Musks Riesenrakete
Älter als 7 Tage  

Das Starship muss noch warten

SpaceX Starship
SpaceX Starship, © SpaceX

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BOCA CHICA - Die nächste Mondlandefähre der NASA hat Verspätung. Für Starts des Starship und der Super-Heavy-Trägerrakete vom SpaceX-Testgelände im südtexanischen Boca Chica fehlt noch eine Genehmigung der US-Luftfahrtbehörde FAA. Und die gibt es frühestens Ende Februar.

Noch vor wenigen Wochen ging SpaceX-Gründer Elon Musk davon aus, dass seine neue Riesenrakete Super Heavy mit dem Starship an der Spitze schon im Januar oder Februar zum ersten Orbitalflug starten könne.

Daraus wird nichts, weil die Federal Aviation Administration (FAA) zwei Monate mehr für eine noch ausstehende Überprüfung des Startgeländes benötigt.

Bevor die künftige Mond- und Marsrakete abheben kann, benötigt das private Raumfahrtunternehmen eine Genehmigung der Startbasis in Boca Chica, im SpaceX-Jargon Starbase, durch die FAA. Wichtige Voraussetzung dafür ist das sogenannte Programmatic Environmental Assessment (PEA), eine Überprüfung der Umweltverträglichkeit.

Dabei werden unter anderem die Auswirkungen von Raketenstarts auf Luftqualität sowie Tier- und Pflanzenwelt berücksichtigt, aber auch Lärm- und Sicherheitsrisiken für Anwohner.

Ursprünglich wollte die FAA das finale PEA am 31. Dezember 2021 veröffentlichen. "Aufgrund der großen Anzahl an Stellungnahmen, die zum Entwurfs-PEA abgegeben wurden, sowie Gesprächen und Konsultationen mit beratenden Parteien, kündigt die FAA jedoch eine Update des Zeitplans an.

Die FAA plant nun, das endgültige PEA am 28. Februar 2022 zu veröffentlichen", so die US-Luftfahrtbehörde in einem Statement kurz vor Weihnachten.

Nach Angaben der FAA gingen mehr als 18.000 Anmerkungen der Öffentlichkeit als Reaktion auf SpaceX' Entwurf der Umweltüberprüfung ein. Dieser Entwurf war im September 2021 veröffentlicht worden. SpaceX arbeitet nun unter Aufsicht der FAA daran, die Stellungnahmen der Öffentlichkeit zu beantworten. Zur Art der Kommentare machte die FAA keine Angaben.

Startdatum wahrscheinlich frühestens im April

Durch die Verzögerung bei der Umweltüberprüfung verschiebt sich auch die Erteilung einer Startlizenz für Orbitalflüge durch die FAA. Wann der erste Test mit einer Super-Heavy-Trägerrakete stattfinden kann, ist unklar.

Selbst, wenn die FAA Ende Februar das finale PEA veröffentlicht, ist noch nicht garantiert, dass das neue Raketensystem überhaupt schon bereit für seinen Erstflug ist. Das Starship und die Super Heavy müssen noch einige Tests absolvieren, darunter eine statische Zündung der Raptor-Raketentriebwerke auf der Startrampe.

Das Starship-System (bestehend aus Super Heavy als Erststufe und Starship-Oberstufe) wird die größte Rakete der Welt. Insgesamt ist es 120 Meter hoch, hat einen Durchmesser von neun Metern und soll mehr als 100 Tonnen Nutzlast in einen niedrigen Erdorbit (LEO) bringen können.

Die Super Heavy verfügt initial über 29 Raptor-Triebwerke, das Starship über sechs Raptor (drei davon für den Betrieb im Vakuum optimiert). Sowohl Haupt- als auch Oberstufe sollen wiederverwendbar sein.

Die nächste Mondlandefähre der NASA

Das Starship-System soll bemannte Missionen zum Mond und zum Mars ermöglichen. Die NASA hat sich im April 2021 für das Starship als nächste Mondlandefähre im Rahmen ihres Artemis-Programms entschieden. Für Entwicklung und Bau des Starship erhält SpaceX von der US-Raumfahrtbehörde 2,89 Mrd. Dollar.

Die Starship-Oberstufe (Prototyp SN8) startete am 9. Dezember 2020 zu ihrem ersten Suborbital-Testflug, wurde aber bei der Landung zerstört. Seither absolvierten vier weitere Prototypen High-Altitude-Testflüge auf eine Höhe von rund zehn Kilometern, zwei davon wurden bei der Landung zerstört, einer beschädigt. Der letzte Testflug mit SN15 fand am 5. Mai 2021 statt.
© FLUG REVUE - Ulrike Ebner | Abb.: NASA | 08.01.2022 20:41


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