IATA AGM 2021
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Airlines warnen vor ruckeligem Neustart

Willie Walsh
Willie Walsh, © IATA

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BOSTON - Die Luftfahrtbranche warnt vor Chaos an den Flughäfen, wenn der Verkehr ohne digitale Verfahren für Corona-Tests und andere Dokumente wieder in Gang kommt. Nach neuen Prognosen des Weltairlineverbands IATA können Airlines 2022 wieder mit deutlich mehr Passagieren rechnen.

Vor der Pandemie hätten Reisende vor Abflug und nach der Ankunft im Schnitt eineinhalb Stunden in den Flughäfen verbracht, sagte der Vizechef des Branchenverbands IATA, Conrad Clifford, bei der Jahrestagung in Boston.

Im ersten Halbjahr dieses Jahres habe es in Spitzenzeiten aber bereits bis zu drei Stunden gedauert. "Und das Reiseaufkommen war gerade einmal bei 30 Prozent der Dimensionen vor Covid."

Entsprechend könnten die Wartezeiten weiter anwachsen, wenn immer mehr Menschen zum Flughafen kämen. "Unsere Modelle sagen vorher, dass man ohne Verbesserungen bei den Prozessen fünfeinhalb Stunden pro Reise an Flughäfen verbringen könnte" - bei 75 Prozent des Reisevolumens vor der Pandemie.

Wenn so viele Passagiere wie früher flögen, seien bis zu acht Stunden möglich. Neben dem zusätzlichen Aufwand für die Kontrolle von Corona-Tests seien längere Schlangen bei Passkontrollen bei der Ankunft das Problem.

Die Lösung sieht die IATA in einem bei ihr entwickelten digitalen "Travel Pass". Die Grundidee ist, dass Passagiere Formalitäten und Kontrollen online per App erledigen können - bevor sie zum Flughafen fahren. Bisher haben 76 Gesellschaften das Verfahren auf 286 Strecken getestet. Für die Einführung müsse sich aber jedes Unternehmen einzeln entscheiden, hieß es.

Inlandsnachfrage kommt stark zurück

Unterdessen hellt sich die Lage für Airlines weiter auf. Das Branchenminus werde sich 2022 von 51,8 auf 11,6 Milliarden US-Dollar verringern, teilte die IATA mit. In Nordamerika werden Fluggesellschaften demnach im kommenden Jahr sogar wieder schwarze Zahlen schreiben-

"Wir haben den Talpunkt der Krise hinter uns gelassen", sagte IATA-Generaldirektor Willie Walsh in Boston. "Es gibt weiterhin ernste Probleme, aber der Pfad zur Erholung ist in Sicht".

Nach IATA-Zahlen wird die Nachfrage nach internationalen Flugreisen 2022 rund 44 des Werts von 2019 erreichen, Inlandsreisen sogar wieder 93 Prozent. Die IATA legt ihrer Prognose 3,4 Milliarden Passagiere zugrunde - 1,1 Milliarden mehr als 2021 und 1,1 weniger als 2019.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: iATA | 05.10.2021 07:14


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