Tarifsteigerung
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Sachsen: Flughafen-Mitarbeiter bekommen mehr Geld

Vorfeld am Flughafen Leipzig/Halle
Vorfeld am Flughafen Leipzig/Halle, © Mitteldeutsche Flughäfen

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LEIPZIG / DRESDEN - Der Luftverkehr ist durch die Corona-Pandemie in Turbulenzen geraten. Deshalb sind Tarifsteigerungen in der Branche derzeit schwer zu erreichen. In Sachsen wurden sie nun an zwei Flughäfen erreicht.

Die knapp 1400 Beschäftigten der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG) mit den Airports Leipzig/Halle und Dresden bekommen mehr Geld und eine Corona-Prämie. Wie das Unternehmen mit Sitz in Leipzig und die Gewerkschaft mitteilten, steigen die Gehälter über eine Laufzeit von 24 Monaten schrittweise um insgesamt sieben Prozent.

Zum 1. Juni dieses Jahre gibt es drei Prozent mehr Lohn, ab April und ab Oktober 2023 jeweils noch ein Plus von zwei Prozent. Für diesen März wurde die Zahlung einer Corona-Prämie von 700 Euro vereinbart. Ein weiterer Punkt betrifft die einheitliche Zahlung einer Schichtzulage für Beschäftigte im Dreischicht-System.

Die Verhandlungen mit der Gewerkschaft hätten sich diesmal "besonders herausfordernd" gestaltet, da es verschiedene Entwicklungen zu berücksichtigen galt, erklärte der MFAG-Generalbevollmächtigte und Verhandlungsführer Dieter Köhler: "Dazu gehören die Auswirkungen der Corona-Pandemie, eine starke Entwicklung des Frachtgeschäftes in Leipzig/Halle und auch die Unsicherheit durch die aktuelle Lage in der Ukraine." Der Kompromiss bedeute 24 Monate Planungssicherheit: "Es wird alle Anstrengungen erfordern, den Tarifabschluss wirtschaftlich darzustellen.

"Die Verhandlungen haben unter besonderen Vorzeichen stattgefunden - einerseits war und ist der Luftverkehr mit einer großen Krise konfrontiert. Gleichzeitig hatten die Beschäftigten im vergangenen Jahr eine tarifliche Nullrunde akzeptiert, um damit ihren Beitrag zur Beschäftigungssicherung zu leisten", sagte Verdi-Fachbereichsleiter Paul Schmidt. Entsprechend groß sei der Nachholbedarf gewesen: "Gleichzeitig waren die Verhandlungen so hart, dass erstmals in der Geschichte der MFAG ein Warnstreik nötig wurde."

Laut Schmidt kommen die Beschäftigten mit der Tarifeinigung in den Genuss überdurchschnittlicher Lohnsteigerungen. "Sehr wichtig war uns eine besondere Aufmerksamkeit für die unteren Entgeltgruppen. Mit der vereinbarten Erhöhung um sieben Prozent, aber mindestens 200 Euro, konnten wir einen Sockelbetrag erreichen, der für einige Beschäftigte über neun Prozent Lohnsteigerungen bedeutet." Hinzu kämen weitere Aufwertungen.

Beim Thema Beschäftigungssicherung sei mit dem Arbeitgeber leider kein vertretbarer Kompromiss möglich gewesen. Wegen der Fachkräftesituation und dem Wiederhochfahren des Luftverkehrs gehe man aber davon aus, dass es auch künftig gute und sichere Jobs bei er MFAG gibt. 

Zur Mitteldeutschen Flughafen AG gehören die Tochtergesellschaften Flughafen Leipzig/Halle, Flughafen Dresden und PortGround. In Leipzig wurden im vergangenen Jahr rund 670 000 Fluggäste und rund 1,6 Millionen Tonnen Luftfracht registriert. Damit ist der Airport der zweitgrößte Frachtflughafen in Deutschland, hieß es. Dresden zählte gut 331 000 Passagiere. PortGround bietet an beiden Flughäfen die Bodenabfertigung sowie Fracht- und weitere Dienstleistungen an.
© dpa | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 05.03.2022 17:53


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