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Lufthansa beendet Zubringerflüge für Condor

Condor Boeing 757-300
Condor Boeing 757-300, © Condor

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FRANKFURT - Zwischen den Fluggesellschaften Condor und Lufthansa bahnt sich ein scharfer Konflikt an. Die Lufthansa hat zum Sommer ein langjähriges Abkommen über Zubringerdienste zu Condor-Langstreckenflügen gekündigt, wie beide Seiten am Freitag in Frankfurt bestätigten.

Nahtlose Gesamtreisen mit durchgechecktem Gepäck und nur einem Ticket wären damit für die Umsteiger unter den Condor-Gästen nicht mehr möglich, so das Unternehmen.

Condor könnte dann eine Strecke wie beispielsweise Hamburg-Frankfurt-Jamaika nicht mehr wie bislang anbieten, weil sie die notwendigen Zubringerflüge nicht zu pauschalen Bedingungen bei der Lufthansa zubuchen könnte. Das könnte auch das Veranstaltergeschäft mit Pauschalreisen beeinflussen.

Die Condor sei auch ohne Abkommen künftig frei, am freien Markt einzelne Lufthansa-Tickets zu kaufen und in ihre Produkte zu integrieren, erklärte hingegen ein Lufthansa-Sprecher. Damit sei dann auch das Durchchecken des Gepäcks kein Problem. "Condor-Gäste sind uns selbstverständlich immer willkommen."

Eine Condor-Sprecherin betonte, dass die Vereinbarung zunächst bis Ende Mai uneingeschränkt weiter gelte. Man prüfe derzeit Optionen für die Zeit danach. Die mit Steuergeldern gerettete Lufthansa versuche mit der Kündigung, ein ebenfalls vom Staat gestütztes Unternehmen aus dem Markt zu drängen und die eigene Monopolstellung auszubauen.

Ein Lufthansa-Sprecher begründete das Vorgehen damit, dass man gerade im Zeichen der Corona-Krise die eigenen Flugzeuge auslasten müsse. Schon vor der Pandemie hatte der MDax-Konzern angekündigt, mehr touristische Ziele auch auf der Langstrecke anfliegen zu wollen. Erste Versuche mit der Tochter Eurowings sollen ausgebaut werden mit dem auch intern umstrittenen Projekt "Ocean".

Vor der Krise nutzten rund 30 Prozent der Condor-Langstrecken-Passagieren einen Lufthansa-Flug als Zu- oder Abbringer.
© dpa-AFX | Abb.: Condor | 04.12.2020 15:26

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Beitrag vom 05.12.2020 - 10:53 Uhr
Schade. Aber macht für lufthansa natürlich Sinn. Condor soll nun mal zeigen,ob die Rettung gerechtfertigt war. Ich meine nicht.
Beitrag vom 05.12.2020 - 09:24 Uhr
Ist Ocean deshalb automatisch profitabel? Naja ich glaube es wenn ich es sehe. Vielleicht wenn man Condor in die Pleite getrieben bekommt. Und preislich konkurrenzfähig? Eurowings hatte zuletzt sogar höhere Kosten als LH Mainline.

Huch, das ist ja mein Stichwort :)


🤣🤣🤣
Auch ich hab es irgendwie geahnt. Danke aber, dass Sie es auch noch einmal erklären 👍🤣🤣
Beitrag vom 05.12.2020 - 08:47 Uhr
Habe schon drauf gewartet ;-)

Es ist schade, dass ein irreführender Titel und Artikel einer dpa Meldung durch die Medienlandschaft wandert.

Natürlich fliegt LH weiter Umsteigepassgiere der Condor. Das reguläre IATA Interlining ist ja nicht ausgesetzt. Es wurden die Sonderverträge beendet, die besondere Konditionen für AddOn-Pricing, Buchungskontingente, Buchungsklassen usw. verfügbar machten. Für die Condor bedeutet das, sich die Zubringer zu Marktbedingungen besorgen zu müssen, mit allen Vor- und Nachteilen. Da gibt es wahrscheinlich keinen Zubringer BER-FRA am Freitagnachmittag mit garantiertem Kontingent für 60,-€ mehr. Man kann auch immer noch morgens anreisen für den Weiterflug, mit Gepäcktransfer. Es wird wohl nur mehr kosten. Da aus vielen Orten nur ein paar Passagiere auf die Langstrecke umsteigen, erscheint es umöglich da selbst ein eigenes Netz aufzubauen. Von wem auch immer.
Es geht hier nicht nur um die innerdeutschen Zubringer, Condor bekommt viele Passagiere aus Skandinavien, Östereich und Italien sowie dem Rest Europas.
Das wird Condor nicht killen, aber es machte es schwerer und für die touristische Langstrecke der LH bringt es einen Wettbewerbsvorteil. Interessant wären die Umsteigeranteile zu wissen, die betroffen sind. Wieviel Prozent der Passagiere kommen lokal, wieviele per Bahn und wieviele tatsächlich per LH Zubringer.


Dieser Beitrag wurde am 05.12.2020 08:55 Uhr bearbeitet.


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