Klassiker vor Verschrottung
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Gibt es doch noch Gnade für Hamburgs 707?

Lufthansa Boeing 707, Museumsflugzeug Hamburg Airport
Lufthansa Boeing 707, Museumsflugzeug Hamburg Airport, © Oliver Sorg/Hamburg Airport

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HAMBURG - Letzte Woche gab der Flughafen Hamburg bekannt, dass die Boeing 707 in Lufthansa-Lackierung in den nächsten Monaten verschrottet wird. Ein privater Verein möchte die Maschine noch retten - doch die Chancen dafür scheinen eher gering.

Aufgrund der massiven Einnahmerückgänge in der Pandemie müssten nicht-notwendige Kosten eingespart werden, so der Airport. Doch nun scheint es neue Hoffnung für das ehemalige Flaggschiff der Kranich-Airline zu geben.

Um die Verschrottung des seltenen Flugzeugtypens doch noch abzuwenden, haben sich mehrere Luftfahrtbegeisterte im neugegründeten "Verein zur Rettung der Boeing 707 D-ABOD" organisiert. Ziel der fünf Gründungsmitglieder ist es, die Zukunft des Flugzeuges zu sichern und die Maschine dauerhaft an ein Museum zu übergeben.

Laut der Website des Vereins hätte man aus sicherer Quelle erfahren, dass seitens des Flughafens Hamburg bisher nur wenig Maßnahmen ergriffen wurden, die Boeing zu erhalten und zum Beispiel an das Luftfahrtmuseum in Speyer oder Sinsheim zu verkaufen. Dabei sei die in Hamburg abgestellte Maschine die letzte von insgesamt fünf 707-430 der Lufthansa, die heute noch existiert.

"Verwertung bereits in Auftrag gegeben"

Beim Flughafen Hamburg sieht man die Sachlage ein wenig anders. Eine Sprecherin erklärte gegenüber der FLUG REVUE, man habe sehr wohl "mit rund einem Dutzend Interessenten" in Kontakt gestanden, darunter "selbstverständlich" auch mit dem Technik Museum Sinsheim/Speyer. Von dort habe man jedoch eine schriftliche Absage erhalten und die Maschine auch sonst nirgends unterbringen können.

"Dies lag vor allem an den steigenden Unterhaltungskosten sowie extrem hohen Transportkosten, die mit dem Erhalt an anderer Stelle verbunden sind und durchaus in einen mittleren sechsstelligen Bereich fallen können", so die Sprecherin weiter. Man habe die Verwertung des Flugzeugs daher bereits in Auftrag gegeben. Airport will nicht an Flugzeug festhalten

Der Flughafen hatte vergangene Woche offiziell bekanntgegeben, dass die Boeing 707 mit der fiktiven Registrierung D-ABOB in den nächsten Monaten verwertet und relevante Flugzeugteile versteigert werden sollen.

In besseren Jahren diente der Vierstrahler jahrelang als Ausbildungs- und Trainingsmaschine für die Lufthansa Technik Station in Hamburg, bevor er 1999 vom Flughafen Hamburg für den symbolischen Kaufpreis von einem Euro übernommen wurde. Seitdem nutzten Flughafenfeuerwehr und Enteisungskräfte die 707 als Schulungsobjekt. Auch in diversen Filmen wie "Kick it like Beckham" (2002) oder "Rocca verändert die Welt" (2019) war der Jet zu sehen.
© FLUGREVUE - Marvin Schaaf | 10.02.2021 11:25

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Beitrag vom 10.02.2021 - 13:44 Uhr
Aber ernsthaft, es müsste sicher eine Menge gemacht werden, wenn man nicht länger den Schrotthaufen vor der Tür haben will. Ich denke in die Richtung geht es.

Beitrag vom 10.02.2021 - 12:47 Uhr
Selbstgemachte Gerüchte besagen das es um den Strom für die Hindernisbefeuerung am Leitwerk geht...


Beitrag vom 10.02.2021 - 11:37 Uhr
Mal ne Frage dazu, vielleicht weiß ja jemand mehr:
Ich sehe den Flieger ja jedes mal, wenn ich hier am Flughafen bin. Und ehrlich gesagt, der sieht jetzt nicht so aus, als wenn da der Airport jährlich große Summen in die Instandhaltung gibt. Das ist zumindest äußerlich schon seit Jahren eher ein Trauerspiel.

Was genau will da der Airport denn eigentlich noch einsparen?


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