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Ausgleichszahlung hievt Fraport in die Gewinnzone

Lufthansa in Frankfurt
Lufthansa in Frankfurt, © Lufthansa

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FRANKFURT - Staatliche Hilfen haben den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport in die Gewinnzone zurückgeholt. Bei gleichzeitig wieder anziehenden Passagierzahlen konnte der Konzern seinen operativen Aufwand am Standort Frankfurt im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent senken.

Für das Gesamtjahr hält Vorstandschef Stefan Schulte nun ein Konzernergebnis knapp über der Null-Linie für möglich - ist sich aber noch nicht sicher.

An der Börse wurden die Neuigkeiten negativ aufgenommen. Die Fraport-Aktie verlor am Morgen zuletzt gut drei Prozent auf 54,16 Euro und war damit zweitschwächster Wert im MDax, dem Index der mittelgroßen Werte.

Seit dem Jahreswechsel hat das Papier damit noch rund zehn Prozent zugelegt. Von seinem im Juni erreichten Jahreshoch von 64,76 Euro ist es allerdings wieder ein gutes Stück entfernt. Kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Februar 2020 war die Aktie noch zu mehr als 70 Euro gehandelt worden.

Im zweiten Quartal sprang der Umsatz des Konzerns im Vergleich zu dem vom ersten Lockdown geprägten Vorjahreszeitraum um über 70 Prozent auf rund 426 Millionen Euro nach oben. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kehrte Fraport mit 295 Millionen Euro in die schwarzen Zahlen zurück. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 85 Millionen Euro - nach einem Verlust von 182 Millionen ein Jahr zuvor.

Dabei schnitt Fraport zwar besser ab als von Branchenexperten im Schnitt erwartet. Analysten gaben jedoch zu bedenken, dass vermutlich nicht alle ihrer Kollegen die jüngsten Sondereffekte in ihren Prognosen berücksichtigt hätten.

Entscheidend für den Sprung in die Gewinnzone waren öffentliche Hilfen für den Frankfurter Flughafen und die 14 Fraport-Regionalflughäfen in Griechenland. Von der Bundesrepublik und dem Land Hessen erhielt der Frankfurter Flughafen knapp 160 Millionen Euro, um Vorhaltekosten aus dem ersten Lockdown im Jahr 2020 auszugleichen.

Griechenland beschloss ein Hilfspaket in Höhe von bis zu 178 Millionen Euro über den längeren Verzicht auf Konzessionszahlungen, was im zweiten Quartal bei Fraport zu einem positiven Effekt von knapp 70 Millionen Euro führte.

Für das Gesamtjahr rechnet die Fraport-Führung jetzt mit einem operativen Gewinn (Ebitda) von 460 bis 610 Millionen Euro. Das entspricht einer Anhebung um jeweils 160 Millionen - dank der Ausgleichszahlungen aus Deutschland.

Die Aussichten für das Passagiergeschäft an Deutschlands größtem Airport haben sich nach Schultes Einschätzung jedoch nicht verbessert: Er rechnet für das laufende Jahr weiterhin mit unter 20 Millionen bis maximal 25 Millionen Fluggästen.

Aktuell beträgt die Passagierzahl an guten Tagen rund die Hälfte des Niveaus aus dem Rekordjahr 2019, in dem insgesamt mehr als 70,5 Millionen Menschen den Flughafen genutzt hatten. Im gesamten ersten Halbjahr 2021 sind hingegen nur knapp 6,5 Millionen Fluggäste gekommen, nicht einmal 20 Prozent des Vorkrisenwertes.

In der Logistik-Krise weiterhin stark gefragt sind hingegen die Kapazitäten bei der Luftfracht. Deutschlands größtes Cargo-Drehkreuz verzeichnete mit 1,2 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr einen Zuwachs von 27,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum und lag damit auch 9,0 Prozent über dem Wert aus 2019.
© dpa-AFX | Abb.: Fraport AG | 03.08.2021 07:47

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Beitrag vom 03.08.2021 - 19:26 Uhr
Ja, und alle BVD Belader mit befristeten Verträgen wurden gekündigt- egal, ob sie gut waren. Und im Moment bricht die Abfertigung völlig zusammen. So viel Dummheit und Unfähigkeit im Management der Fraport ist nicht zu glauben. Jetzt suchen sie verzweifelt Leute, und stellen genau die unfähigen wieder ein. Denn die guten haben sich während der Krise etwas anderes gesucht. Gute Nacht Fraport


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