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Lufthansa stellt Bedingungen für ITA-Übernahme

ITA Airbus A350-900
ITA Airbus A350-900, © Airbus

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ROM - Lufthansa will Italien vor einer ITA-Beteiligung Zugeständnisse abringen - der Konzern fordert laut Medieninformationen eine Ausstiegsklausel für den Fall, dass die Übernahme scheitert. Gegen Rechtsrisiken will sich Lufthansa nach einem bei Swiss und Brussels Airlines bewährten Prinzip absichern.

Italien hat Lufthansa die Eckpunkte der ITA-Teilprivatisierung auf den Leib geschneidert. Der Frankfurter Airlinekonzern darf im ersten Zug einen Minderheitsanteil übernehmen, erhält in der Steuerung der Airline aber umfassende Freiheiten.

Nach Medieninformationen kommt Lufthansa Italien bei der Bewertung noch ein Stück entgegen - statt 500 Millionen Euro soll ITA jetzt mit rund 750 Millionen Euro bewertet werden, Lufthansa für einen 40-Prozent-Anteil 300 Millionen Euro bezahlen.

Dafür stellt Lufthansa vor einer Unterschrift offenbar andere Forderungen. "Wir werden uns zurückziehen, wenn das Unternehmen nicht abhebt", soll Lufthansa gegenüber dem Finanzministerium laut Quellen der Tageszeitung "La Repubblica" klargestellt haben. Lufthansa will sich die Rückzugsmöglichkeit demnach mit einer "Back-out-Option" verbriefen lassen.

Die Vorsicht wäre durchaus verständlich - Etihad Airways hatte 2014 49 Prozent an der ITA-Vorgängerin Alitalia erworben. Die Airline schrieb danach - wie derzeit auch ITA - trotz umfangreicher Investitionen weiter enorme Verluste. 2017 zog Etihad mit einer Abschreibung in Milliardenhöhe die Reißleine.

Schadensersatzklagen

Gegen ITA sind zudem noch Schadenseratzklagen frührer Führungskräfte anhängig, die Airline hatte im Zuge schleppender Privatisierungsgespräche 2022 ihren früheren Spitzenmanager Alfredo Altavilla geschasst.

Gegen das Rechtsrisiko will sich Lufthansa vertraglich abschirmen: im Fall einer Niederlage vor Gericht soll Italien zahlen. Ähnliche Vereinbarungen hatte Lufthansa auch vor den Beteiligungen an Swiss und Brussels Airlines getroffen.
© aero.de | Abb.: Airbus | 13.01.2023 08:23

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Beitrag vom 14.01.2023 - 07:10 Uhr
Interessant dürfte nun werden, mit wie vielen Flugzeugen, die LH den neuen Partner in der Gruppe integrieren wird. Denn die gewünschten 140, wie es ITA vorsieht, erscheinen mir etwas viel. Bei einer älteren Übernahmeabsicht wurde von etwa 70 Flugzeugen gesprochen, diese scheint auch realistischer zu sein, aber warten wir einmal ab.

Ich hatte zuletzt von 100 Fliegern gelesen.

Bestellt sind insgesamt 22 A220 - dafür gehen 17 A319 raus.
Unklar was mit den A320ceo passiert, man hat wohl 23 A320neo und 20 A321neo bestellt.
8A332 von Alitalia hat man noch, 10 A359 sollen es insgesamt werden uund 17 A339.

Rechnet man das zusammen landet man bei über 100 Fliegern, man wäre bei ca. 30 WBs und 65 neuen SAs, plus die A320 die man noch behält.

Das bei ITA ein Risiko mitspielt ist jedem klar, die Airline war seit Jahrzehnten nicht mehr profitabel (inkl. Alitalia).
Beitrag vom 13.01.2023 - 11:51 Uhr
Interessant dürfte nun werden, mit wie vielen Flugzeugen, die LH den neuen Partner in der Gruppe integrieren wird. Denn die gewünschten 140, wie es ITA vorsieht, erscheinen mir etwas viel. Bei einer älteren Übernahmeabsicht wurde von etwa 70 Flugzeugen gesprochen, diese scheint auch realistischer zu sein, aber warten wir einmal ab.
Beitrag vom 13.01.2023 - 10:32 Uhr
Ich befürchte, das wird eine der nächsten großen Fehlentscheidungen des Herrn Spohr werden.

Andere haben dort Milliarden versenkt, er weiß es mal wieder besser.
Ähnlich wie beim A380. Fast alle anderen haben ihn schnell wieder geholt, er wusste es besser. Zumindest bis er es revidieren musste.

Ein Ego auf der Gegenspur.


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