Streit über künftige Strategie
Älter als 7 Tage

EasyJet-Gründer Haji-Ioannou verlässt Vorstand

Sir Stelios Haji Ioannou
Sir Stelios Haji Ioannou, © easyJet

easyJet-Gründer Sir Stelios Haji-Ioannou

Stelios Haji-Ioannou wurde 1967 geboren. Als Absolvent der der London School of Economics und der City University Business School gründete Haji-Ioannou 1992 sein erstes Unternehmen, die "Stelmar Shipping".

In den folgenden Jahren ließ er sich so stark durch die amerikanische Billigfluggesellschaft Southwest Airlines inspirieren, dass er ab 1995 mit finanzieller Unterstützung seines Vaters die Fluglinie easyJet aufbaute.

Angetan von deren Erfolg gründete er 1998 die easyGroup, die mit weiteren "easy-Dienstleistungen" andere Branchen wie Internetcafés, Autovermietungen oder Hotels aufmischte. Sir Stelios´ Vermögen wird mittlerweile auf mehr als eine Milliarde Euro geschätzt.

Im Jahr 2006 wurde Stelios Haji-Ioannou von Königin Elisabeth II. geadelt. Haji-Ioannou, der sich ab sofort "Sir Stelios" nennen darf, wurde für seine Verdienste in der britischen Luftfahrt gewürdigt. "Einfache Menschen danken mir auf offener Strasse dafür, dass ich vieles erschwinglich gemacht habe", wird der griechischstämmige Unternehmer zitiert.
LONDON - Der Gründer der Billigfluglinie Easyjet, Sir Stelios Haji-Ioannou, plant eine Revolte: Aus Protest gegen die Wachstumsstrategie verließ er den Vorstand des Unternehmens. Haji-Ioannou kündigte an, ein Sondertreffen der Aktionäre einberufen zu wollen, um gegen die derzeitige Strategie des "unerbittlichen Wachstums" bei Easyjet vorzugehen.

Der Streit zwischen dem Gründer und dem Management läuft schon länger. Easyjet-Aufsichtsratschef Sir Michael Rake äußerte sich nach der Ankündigung überrascht: "Ich bin bestürzt über die Entscheidung."

Die Familie des Unternehmers Haji-Ioannou hält 38 Prozent der Anteile und steht den Plänen des derzeitigen Easyjet-Vorstandes, die Flotte auszubauen, kritisch gegenüber. Stattdessen wollen sie lieber den Blick auf Gewinn und Dividende lenken.

"Easyjet ist gut finanziert und hat eine gute Bilanz vorzuweisen", hieß es einer Mitteilung der Fluggesellschaft. Als eines der wenigen Unternehmen der Branche habe Easyjet es geschafft, mit einem Gewinn aus der Wirtschaftskrise zu kommen. Der Vorsteuergewinn werde sich im laufenden Geschäftsjahr vermutlich auf bis zu 150 Millionen Pfund (176,8 Mio Euro) erhöhen. Im vergangenen Geschäftsjahr (30. September) habe der Vorsteuergewinn bei rund 44 Millionen Pfund gelegen.

Derzeit hat Easyjet 189 Flugzeuge. Bis Ende September 2012 sind 59 weitere bestellt. Der Strategie zufolge will die Gesellschaft ihren Anteil an europäischen Kurzstreckenflügen von derzeit 7 auf dann 10 Prozent erhöhen. Haji-Ioannou hatte die Fluggesellschaft 1995 gegründet und wehrt sich schon länger gegen die Pläne. Neben ihm trat am Freitag auch Vorstand Bob Rothenberg zurück. Im Dezember war wegen des Streits bereits Vorstandschef Andy Harrison gegangen.
© dpa, aero.de | Abb.: EasyJet | 14.05.2010 22:51


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