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Aktionsplan von DB und Luftverkehr zeigt Erfolge

ICE 3 im Fernbahnhof Frankfurt am Main Flughafen
ICE 3 im Fernbahnhof Frankfurt am Main Flughafen, © Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

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FRANKFURT - Zwei Jahre nach Unterzeichnung eines gemeinsamen Aktionsplans ziehen der Bundesverband der deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) und die Deutsche Bahn (DB) gemeinsam eine erste positive Bilanz. Der Kurzstreckenverkehr verlagert sich zunehmend auf die Schiene.

Insbesondere sei der Zubringerverkehr zum Drehkreuz Frankfurt verbessert und durch Sprinterzüge Verbindungen beschleunigt worden, teilte der BDL am Montag mit.

Ziel des Aktionsplans von der DB und der Luftfahrt sei es, die Attraktivität und Nachhaltigkeit des Verkehrsangebots zu erhöhen und zu einer Absenkung der Treibhausgas-Emissionen im Verkehrssektor beizutragen.

Dazu setzen die Partner auf eine bessere Vernetzung der Verkehrsträger und eine weitere Verlagerung von Verkehr aus der Luft auf die Schiene.

Im innerdeutschen Luftverkehr erreichte das Angebot im ersten Halbjahr 2023 rund 56 Prozent des Niveaus von 2019, so der BDL. Obwohl der Luftverkehr nach dem pandemiebedingten Einbruch wieder zunimmt, zeige sich hier ein Trend zur weiteren Verlagerung von innerdeutschem Kurzstreckenverkehr auf die Schiene.

Insbesondere die Sprinter-Verkehre der Deutschen Bahn werde von mehr Reisenden denn je genutzt. So verzeichneten diese schnellen Verbindungen zwischen den Metropolen im vergangenen Jahr ein Nachfrageplus von 45 Prozent gegenüber 2019.

Maßgeblich zum Erfolg des Aktionsplans beigetragen haben nach Angaben des BDL neben der Ausweitung des Sprinterangebots auch die ausgebauten Zubringerverkehre und die verbesserten Kooperationsangebote, wie zum Beispiel Lufthansa Express Rail.

Schon im Oktober 2021 befand sich die Nachfrage für dieses gemeinsame Zubringerangebot von DB und Lufthansa zum Flughafen Frankfurt auf dem Niveau des Vor-Krisenjahres 2019. Im vergangenen Jahr steigerte sich die Nachfrage nochmals um 25 Prozent.

Michael Peterson, DB-Personenfernverkehrsvorstand, erläutert die Entwicklung: "Wo Luftfahrt und Bahn kooperieren, verzeichnen wir zweistellige Wachstumsraten. Teil dieses Erfolges sind unsere ausgebauten Zubringerverkehre zum größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main. Wenn es uns gelingt, die Verkehrsträger intelligent zu vernetzen, gewinnen wir mehr Menschen für klimafreundliche Mobilitätsketten."

Kooperationen verbessern Anschlüsse des Drehkreuzes Frankfurt

Ein wichtiger Baustein des Aktionsplans ist dem BDL zufolge der Ausbau der Zubringerverkehre. So wurde das Angebot Lufthansa Express Rail stark ausgeweitet. Damit können Lufthansa-Passagiere ihre gesamte Reise inklusive der An- und Rückreise zum bzw. vom Flughafen Frankfurt im ICE in einem Ticket über die Deutsche Lufthansa buchen. Das Angebot umfasst mittlerweile nahezu alle innerdeutschen Ziele der Deutschen Lufthansa (insgesamt 24 Ziele, also 7 zusätzliche Ziele im Vergleich zu 2021). Die Anzahl der Verbindungen hat sich in diesem Zeitraum von 135 auf 240 Fahrten am Tag fast verdoppelt.

Blickt man auf die einzelnen Linien, wird der Erfolg besonders sichtbar - Beispiel Münster-Frankfurt Flughafen: Seitdem Münster in das Lufthansa Express Rail Netz aufgenommen wurde und die Anbindung an den Flughafen Frankfurt mit mehr ICE-Halten und stündlichen Verbindungen weiter verbessert wurde, stieg die Nachfrage um 27 Prozent, so der BDL.

Infrastrukturprojekte für stärkere Vernetzung

Die Erneuerung und der Ausbau der Schieneninfrastruktur sei aus Sicht des BDL Voraussetzung für eine noch stärkere Vernetzung von Luft- und Schienenverkehr. So wurde u.a. im Dezember letzten Jahres die rund 60 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitsstrecke Wendlingen-Ulm in Betrieb genommen. Sie verkürzt die Fahrzeiten zwischen Stuttgart und München.

Zudem ist sie Grundlage für die Anbindung des Flughafens Stuttgart an den Schienenpersonenfernverkehr (SPFV) nach Fertigstellung des Bahnprojektes Stuttgart 21.

Die Deutsche Bahn und der BDL seien sich einig, dass die Anbindung des Flughafendrehkreuzes München an das ICE-Netz vordringlich in Angriff genommen werden sollte. Reisende zum und vom Münchner Flughafen sollen in den nächsten Jahren von der zweiten Stammstrecke der S-Bahn München profitieren. Sie soll künftig, gemeinsam mit dem Erdinger Ringschluss, die Vernetzung des Flughafens München mit dem Schienenverkehr verbessern.

Mit dem Baustart der rund viereinhalb Kilometer langen Strecke vom Flughafen bis Schwaigerloh im November 2022 geht der Erdinger Ringschluss weiter voran. Wie der BDL weiter mitteilt, strebt die DB eine Inbetriebnahme des Abschnitts für Ende 2025 an.

In einem weiteren Schritt haben DB und Luftverkehrswirtschaft beim Bund inzwischen den Vorschlag für eine Neubaustrecke entlang der Autobahn A9 von Ingolstadt nach München mit einer Flughafen-Anbindung eingebracht, so der BDL, und setzen sich für eine zügige Aufnahme in die Planungen des Bundes ein.

Weitere Sprinterlinien beschleunigen Verbindungen

Reisezeiten seien ein wichtiges Kriterium bei der Verkehrsmittelwahl, so der BDL. Vor allem die Sprinterzüge seien somit eine Alternative zum Flugzeug. Mittlerweile ist das Sprinternetz der DB auf elf Sprinterlinien angewachsen. Mit neuen Direktverbindungen nach Frankfurt Flughafen - dem zentralen Drehkreuz im Luftverkehr in Deutschland - bietet die DB seit dem Fahrplanwechsel im Dezember mehr schnelle Alternativen zum Zubringerflug. Insgesamt hat die DB das Sitzplatzangebot zum Frankfurter Flughafen in diesem Jahr um bis zu 60 Prozent gegenüber 2022 erhöht.
© schiene.de mit BDL | Abb.: Star Alliance | 15.02.2023 07:12


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