Verwandte Themen
Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte zuvor in Interviews beklagt, dass mit den Piloten der Kerngesellschaft bislang noch kein langfristiger Sanierungsvertrag zu Einsparungen während der Corona-Krise zustande gekommen sei.
Mangels Einigung müssten daher bereits im ersten Quartal 2021 rund 500 Kapitäne und 500 Erste Offiziere das Unternehmen verlassen. Das wären rund 20 Prozent der Mannschaft.
Wörtlich sagte der Vorstandschef: "Innovative Teilzeitmodelle für die nächsten Jahre müssten möglich sein, um den unzweifelhaft vorhandenen Personalüberhang mit möglichst wenig Kündigungen zu kompensieren."
Man freue sich über dieses Angebot Spohrs, erklärte VC-Tarifvorstand Marcel Gröls. "Der Behandlung eines sozialverträglichen Arbeitsplatzabbaus durch Teilzeit, Sonderurlaub oder Vorruhestand hat sich Lufthansa bislang gegenüber verschlossen gezeigt." Die VC hat zudem nach eigenen Angaben einen gemeinsam zu finanzierenden Topf vorgeschlagen, aus dem sozialverträglicher Stellenabbau finanziert werden könne.
Seit September habe es 16 Verhandlungsrunden gegeben, bei denen die VC dem Unternehmen fünf Angebote zu Einsparungen bei den Personalkosten unterbreitet habe. Neben dem Volumen sei weiterhin die Dauer des Kündigungsschutzes umstritten. Mit den anderen Berufsgruppen im Unternehmen hat Lufthansa bereits Sanierungsvereinbarungen getroffen.
Parallel zu den Verhandlungen mit der VC laufen auch Gespräche mit dem Lufthansa-Betriebsrat über Sozialplan und Interessensausgleich, die bei Entlassungen vorgeschrieben sind. Die staatlich gerettete Lufthansa hat in den ersten neun Monaten des Jahres 5,6 Milliarden Euro Verlust gemacht und ihr Flugangebot wegen der umfassenden Reiseeinschränkungen zusammengestrichen.
Spohr sieht Wende ab 2021
Lufthansa will 2022 wieder Gewinn erzielen. Der Weg zurück in die schwarzen Zahlen wird weitere Arbeitsplätze fordern. Das Krisenjahr 2020 kostete 29.000 Lufthanseaten den Job - Lufthansa-Chef Carsten Spohr sieht einen weiteren Überhang an Stellen im Konzern. Die Piloten wollen weiter verhandeln.
"Wir werden uns bis zum Jahresende weltweit von jedem fünften Mitarbeiter getrennt haben", sagte Spohr im "Morning Briefing" von Gabor Steingart. "Wir gehen davon aus, dass uns ab nächstem Jahr nochmal ungefähr 10.000 Mitarbeiter verlassen müssen." Diese Zahl tue "weh", sei aber "realistisch".
Lufthansa wird laut Spohr den Abfluss von Barmitteln stoppen, sobald der Konzern wieder 50 Prozent der Vorkrisen-Kapazität auslastet. "Wir gehen davon aus, dass wir im nächsten Jahr Cash-seitig wieder positiv sind und 2022 bereits wieder Profit erwirtschaften", sagte der oberste Lufthanseat.
Die Zahlen der Rekordjahre 2018 und 2019 werde Lufthansa gleichwohl nicht "vor Mitte des Jahrzehnts wieder erreichen".
© aero.de, dpa | Abb.: Lufthansa | 15.12.2020 11:48
Kommentare (120) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.
Warning: mysql_fetch_array() expects parameter 1 to be resource, boolean given in /homepages/18/d506720601/htdocs/_aero_de/pages/news_details.php on line 2793
Wir haben uns auch vorher keine Sorgen gemacht und werden das auch danach nicht machen.
Kann man ruhig mal drüber nachdenken. Aber erst muss der Corona Überhang abgebaut sein.
Auch wenn Sie sich hier für eine Erhöhung des Einstiegslohns aussprechen, der ist schon ok so. Aber trotzdem danke. :)
Naja, bis März 22’ ist doch alles geklärt. Sprich bis dahin brauchen Sie sich keine Sorgen mehr machen um das fliegende Personal bei LH Passage.