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Air France und Piloten erreichen neuen Tiefpunkt

Air France HOP! Bombardier CRJ1000
Air France HOP! Bombardier CRJ1000, © HOP!

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PARIS - Die Verhandlungen von Air France und ihren Piloten über den Kurs der Airline stecken in einer Sackgasse. Die Piloten sperren sich gegen aktuelle und neue Sparvorgaben von Airlinechef Alexandre de Juniac. Er zog jetzt sämtliche Angebote an das Cockpitpersonal zurück.

Sechs Monate feilschten Konzern und Pilotenvertretung SNPL Alpa Air France über letzte Punkte des Programms "Transform 2015" und seine Fortsetzung "Perform 2020". Air France sei ihren Piloten entgegengekommen, nehme der SNPL unterbreitete Zugeständnisse nun aber vom Tisch, sagte ein Sprecher.

Zuvor hatte die SNPL ein Referendum über de Juniacs Turn-Around angekündigt. Konzern und Piloten streiten unter anderem über Gehaltsfragen und Nachtarbeit, aber auch über die grundsätzliche Strategie für den Konzern.

Air France wurde von der Krise härter gebeutelt als die Konkurrenz und verlor in jedem der vergangenen vier Jahre Geld.

Ohne Unterstützung der Piloten droht den Sparprogrammen das Aus. Boden- und Kabinenpersonal tragen "Transform 2015" mit. Weil auch eine Schlichtung mit den Piloten nicht zustande kam, werde Air France nach dem Scheitern der Gespräche nun möglicherweise ein Gericht anrufen, sagte der Sprecher.

Bis Ende September wollte de Juniac "Transform 2015" vollständig implementiert und "Perform 2020" ausverhandelt haben. Werde keine Einigung mit den Piloten erzielt, blieben Air France nur "drastische Maßnahmen" zur Verkleinerung der Langstrecken übrig, drohte de Juniac im Juli vor Medienvertretern.

Air France kündigte 2015 den Abbau von 800 weiteren Arbeitsplätzen an. De Juniac will zeitgleich die Günstigsparten HOP! und Transavia stärken, was die Piloten im September 2014 zu einem zweiwöchigen Streik veranlasste. Der Ausstand kostete Air France nach eigenen Angaben 425 Millionen Euro.

Den Ausbau von Transavia legte Air France nach dem Streik ebenso auf Eis wie geplante Investionen von 600 Millionen Euro in diesem und im nächsten Jahr.

Im jüngsten Geschäftsquartal schmolz der operative Gewinn von Air France-KLM um 22 Prozent auf 185 Millionen Euro. Der Nettoverlust weitete sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 11 Millionen auf 79 Millionen Euro aus.

"Ein schneller Durchbruch in den Verhandlungen mit den Air-France-Gewerkschaften ist der Schlüssel für eine Ergebniswende", sagte de Juniac im Juli.
© Bloomberg News, aero.de | Abb.: Air France | 11.08.2015 09:52

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Beitrag vom 11.08.2015 - 11:58 Uhr
@A330neo: hast recht, sind wir geworden, Neid, Mißgunst, Gier, Geiz, Haß und noch vieles schlechtes mehr haben wir seit einiger Zeit, so etwa 1989 ff.
Beitrag vom 11.08.2015 - 11:25 Uhr
Wo bleibt bitte die übliche Pilotenschelte? Wird hier bei den üblichen Verdächtigen etwa nach Staatszugehörigkeit unterschieden, was in Ordnung ist oder was nicht?
Sollte Deutschland wirklich ein Staat des Neides sein? Kann ich ja gar nicht glauben... ;-)


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