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Körperscanner-Test am Flughafen Hamburg nach zehn Monaten zu Ende

Körperscanner
Körperscanner, © TSA

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BERLIN / HAMBURG - Nach zehn Monaten endet am Sonntag (31.7.) der erste deutsche Test von zwei Körperscannern für den Einsatz bei der Sicherheitskontrolle in Flughäfen. Rund 793 000 Passagiere haben seit dem 27. September 2010 auf dem Hamburger Flughafen die beiden Geräte freiwillig genutzt, teilte das Innenministerium am Donnerstag in Berlin mit. Die Ergebnisse des Tests sollen in den kommenden Wochen analysiert und bewertet werden.

Anschließend würden Resultate und Entscheidungen veröffentlicht. Neben technischen Details müssen vor einer möglichen breiteren Einführung des Körperscanners auch rechtliche, politische und finanzielle Fragen geklärt werden.

Rein technisch hat der Körperscanner den monatelangen Test am Hamburger Flughafen wohl gut bestanden. Das wichtigste Ergebnis, so heißt es in Sicherheitskreisen: Das Fliegen werde durch den Einsatz des Geräts sicherer. Der Körperscanner finde zum Beispiel mit hoher Treffsicherheit versteckte Keramikmesser und flüssigen oder pulverförmigen Sprengstoff. Das ist bei den bislang gebräuchlichen Sicherheitsschleusen, den sogenannten Torsonden mit Metalldetektoren, nicht gewährleistet. Die Behörden testeten rund 2000 verschiedene Kombinationen von gefährlichen Gegenständen. Die Zuverlässigkeit habe sich durch Software-Updates während der Testphase erhöht.

Auch die Passagiere sollen durch die Sicherheitsprozedur weniger belastet werden. Bislang mussten die Sicherheitskräfte fast die Hälfte aller Reisenden nachkontrollieren, weil die Torsonden Alarm auslösten. Die oft unangenehmen Körperkontrollen werden deutlich reduziert. Der Körperscanner zeigt genau an, wo sich ein verdächtiger Gegenstand befindet; nur dieser Bereich wird überprüft. Bei einer Befragung auf dem Hamburger Flughafen äußerten sich 88 Prozent der Fluggäste positiv über den Scanner. Die Körperformen des Passagiers werden auf dem Kontrollbildschirm nicht angezeigt, sondern nur eine Art "Strichmännchen".

Als problematisch gilt, dass der Scanvorgang länger dauert als die bisher üblichen Kontrollen. Die Flughäfen stehen dem Körperscanner grundsätzlich positiv gegenüber und halten ihn für eine zukunftsweisende Technik, doch noch nicht für ausgereift. Angesichts steigender Passagierzahlen dürfe der Einsatz des neuen Scanners nicht die Wartezeiten auf den Airports verlängern und die Sicherheitskontrollen zu einem Flaschenhals machen.

Der Bund ist an den deutschen Flughäfen für 310 Torsonden, 620 Gepäckprüfanlagen, 1500 Handscanner und 70 Sprengstoffspürgeräte verantwortlich, dazu für 145 Sprengstoffspürhunde. Jährlich kauft die Bundespolizei für rund 30 Millionen Euro neue Geräte; weitere sieben bis zehn Millionen Euro werden für Wartung und Reparaturen ausgegeben. Eine flächendeckende Einführung der Körperscanner an deutschen Flughäfen würde vermutlich einige Jahre dauern. Ein Gerät kostet um die 100 000 Euro.
© dpa | Abb.: TSA | 29.07.2011 07:27

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Beitrag vom 31.07.2011 - 10:42 Uhr
Hmm, kann nichts schlechtes über die neuen Anlagen sagen - bei mir hat es immer hingehauen (die Affen-Experience hab ich nicht gemacht - auf die Markierungen stellen und warten, fertig), wobei der zeitliche Vorteil nicht merklich schlechter oder besser war. Als jemand, der ja dauernd durch die Torbögen läuft, weiss ich ja mittlerweile, was an mir "piept", wenn dann ist es wie gesagt die "Quote".

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Beitrag vom 30.07.2011 - 13:56 Uhr
Er hat ein Keramikmesser! Tut, was er sagt!
Beitrag vom 29.07.2011 - 08:27 Uhr
Also ich bin ein paar Mal freiwillig durch den Körperscanner in Hamburg gegangen. Ich konnte absolut keinen Vorteil erkennen. Man soll auch Gürtel, Uhr und alles Übrige ablegen, dann wird man forsch angewiesen, wie man sich hinzustellen hat (wie ein Affe im Zoo) dann dauert es gefühlt relativ lange, bis der Scan abgelaufen ist und jetzt kommt das Allerbeste: Nach all diesem Brimborium muss man sich im Anschluss auf zwei aufgemalte Füße stellen und nochmals wie ein Affe warten. Dann darf man seine Utensilien wieder einsammeln. Nein danke, da laufe ich lieber weiterhin flott durch den herkömmlichen Scanner ohne Gürtel und Uhr. Geht meistens gut, außer bei mir piepst wieder mal die "Quote"....


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