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Wirbt Boeing im Embraer-Revier besonders gezielt um Fachkräfte? So sehen das zumindest die Brazilian Association of Defense Materials Industries (ABIMDE) und die Brazilian Aerospace Industries Association (AIAB).
Die Verbände zerren Boeing in Sao José dos Campos vor den Kadi - ein Bundesgericht soll der Abwerbekampagne einen Riegel vorschieben.
In Brasiliens Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie rumort es gewaltig. "Boeing hat von zehn der strategisch wichtigsten Unternehmen im Verteidigungssektor Ingenieure abgeworben", heißt es in der Klage. Einige Firmen hätten "in kritischen Bereichen" schon bis zu 70 Prozent ihres Personals an Boeing verloren.
Embraer klagt nicht selbst, hat sich aber klar positioniert. "Embraer unterstützt die gegen Boeing eingeleiteten rechtlichen Schritte", kommentierte der Konzern die Klageschrift. "Diese Angelegenheit berührt nationale Interessen."
Embraer hatte zwischen 2018 und 2020 detailtiefe Fusionsgespräche mit Boeing geführt, die der US-Konzern letztlich abmoderierte. In dieser Zeit hatte Boeing viel Einblick in Strukturen bei Embraer und Industriepartnern erhalten - Insiderwissen, das Boeing jetzt zur Abwerbung von Schlüsselpersonal ausnutzen könnte, fürchtet man in Brasilien.
Pensionierungswelle bei Boeing
Boeing fehlen selbst Luft- und RaumfahrtIngenieure und Techniker. Die haben bei der Pensionierung die Wahl zwischen einer Einmalzahlung und einer monatlichen Rente. Wer erste Variante bevorzug, musste sich bis Mittwoch entscheiden - seit 1. Dezember gelten neue Rechnungszinsen, die die Auszahlung im Einzelfall um bis zu 300.000 US-Dollar schmälern.
Nach Angaben der Gewerkschaft SPEEA kamen zuletzt 600 bis 700 Ingenieure und Techniker bei Boeing für eine vorgezogene Pensionierung in Frage.
© aero.de | Abb.: Embraer | 01.12.2022 09:30
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