Das bislang abgeschottete Saudi-Arabien will bis 2030 ein Touristenmagnet werden. Nicht weniger als 100 Millionen Besucher pro Jahr gibt der Kronprinz seinen Getreuen als Ziel vor.
Dafür muss neue Infrastruktur im Land entstehen: Saudi-Arabien wird in Riad ein neues Luftfahrtdrehkreuz bauen, meldet die staatliche Nachrichtenagentur. Das Land will seine Luftanbindungen auf 250 Ziele weltweit ausbauen und Umschlagskapazitäten für 4,5 Millionen Tonnen Luftfracht pro Jahr schaffen.
Viel erstaunlicher ist allerdings ein weiterer Aspekt der neuen Luftfahrtstrategie: Saudi-Arabien will in Riad eine zweite staatliche Airline neben Saudi Arabian Airlines (Saudia) gründen. Der neue Carrier soll Nachfrage von Touristen und Geschäftsreisenden bedienen, Saudi Arabian Airlines werde sich dann auf Pilgerreisen konzentrieren.
Der Aus- und Umbau des Luftfahrsektors ist Teil eines Investitionsprogramms, mit dem der alleinherrschende Bin Salman die wirtschaftliche Abhängigkeit des Königreichs vom Öl verringern will. Der Beitrag des Transportsektors zum saudischen Inlandsprodukt soll von heute sechs auf zehn Prozent anschwellen.
Neue Flugzeuge für Saudia
Saudi Arabian Airlines hatte erst im März eigene Expansionspläne nach der Krise bekräftigt. Die Airline will mit 15 Airbus A321XLR und drei weiteren Boeing 787-10 die Langstreckenflotte verstärken. Airbus wird zudem 20 A321neo direkt an Saudia und 30 A320neo an die Günstigtochter Flyadeal liefern, teilte die Airline mit.
Mindestens drei Milliarden US-Dollar sieht der Finanzplan der Airline bis 2024 für Investitionen in die Flotte vor. "Wir bereiten uns mit diesen Investitionen rechtzeitig auf die Nachfrage vor, die bei einer Erholung der Weltwirtschaft eintreten wird", sagte der saudische Verkehrsminister Saleh bin Nasser Al Jasser im März.
© aero.de | Abb.: FMG | 30.06.2021 08:37
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