Testet Aeroflot westliche Einflugsperren?

OTTAWA - Kanada hat seinen Luftraum seit Sonntag für russische Airlines gesperrt. Aeroflot stellte den Bann nur Stunden später auf die Probe. Ein Airbus A350-900 der staatseigenen russischen Airline ging über kanadisches Territorium auf Atlantikkurs. Es ist nicht der einzige Verstoß gegen die neuen Regeln.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine tritt eine Sanktionslawine los. Wie viele andere Staaten hat auch Kanada seinen Luftraum für russische Airlines gesperrt.

Ein Airbus A350-900 - Aeroflot-Flug 111 von Miami nach Moskau - wählte am Sonntag trotzdem das direkte Routing auf einen Nordatlanikkurs über Kanada.

"Aeroflot-Flug 111 hat gegen das Verbot verstoßen hat, das heute Vormittag für russische Flüge im kanadischen Luftraum verhängt wurde", teilte Transport Canada am Sonntagabend in einem Tweet mit. Der Vorfall werde jetzt untersucht. "Wir werden nicht zögern, geeignete Maßnahmen zur Durchsetzung der Sperre zu ergreifen."

Aeroflot soll Flug 111 unmittelbar vor dem Einflug in kanadischen Luftraum als "humanitären Flug" deklariert haben. Hierfür sind Ausnahmen möglich.

Griechenland unterbindet Einflug

Am Montag blockte Griechenland ein Einfluggesuch von Aeroflot in seinem Luftraum ab. Die Airline hatte einen Sonderflug von Moskau nach Verona angemeldet. SU7236 tastete sich auf einem bemerkenswert großen Umweg über Georgien und die türkische Schwarzmeerküste an EU-Luftraum heran.

Die griechische Flugsicherung unterband in ihrem Kontrollsektor den Weiterflug - nach mehreren Warteschleifen drehte die Boeing 737-800 VQ-BWF schließlich zu einer Landung in Istanbul ab. Die genauen Hintergründe des Vorfalls, über den am Montag zunächst "One Mile at a Time" berichtete, sind unklar.