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"In gewissen Ländern, vor allem in Portugal, Spanien, Deutschland, den Niederlanden und Schweden wird der Verhandlungsfortschritt durch Piloten und Kabinenpersonal, die für andere Airlines arbeiten verhindert", sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary in Brüssel.
"Diese Leute verschwören sich, um zu wiederholten und unnötigen Streiks aufzurufen, die unsere Kunden stören und unserem Geschäft schaden - zum Nutzen ihrer eigenen Arbeitgeber."
Dieser Vorwurf von Ryanair ist nicht neu. In Irland beschuldigte die Airline ihre Rivalin Air Lingus, Stimmung zu machen und sich in ihre Angelegenheiten zu mischen. Der Präsident der irischen Pilotengewerkschaft IALPA, die für Ryanair-Piloten verhandelt hat, ist Air Lingus-Pilot.
Ryanair: Aufrührer aus anderen Airlines
Die ähnlichen Vorwürfe, die nun in einer Wettbewerbsbeschwerde gemündet sind, richten sich konkret gegen Piloten und Cabin Crews in Spanien, Portugal, in den Niederlanden und Schweden.
Im spanischen Alicante macht Ryanair Bordpersonal von Norwegian als Aufrührer aus, in Portugal sind es Ryanair zufolge Flugbegleiter der TAP Air Portugal, die Ryanair-Kollegen zum Streik anstiften.
Morgen streiken die Flugbegleiter/innen bei #Ryanair in Deutschland. Zeigt eure #Solidarität mit einem RT! #Streik#RyanairMUSTchange #Ryanairstrike @CabinUnited #verdi #Streik pic.twitter.com/W9g95pyNsg
— ver.di (@_verdi) 27. September 2018
Ihren niederländischen Piloten wirft die Airline vor, Verhandlungen zu blockieren, sollte nicht ein KLM-Pilot dazugeholt werden. In Schweden verweigern sich Piloten laut Ryanair weiteren Gesprächen, sollte die Airline nicht einen Braathens-Pilot als Verhandlungsteilnehmer akzeptieren.
Gewerkschaften haben sich auf aero.de-Anfrage bisher noch nicht dazu geäußert.
Hunderte Flugausfälle
Am Freitag streiken Piloten und Flugbegleiter in Deutschland, Spanien, Portugal, Belgien, den Niederlanden und Schweden. Ryanair hatte zunächst etwa 200 streikbedingte Flugstreichungen angekündigt, die Zahl dann auf 150 reduziert und anschließend wieder auf 200 erhöht, nachdem VC Cockpit am Mittwoch ihre Mitglieder ebenfalls zum Streik aufgerufen hat. Ver.di entschied sich am späten Donnerstagnachmittag, an dem Streik teilzunehmen.
Ryanair-Chef Michael O'Leary traf kurz zuvor mit der EU-Komissarin Marianne Thyssen zusammen. Die ermahnte seine Airline, sich an geltendes EU-Arbeitsrecht zu halten: "Die Einhaltung von EU-Gesetzen ist nicht etwas, über das Angestellte verhandeln müssen, und es kann nicht von Land zu Land unterschiedlich gehandhabt werden."
© aero.de | Abb.: Ryanair | 28.09.2018 08:08
Kommentare (5) Zur Startseite
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Wenn ich mir die Arbeitnehmervertreter der kompletten Branche systematisch zu Feinden mache, ist eine Verabredung zwischen denen doch gar nicht mehr nötig, um sie in Kampfstimmung zu bringen.
MOL kann jetzt die Suppe auslöffeln, die er selber jahrelang gekocht hat. Guten Appetit Michael!