gäbe es auch die volle Betriebsrente, da man ja erst nach dem 55 Lebensjahr bei LH ausgeschieden war und sich damit die Betriebsrente gesichert hatte. Wäre sicher für viele ein interessantes Modell. Vor allem auch gerade für gut ausgebildete Trainer der Lufthansa, die in den letzten Jahren Ihrer Karriere noch eineml über den Tellerrand schauen wollen. Das könnte dann sehr schnell zu einem sehr großen Problem werden. Aber noch ist das Zukunftsmusik. Die Saat für solche dann zu treffenden Entscheidungen wird heute gesäät.
Beitrag vom 22.06.2023 - 11:45 Uhr
Usercontrail55
User (5161 Beiträge)
@ Heinzi
Eine Frage an Sie als Fachmann hätte ich noch. Wie muss man sich so eine Verschiebung von Bilanzwerten vorstellen?
Man rechnet eine Tochter schlecht, eine andere besser, am Gesamtergebnis (Finanzamt) ändert sich nichts? Das würde bedeuten, das sich für den Vorstand dieser schlecht performenden Tochter die Vergütung reduziert, weil die Performance nicht erreicht wurde? Das alles um bessere Argumente bei TV zu haben? Im Gegenzug wären ua. die Ratings dieser AG schlechter, was teurere Kredite bedeuten würde? All das vorbei am Wirtschaftsausschuss, der ja Zugang zu den Zahlen hat die Personal betreffen? Uiuiui, vielleicht legal gerade noch so möglich, hört sich aber sehr konstruiert an.
Beitrag vom 22.06.2023 - 12:32 Uhr
UserHeinzi
User (149 Beiträge)
@contrail 55 Googlen Sie mal interne / externe Bilanz, da werden Sie fündig. Die externe Bilanz wird für Anleger und Kreditgeber das Maß der Bewertung der Lufthansa AG bleiben und ist nun streng an das HGB gebunden. Die interne geht mehr in die Richtung, wie erkläre ich es meinen Kindern und was möchte ich Ihnen erklären.
Eine interne Bilanz läßt da sehr viel Spielraum für interne Verrechnungen, Kostenzuweisungen etc., wodurch man sehr schön erklären kann, was man möchte.
Im übrigen mache ich mir abermals um die Vorstände keine Sorgen. Da wird rechtzeitig gesteuert. In vermeintlich gut zu erwartenden Zeiten vereinbart man sich generös ein niedriges Fixgehalt und gönnt sich hohe Erfolgsboni, die einen an seiner Leistungsfähigkeit messen, in voraus liegend voraussichtlich mageren Zeiten, werden Vorstandsgehälter halt wieder auf höhere Fixgehälter und geringere Boni umgestellet. Das kann man auch bei LH nachvollziehen. Kann ich verstehen. Auch in diesen Spären geht es nicht nur um Ego, Ruhm und Ehre.
Beitrag vom 22.06.2023 - 15:16 Uhr
Usercontrail55
User (5161 Beiträge)
@contrail 55 Googlen Sie mal interne / externe Bilanz, da werden Sie fündig. Die externe Bilanz wird für Anleger und Kreditgeber das Maß der Bewertung der Lufthansa AG bleiben und ist nun streng an das HGB gebunden. Die interne geht mehr in die Richtung, wie erkläre ich es meinen Kindern und was möchte ich Ihnen erklären.
Eine interne Bilanz läßt da sehr viel Spielraum für interne Verrechnungen, Kostenzuweisungen etc., wodurch man sehr schön erklären kann, was man möchte.
Das ist mir klar, ich war mal BR und TK. Die Kinder sind aber auch nicht blöd und können das ziemlich gut verifizieren. Wenn man mir sagt, Geschäft geht da hin wo es am günstigsten ist, dann hole ich mir umgehend die Zahlen ob das a. so stimmt, b. wo die Unterschiede liegen (System oder Personal) c. ob da Äpfel mit Birnen verglichen werden um mich zu manipulieren.
Unterstellt, dass BR und GW ihre Arbeit machen. Das scheinen manche auch zu machen, denn hier war zu lesen, dass die LX Cockpit Stückkosten unter denen der Easy CH liegen. Das habe ich auf LH Seite noch nicht gehört.
Um den Vorstand mache ich mir auch keine Sorgen. Sorgen mache ich mir eher, wenn man mit den Vorstandsvergütungsnebelkerzen von der eigenen Vergütungssituation ablenken will. Das wird einem, damit womöglich auch anderen Berufsgruppen, irgendwann auf die Füße fallen.
Beitrag vom 22.06.2023 - 16:25 Uhr
UserJochen Hansen
User (50 Beiträge)
Es ist wirklich eine leidige Diskussion. Wenn es eine Gute Zeit für ein vernünftiges Ergebnis im Cockpit und vor allem um bessere Rahmenbedingungen gibt, soll VC ihren Willen bekommen.
Danach sind UFO, Verdi und andere dran. Man sieht es doch bei der DB mit der EVG und GDL das es ein ganz normaler Prozess ist.
Beitrag vom 22.06.2023 - 21:27 Uhr
UserHeinzi
User (149 Beiträge)
@contrail55 Die Zahlen, die Sie sich holen sind sicher richtig und lassen einen Schluss vermeitlich zu. Die Frage, die ich mir stelle, ob die Vergleichbarkeit der Bezugsgrößen gegeben ist. VorJahren hat man mal A320 in größerer Stückzahl nach Berlin gestellt. Dafür wurden die besten Pferde im Stall genommen. Anschließend hieß es, läuft super, rechnet sich. Klar, niedrige Maintenancekosten, wenig cancellations etc. . In FRA war's dann leider umgekehrt. Vergleichbarkeit kaum gegeben in den Kosten, was Technik angeht eher sehr geschickt "manipuliert". Thema Jump: 6 A340 wurden zur Cityline transferiert. Um das Projekt schön zu rechnen, wurden Parkpositionen in Maintenancenähe vergeben, wodurch die LH Technik Jump sehr günstige Maintenance Kosten offeriert hat. Interessant. Der LH Mutter Flieger daneben zahlte für die gleiche Leistung das doppelte, wie die Technik mal erzählte. Sie ahnen was kommt. Kkar geben die Zahlen Ihnen recht Jump war günstiger, dann muss man aber auch sehen warum. Diese Art der Verschiebungen hat es immer wieder gegeben, um sich Projekte dahin tu rwchnen, wo man sie sehen möchte. Glücklicherweise, sind diese Eskapaden am Ende immer wieder Ihrer finalen Lösung "Exitus" zugeführt worden. Bei all diesen Spielchen möchte ich nicht wissen, wieviel Transferleistung der Mutter auf Ihre eigenen Kosten noch billigst, oder gar umsonst in solche Projekte gesteckt werden, um sie schön zu rechnen, oder zu rechtfertigen.
Letztes Beispiel. Es gab, oder gibt vielleicht immer noch, meiner Erinnerung nach in Österreich, zahlreiche Flugzeugleasingfirmen mit sehr phantasievollen Namen. Jede besitzt nur einen Flieger, alle haben die gleiche Geschäftsadresse und den gleichen Geschäftsführer. Habe ich mal gegoogled. LH Flieger werden dort hin verschoben, zu hohen Leasingraten an LH Mutter verleast, damit die Gewinne aus dem Leasing in Österreich günstiger versteuert werden können. Soweit habe ich kein Problem. Wenn die Mutter dann aber Töchtern wesentlich günstiger eigene Flieger überlassen würde und es am Ende heißt, schaut her die Töchter haben geringerere Stückkosten als die Mutter, dann habe ich eins. Geben die Zahlen, die Sie sich holen, solche Taschenspielertricks her? Dann wäre alles gut und sie könnten Objektiv bewerten.