Flug 7K-9268
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Ermittler werten Sekundenbruchteil Ton aus

Flug 7K-9268: Ermittlungen an der Absturzstelle
Flug 7K-9268: Ermittlungen an der Absturzstelle, © Emercom of Russia

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KAIRO - Fiel Flug Metrojet 9268 am 31. Oktober einer Bombe zum Opfer? Um einer Antwort auf diese dringende Frage näher zu kommen, werten Ermittler den Stimmenrekorder des Airbus A321 aus. Ein Blick auf frühere Unfälle zeigt, dass Aufnahmen im Millisekundenbereich oft wichtige Erkenntnisse liefern.

"In der letzten Sekunde der CVR-Aufzeichnungen ist ein Geräusch zu hören", dem nun nachgegangen werde, erklärte Ägyptens Ministerium für Zivile Luftfahrt am Samstag. Die Aufzeichnungen dauerten vom Start um 03:50:06 bis 04:13:20 Uhr UTC.
 
Tonaufzeichnungen stützten den Verdacht auf einen Abschuss von Flug MH17. "Für sich betrachtet hatten sie allerdings eine eher eine geringe Aussagekraft", erinnert sich der frühere NTSB-Chefermittler Bernard Loeb. In erster Linie habe die forensiche Untersuchung von Wrackfragmenten die Abschussthese erhärtet.

Laut Abschlussbericht zu Flug MH17 konnten nach einer Explosion noch 20 Millisekunden Ton vom CVR der Boeing 777 ausgelesen werden. Ein Ausschlag von nur 2,1 Millisekunden sei "mit der Druckwelle nach einer Detonation vereinbar." Minimalste zeitliche Verzögerungen zwischen den einzelnen Mikrophonen legten nahe, dass die Rakete links vom Cockpit explodiert sein musste.

Der Rekorder von Flug TWA800, der 1996 nach einer Tankexplosion vor der Küste New Yorks in einem Feuerball endete, fing laut NTSB noch "einen sehr lauten Knall" von 0,117 Sekunden ein. Auch die Bombendetonation an Bord von Pan Am Flug 103 hinterließ den Ermittlern 1988 eine typische Geräuschsignatur auf Band.

Die Ermittlungen zum Airbus-Absturz in Ägypten werden noch einige Monate andauern. Nach ägyptischen Angaben verteilten sich Wrackteile auf eine Länge von 13 Kilometern. Es sei noch kein Rückschluss darauf möglich, welches Ereignis den Airbus "in der Luft auseinanderbrechen" ließ.

"Die letzte aufgezeichnte Höhe zeigt das Flugzeug auf 30.888 Fuß im Steigflug", informierten die Ermittler am Samstag. Der letzte Airspeed habe 281 Knoten betragen, bis zum Ende der Aufzeichnungen sei der Autopilot eingeschaltet gewesen. An Bord der A321 fanden 224 Menschen den Tod.
© Bloomberg News, aero.de | Abb.: EMERCOM of Russia | 09.11.2015 11:08

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Beitrag vom 09.11.2015 - 19:34 Uhr
Mal sehen was am Ende herauskommt. Meine Meinung dazu ist hier im Forum bekannt.

Hauptsache die 224 Angehörigen erfahren am Ende die volle Wahrheit ...


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