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Air Cargo Global liebäugelt mit Passagierflügen

WIEN - Von der insolventen ACG Air Cargo Germany blieb zuletzt nur das Markenkürzel übrig. Im Herbst 2013 gründeten zwei russische Unternehmer in Bratislava eine neue ACG, umfirmiert auf Air Cargo Global. Ihr Markt ist die Vermietung großer Charterkapazitäten - künftig vielleicht sogar für Passagiere.

Seit August 2014 betreibt die neue ACG ab ihrer Betriebsbasis am Rhein-Main Flughafen mit ehemaligen Mitarbeitern der deutschen Airline je eine Boeing 747-481F und eine B747-409BCF, Letztere aus Beständen der liquidierten Air Cargo Germany. Geflogen wird unter slowakischem AOC.

Air Cargo Global
Boeing 747-400F Air Cargo Global, © ACG s.r.o.

Im Gespräch mit aero.at erklärten AC-Global-Eigentümer Igor Bondarenko und Andrey Goryashko, vormals Aeroflot-Cargo Direktor und AC-Germany-Manager, Geschäftsmodell und Pläne. Anders als die deutsche Vorgängerin betreibt die slowakische Airline keine Liniendienste sondern ausschließlich Charterflüge.

Ohne Einschränkungen durch bilaterale Verkehrsabkommen stellt Air Cargo Global weltweit Cargoforwardern großvolumige Frachtkapazität zur Verfügung - per Frontloader selbst für überlange Güter. Dazu sind beide Jumbos auch für den Transport von Gefahrengut, Militärmaterial und Lebendtieren lizenziert.

Nach 31 Millionen Tonnenkilometern im ersten Rumpfjahr erwartet ACG für das Gesamtjahr 2015 eine Produktion von über 100 Millionen TKM. Hauptkunde ist der britische Logistik-Spezialist Magma Aviation. Laut Goryashko habe Magma die gesamte Jahreskapazität einer Maschine unter Vertrag. Die Airline will noch dieses Jahr die Gewinnschwelle erreichen.

Kaum Nutzen von der einzigen slowakischen Frachtairline hat derzeit der Flughafen Bratislava. Mangels adequater Infrastruktur sind die Cargo-Jumbos dort nur begrenzt einsetzbar.

Wie aero.at erfuhr, erwägt ACG inzwischen auch die Beschaffung einer Passagiermaschine, die dem zentral gelegenen EU-Flughafen ein neues Geschäftsfeld eröffnen könnte - Bratislava als Europa-Tor für chinesiche Touristen. Chinesische Veranstalter sehen einen Bedarf von bis zu 1.000 Fluggäste pro Woche. Ähnliche Vorhaben wurden in der Vergangenheit auch auf norddeutschen Regionalflughäfen wie Kassel, Lübeck oder Parchim bekannt.

Einzelheiten zu Auftraggebern und Abflughäfen waren derzeit noch nicht erfahrbar, die Verhandlungen seien aber in einem fortgeschrittenen Stadium, so ein Sprecher der Airline gegenüber aero.at.
© Bob Gedat, aero.at | Abb.: ACG Air Cargo Global | 16.11.2015 08:15


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