Milliardenschweres Hilfspaket
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Kanada steigt bei Air Canada ein

Air Canada Airbus A220-300
Air Canada Airbus A220-300, © Air Canada

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OTTAWA - Kanada spannt einen Rettungsschirm für Air Canada auf. Der kanadische Lufthansa-Partner erhält aus einem Hilfsprogramm der Regierung umgerechnet 4,7 Milliarden US-Dollar Kredite und Eigenkapital. Air Canada wird einen Teil der Mittel für Investitionen in neue Airbus A220 und Boeing 737 MAX verwenden.

Kanada geht bei Air Canada an Bord. Die Regierung in Ottawa flankiert ein Kreditpaket mit einen sechsprozentigen Aktienanteil der Airline.

Insgesamt stehen Air Canada aus dem kanadischen Corona-Hilfsprogramm für Großunternehmen LEEFF 5,879 Milliarden Kanadische Dollar für Unternehmenszwecke zur Verfügung.

Ein Teil der Gelder wird auf Konten von Airbus und Boeing landen. Die Airline hatte im vergangenen November zwar ihre Auftragspositionen von 45 auf 33 Airbus A220-300 und von 50 auf 40 Boeing 737 MAX zusammengestrichen. Die verbliebenen Aufträge sollen jetzt aber erfüllt werden, teilte Air Canada am Montag mit.

Air Canada musste der Regierung im Gegenzug für die Hilfen eine Wiederaufnahme von Regionalstrecken zusagen, die in der Krise mangels wirtschaftlicher Nachfrage ruhten. Vorstandsgehält werden auf eine Million Dollar pro Jahr gedeckelt.

Die Airline hatte sich zuvor über die mangelnde Unterstützung durch die Regierung beschwert. Die kanadische Finanzministerin Chrystia Freeland äußerte sich bereits in einer Pressekonferenz am Montag zur Dauer der Verhandlungen: "Wir wollten eine gute Vereinbarung, nicht nur irgendeine. Und solch eine zu bekommen braucht manchmal etwas Zeit."

Air-Canada-Vorstandschef Michael Rousseau betonte, der Konzern werde die neuen Kreditlinien nur bei Bedarf nutzen, um das Geschäft nach dem Ende der Pandemie wieder anzukurbeln. Mehr als ein Viertel der Kredite ist mit Anteilen am Kundenbindungsprogramm Aeroplan besichert, während eine weitere - unbesicherte - Kreditlinie in etwas geringerem Umfang laut der Mitteilung allein für Entschädigungszahlungen reserviert wurde.

Zur Gegenfinanzierung von Krediten habe Air Canada zudem rund 14,5 Millionen Aktienoptionen ausgegeben, die in den nächsten zehn Jahren eingelöst werden können.

Geplatzte Übernahme

Air Canada hatte zuvor aus eigener Kraft 6,8 Milliarden Kanadische Dollar aufgetrieben. "Das Liquiditätspaket verschafft uns bedeutende Reserven", sagte Air Canada-Vorstandschef Michael Rousseau. Air Canada hatte das Krisenjahr 2020 im Februar mit einem Verlust von 4,65 Milliarden Kandischen Dollar abgeschlossen.

Die Airline wollte in der Krise eigentlich den kleineren Wettbewerber Air Transat übernehmen. Kanada hatten den Deal bereits genehmigt. Nach Einwänden der EU-Wettbewerbskommission zog Air Kanada ihr Übernahmeangebot zu Monatsbeginn jedoch vom Tisch.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Air Canada | 13.04.2021 07:52


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