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Eine Pleitewelle riss 2018 gleich mehrere europäische Airlines - darunter VLM, Primera Air und PrivatAir - vom Markt. Nun wird auch für Germania die Luft dünn.
"Unvorhersehbare Ereignisse" wie Preisspitzen beim Kerosin, "erhebliche Verzögerungen bei der Einflottung von Fluggerät", außerplanmäßige Wartungsfälle und die generelle "Umbruchphase" der Branche gingen nicht spurlos an der Airline vorbei, räumte Germania am Dienstagabend in einer Pressemitteilung ein.
Man prüfe derzeit "mehrere Optionen" einer Finanzierung. "Germania sucht einen geeigneten Investor", sagte eine mit der Sache vertraute Person aero.de. Der Finanzbedarf der Airline liege im "unteren zweistelligen Millionenbereich". "Aero Telegraph" berichtet, dass bei Germania eine Finanzlücke vom 20 Millionen Euro klafft, die bis 27. Dezember hätte geschlossen werden müssen.
Anhaltende Verluste
Germania steckte zuletzt in roten Zahlen fest: 2016 - das letzte Geschäftsjahr, für das im Bundesanzeiger veröffentlichte Zahlen vorliegen - schloss Germania mit 7,7 Millionen Euro Verlust ab. Bereits im Vorjahr 2015 war bei den Berlinern ein Fehlbetrag von rund 6,8 Millionen Euro aufgelaufen. Pro Jahr befördert Germania etwa vier Millionen Passagiere.
Typ | Linienfluggesellschaft |
---|---|
Basis | Berlin Schönefeld |
Maschinen | 29 |
Destinationen | 137 |
Routen | 353 |
Eine weitere Stellungnahme über ihre wirtschaftliche Lage lehnt Germania zumindest vorerst ab.
Germania unterhielt zuletzt einen Flugzeugpark aus 18 Airbus A319, sechs A321 und sechs Boeing 737-700. Ab 2020 sollen 25 Airbus A320neo die Flotte erweitern und die letzten 737-700 verdrängen.
Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" tobte bei Germania in den letzten Jahren ein Streit zwischen der Gründerfamilie Bischoff und Alleineigentümer und Airlinechef Karsten Balke.
© aero.de | Abb.: Björn Schmitt Aviation Photography | 08.01.2019 21:19
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