Frankfurt und München sehen sich unter Zugzwang

MÜNCHEN (dpa) - Die Flughäfen Frankfurt und München sehen sich angesichts des schärfer werdenden internationalen Wettbewerbs unter Zugzwang und haben ihre Ausbaupläne bekräftigt. "Wir werden unsere Kapazität ausbauen müssen", sagte Fraport-Vize Stefan Schulte am Dienstag bei den 2. Deutschen Luftfahrt-Tagen in München. Zugleich zeigte er sich optimistisch für eine baldige Genehmigung der Ausbaupläne für den größten deutschen Flughafen in Frankfurt/Main.



"Wir sind sehr optimistisch, noch dieses Jahr den Planfeststellungsbeschluss zu bekommen", sagte Schulte. Die Fraport AG will am Frankfurter Flughafen eine neue Landebahn errichten, die 2011 in Betrieb gehen könnte.

Auch der Flughafen München als zweitgrößter deutscher Airport pocht auf eine Erweiterung, um Wachstumsimpulse nutzen zu können. Anfang November waren die Planungsunterlagen für die umstrittene dritte Start- und Landebahn für den Münchner Flughafen in den Umlandgemeinden ausgelegt worden. Über sie soll die Zahl der möglichen Starts und Landungen von 90 auf 120 pro Stunde gesteigert werden. Die Gegner des Ausbaus kritisieren ähnlich wie im Falle Frankfurts eine zunehmende Lärm-und Abgasbelastung sowie die negativen Auswirkungen auf den Klimaschutz.

Die staatliche Regulierung des Luftverkehrs müsse mit Augenmaß betrieben werden, erklärten die Vertreter beider Airports. Da immer mehr Entscheidungen auf europäischer Ebene getroffen würden, müsse Deutschland eine starke Stimme haben und sich frühzeitig in Entscheidungsprozesse einbringen. Wenn es um die Sicherheit im Luftverkehr gehe, würden jeweils relativ rasche Entscheidungen getroffen, sagte Schulte. Weniger schnell verlaufe dagegen die Deregulierung, wenn sich die Sicherheitslage wieder entspannt habe.