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Italien forciert die Lufthansa-Lösung

Alitalia Airbus A330
Alitalia Airbus A330, © Etihad Airways

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FRANKFURT - Ein neuer Sonderverwalter soll Lufthansa für die Rettung von Alitalia einspannen. Der Widerstand der Regierung gegen Lufthansa-Bedingungen für den Einstieg bei Alitalia bröckelt. Die Staatsbahn FS und der Atlantia-Konzern zweifeln an, dass Alitalia ohne harte Einschnitte überlebensfähig ist.

Guiseppe Leogrande hat einen klaren Auftrag: laut italienischen Medien soll der neue Sonderverwalter von Alitalia die Weichen für einen Lufthansa-Einstieg bei der maroden Airline stellen.

Das Pflichtenheft hatte der Frankfurter Airlinekonzern Italien bereits am 19. November übermittelt:

Lufthansa fordert Zustimmung für einen Abbau von Arbeitsplätzen und 30 Prozent der Alitalia-Flotte. Im Gegenzug stellte Lufthansa in dem Schreiben eine Direktinvestition von 160 Millionen Euro und einen Ausgleich von 50 Millionen Euro Umsatzverlust in Aussicht, die Alitalia bei einem Allianzwechsel von Skyteam zur Star Alliance verkraften müsste.

"Wir haben immer gesagt, dass wir an einer neu aufgestellten Alitalia Interesse haben", sagte ein Lufthansa-Sprecher in Frankfurt. Neben einer Beteiligung sei weiterhin auch ein Kooperationsmodell denkbar. Alitalia will sich zu den Vorgängen nicht äußern.

Alitalia hängt am Staatstropf

Die Airline steht an der Schwelle zum vierten Betriebsjahr in Insolvenz und hält sich nur mit Finanzspritzen des Staats in der Luft. Zuletzt sagte Italien Alitalia weitere 400 Millionen Euro Kredit zu. Inzwischen belaufen sich die Zusagen auf rund 1,3 Milliarden Euro - Geld, dass die Airline wohl nie zurückzahlen wird.

Italien strebte bisher eine italienische Lösung für Alitalia unter Federführung der Staatsbahn FS und des Benetton-Konzerns Atlantia an. Ein "tragfähiges Investitionsmodell" sei ohne einen Stellenabbau bei Alitalia allerdings kaum vorstellbar, ließen die Unternehmen die Regierung im November wissen.
© aero.de, Bloomberg News | Abb.: SkyTeam | 11.12.2019 10:23

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Beitrag vom 12.12.2019 - 17:48 Uhr
Der «Corriere della Sera» sieht das hingegen nicht so rosig, wie dieser Artikel Glauben machen will. Insbesondere verweist er auf den tatsächlich weiterhin uunverbindlichen Charakter des LH-Angebots und nennt entsprechende Schritte des Teams um Leogrande diesbezüglich einen «Blindflug», da nach wie vor keinerlei Garantien für ein Engagament Lufthansas nach einer den Deutschen genehmen Retrukturierung vorliegen. Und solche verbindlichen Zusagen erwartet die Römer Regierung auf jeden Fall.
Überdies erwähnt der CdS auch den LH-seits geforderten Allianzwechsel und weist auf die hohe Wahrscheinlichkeit hin, dass Delta und Air France-KLM diesen mittels eines ad hoc realisierten «Investoren-Konsortiums» (Zitat Delta) doch noch verhindern könnten. Der CdS zitiert Delta in diesem Zusammenhang mit den Worten: «Alitalia war und ist ein wertvoller Partner»…
Beitrag vom 12.12.2019 - 17:37 Uhr
Ich denke die LH wird nur zu ihren Konditionen einsteigen. Das werden aber bestimmt die Gewerkschaften nicht mitspielen. Warten wir es ab, wohin die Reise mit der Alitalia geht.
Beitrag vom 12.12.2019 - 17:33 Uhr
Und wieder kommen drei Streiktage im Dezember. Und da soll Lufthansa einsteigen? Wenn die da einsteigen, dann steige ich bei LH aus, nämlich aus deren Aktien.


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