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Wie "FlightGlobal" berichtet, erhielt das Beratungsunternehmen AlixPartners den Auftrag, die Liquidation der Fluggesellschaften und des Reiseveranstalters zu beaufsichtigen. KPMG soll diese Rolle für den Vertrieb und die Flugzeugwartungsunternehmen übernehmen.
Wie es mit den Fluggesellschaften des Unternehmens weitergeht ist derzeit unklar. In Skandinavien heben Thomas Cook-Maschinen nach einer kurzen Pause wieder ab, auch die deutsche Condor fliegt nach wie vor.
Maschinen, Slots und Routen zu veräußern dürfte keine größeren Schwierigkeiten bereiten. Als Interessenten für Condor gelten Tui und die Lufthansa. Auf dem britischen Markt kündigte unlängst Wizz Air-Ceo Jozsef Varadi Interesse an den Vermögenswerten der Airlines an.
Durch die Insolvenz stehen weltweit direkt etwa 21.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Da tausende Partner des Thomas Cook-Konzerns derzeit auf offenen Rechnungen in Millionenhöhe sitzen, könnte diese Zahl allerdings noch steigen.
Kritik an Manager-Boni
Unterdessen wächst in Großbritannien die Kritik an Managern des Reisekonzerns, die Berichten zufolge in den vergangenen Jahren Boni in Millionenhöhe erhalten haben sollen.
"Ich würde etwa infrage stellen, ob sich die Direktoren (...) selbst große Summen zahlen sollten, wenn Unternehmen so den Bach runtergehen", sagte Premierminister Boris Johnson am Montag (Ortszeit) am Rande der UN-Generalversammlung in New York.
Nach Meinung des wirtschaftspolitischen Sprechers der oppositionellen Labour-Partei, John McDonnell, hätten die verantwortlichen Manager "eine moralische Verantwortung, ihre Boni zurückzuzahlen".
Zum genauen Wert der Boni und Vergünstigungen kursierten am Dienstag unterschiedliche Zahlen. Nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA hatten die Führungskräfte bei Thomas Cook in den vergangenen zehn Jahren Zahlungen von knapp 50 Millionen Pfund (57 Mio Euro) erhalten.
Der "Guardian" sprach von Auszahlungen von mehr als 35 Millionen Pfund in den letzten 12 Jahren. Die Top-Manager des Reiseunternehmens hätten seit 2014 Gehalts- und Bonuszahlungen im Wert von insgesamt 20 Millionen Pfund erhalten, berichtete die BBC unter Berufung auf Zahlen des Unternehmens.
© aero.de, dpa | Abb.: Martin Rogosz | 24.09.2019 14:32
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