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Polen gibt Condor Schuld an Scheitern der Übernahme

Condor Boeing 767-300ER
Condor Boeing 767-300ER, © Condor

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WARSCHAU - Die geplatzte Übernahme von Condor durch den polnischen LOT-Dachkonzern PGL hat ein juristisches Nachspiel. Nach dem Verzicht auf den Kauf des Ferienfliegers Condor sieht die Regierung in Warschau keinen Grund für finanzielle Forderungen - und übt sich in Schuldzuweisungen.

"Wir werden keine Vertragsstrafen zahlen, weil der Rückzieher keine Laune von uns war, sondern davon ausgelöst wurde, dass die andere Seite die Vertragsbedingungen nicht eingehalten hat", sagte Polens Schatzminister Jacek Sasin am Donnerstag dem Radiosender RMF.

Daher habe der Mutterkonzern PGL nicht nur das Recht, sondern sogar die Verpflichtung gehabt, von dem Vertrag zurückzutreten. Details nannte Sasin aber nicht, sondern berief sich auf das Handelsgeheimnis.

Eine Condor-Sprecherin wies die Vorwürfe am Donnerstag in Frankfurt zurück: "Condor hat die Vertragsbedingungen für die Übernahme durch PGL erfüllt." Man prüfe daher weiterhin, wie die Ansprüche gegen PGL aus den unterschriebenen Kaufverträgen geltend gemacht werden können.

Die polnische Luftfahrtholding hatte am Montag ihren Rückzieher als neuer Investor für Condor bekanntgegeben. Eine Begründung für die Entscheidung gab es nicht. Allerdings waren in den vergangenen Wochen wegen der Corona-Krise die Zweifel an dem im Januar abgeschlossenen Kaufvertrag immer größer geworden, da LOT wahrscheinlich selbst Staatshilfe in Anspruch nehmen muss.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Condor | 16.04.2020 14:43

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Beitrag vom 17.04.2020 - 08:46 Uhr
….Condor muß den Kredit an den Staat zurückzahlen. …

Um der guten Freundschaft zu unseren lieben Nachbarn und aus historischen Gründen wird der deutsche Staat sicherlich in diesem Fall auf die Rückzahlung des Darlehens gerne verzichten und die deutsche Seite kann so gelassen mit den Schuldzuweisungen umgehen.
Beitrag vom 17.04.2020 - 05:58 Uhr
Ah unsere lieben Freunde die Polen. Zumindest sind es unsere Freunde wenn sie die Hand aufhalten können und wir bereitwillig Milliarden geben. In diesem Fall sind wir dann aber nicht mehr die Freunde sondern die bösen Nazis von früher. War doch schon immer so und wird sich auch nicht ändern...
Beitrag vom 17.04.2020 - 01:59 Uhr
Das ist schlicht Kalkül.
Man spekuliert offenbar darauf, dass ein Insolvenzverwalter nicht den notwendigen Biss an den Tag legt um die Sache 5-10 Jahre lang bis zum EuGH durchzufechten.

Können Sie uns mal erklären, was der EuGH (dessen Kompetenzen sich auf die Auslegung und Anwendung des Gemeinschaftsrechts beschräken) mit den (privatrechtlichen) Verträgen zwischen Condor und den Polen zu tun haben soll?


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