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Air France will in kurzer Zeit 5.100 Stellen streichen

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Air France Airbus A330, © Air France-KLM

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PARIS - Air France will in den nächsten eineinhalb Jahren rund jede zehnte Stelle abbauen, um wieder auf Gewinnkurs zu kommen. Bis Ende 2013 sollten rund 5.100 Jobs wegfallen, teilte die krisengeschüttelte Fluggesellschaft am Donnerstag mit. Kündigungen seien allerdings bis Ende 2014 ausgeschlossen, wenn sich die Pläne zum Stellenabbau über Abfindungsregelungen, Jobsharing oder vorzeitigen Ruhestand umsetzen ließen.

Die Unternehmensführung um Alexandre de Juniac erwartet, dass allein 1.710 Arbeitsplätze durch natürliche Fluktuation frei werden und gestrichen werden können. Die Aktien legten in einem schwächeren Markt um 6,4 Prozent auf 3,66 Euro zu.

Air France steht wegen der stark gestiegenen Treibstoffpreise und des harten Konkurrenzkampfes in der Branche seit längerem unter Spardruck. Der französisch-niederländische Mutterkonzern Air France-KLM verlor allein im vergangenen Jahr unter dem Strich mehr als 800 Millionen Euro.

Ein konzernweites Sparprogramm soll nun die Kosten bis Ende 2014 drastisch reduzieren und die Schulden um zwei Milliarden auf dann 4,5 Milliarden Euro reduzieren. Dauerhaft soll das gesamte Unternehmen um 20 Prozent effizienter arbeiten. Air France beschäftigte als größte Konzerntochter 2011 rund 58.000 Menschen. Die Pläne zum Stellenabbau beziehen sich nach Angaben der Fluggesellschaft auf die rund 49.300 Mitarbeiter, die unter französischem Vertrag arbeiten.

Bereits im Mai hatte Air France angekündigt, die Flugzeugflotte drastisch zu verkleinern und in den nächsten zweieinhalb Jahren 34 der zuletzt 148 Kurz- und Mittelstreckenmaschinen aus dem Verkehr zu ziehen. Ausbaupläne gibt es hingegen für die Tochter Transavia France, die im Billigsegment aktiv ist. Bis 2015/16 soll die Flotte von heute 8 auf bis zu 22 Maschinen vergrößert werden. Bei Air France sollen die verbleibenden Mittelstreckenmaschinen eine Stunde länger am Tag in der Luft sein.

Hart umkämpfter europäischer Markt

Im hart umkämpften europäischen Luftverkehr erzielen nur noch schlanke Billigflieger wie Ryanair und Easyjet Gewinne. Wie Air France hat auch der größere und geringer verschuldete Lufthansa-Konzern im vergangenen Jahr einen Verlust eingeflogen. Der betrug aber nur 13 Millionen Euro. Bislang haben die Frankfurter angekündigt, von weltweit 16.800 Vollzeitstellen in der Verwaltung 3500 zu streichen, davon 2500 in Deutschland. Mit dem Sparprogramm Score soll der Jahres-Ertrag um 1,5 Milliarden Euro gesteigert werden.
© dpa-AFX | Abb.: Air France-KLM | 21.06.2012 11:51


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