Chinesische Passagiere
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Bund will letzte Einreisensperren kippen

Air China Airbus A350-900
Air China Airbus A350-900, © Airbus

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BERLIN - Neuschwanstein, Heidelberg, München waren einst beliebte Ziele chinesischer Reisegruppen. Nach dreijähriger Corona-Zwangspause wird international die Rückkehr der zahlungskräftigen Touristen aus der Volksrepublik erwartet. Bislang ausgenommen: Deutschland. Das soll sich ändern.

Die Bundesregierung prüft als Nachzügler in Europa die Aufhebung einer der letzten coronabedingt eingeführten Beschränkungen: die Einreisesperre für chinesische Touristen.

"Über eine vollständige Aufhebung dieser letzten noch bestehenden Einreise- und Visabeschränkungen für touristische Zwecke wird derzeit beraten", heißt es im Auswärtigen Amt in Berlin. Bereits am 1. März hatte die Bundesregierung zwar die coronabedingten Beschränkungen der Einreise aus China weitgehend aufgehoben.

Zudem fallen seit dem 7. April auch die letzten Corona-Bestimmungen auf Basis des Infektionsschutzgesetzes in Deutschland weg. Doch die Einreisesperre für Touristen aus China bleibt weiterhin bestehen.

Am Dienstag fliegt Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nach China. Der Tourismus könnte ein Thema sein, wenn auch angesichts der wachsenden Differenzen sicher nicht das bedeutendste. Vor der Pandemie waren Chinesen in Touristenhochburgen von Bali über Hawaii bis Neuschwanstein und Venedig ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, da sie außerordentlich viel Geld ausgaben: 2019 waren es nach Schätzungen der US-Bank Citi rund um den Globus 200 Milliarden Dollar.

In den Diskussionen mancher chinesischer Besucher schien Europa dementsprechend weniger ein Kontinent historischer Sehenswürdigkeiten denn gigantisches Einkaufszentrum für "mingpai". Das chinesische Wort für "berühmte Marken" umfasst neben Chanel, Louis Vuitton und Gucci auch Erzeugnisse des deutschen Sprachraums: Schweizer Rolex-Uhren und österreichisches Kristallglas von Swarowski zählen ebenso dazu wie Adidas-Schuhe, WMF-Pfannen und Zwilling-Besteck.

Insofern hoffen Hoteliers, Gastronomen und Ladenbesitzer in den gern von Chinesen besuchten Reisezielen nach drei Jahren Corona-Zwangspause sehnsüchtig auf deren Rückkehr.

Die Schweiz und Österreich waren in dieser Hinsicht schneller als Deutschland: Die österreichischen Vertretungen in China nehmen laut Außenministerium in Wien alle Visaanträge an, einschließlich jener von Touristinnen und Touristen.

Liberalere Schweiz

Die Schweiz verfuhr bei den Corona-Beschränkungen ohnehin sehr viel liberaler. Seit Anfang Mai 2022 gibt es dort keine pandemiebedingte Einreisebeschränkungen mehr. Und schon vorher war bei Vorlage eines Impfnachweises auch Touristen aus Corona-Risikoländern die Einreise erlaubt, wie ein Sprecher des Departements für auswärtige Angelegenheiten in Bern erläutert.

Dementsprechend gibt es in China derzeit auch wieder Werbung für Reisen nach Europa. Die Schweiz und Österreich finden sich im Angebot, ebenso Frankreich und Italien und Großbritannien, aber auch die norwegischen Fjorde und Island.

Doch Deutschland fehlt bei den angebotenen Zielen weitgehend, wie etwa auf den Webseiten der Niederlassungen des großen Reiseveranstalters CITS in Shanghai und Peking nachzulesen ist. Tatkräftig Reklame macht CITS derzeit für ein Land, das in früheren Jahren keine große Rolle in chinesischen Reiseträumen spielte, das aber in der Pekinger Propaganda zu den Freunden Chinas zählt: Russland.

Die deutsch-chinesische Einreisesperre war wechselseitig, auch China stellte lange keine Touristenvisa für Besucher aus Deutschland aus. Nach Angaben auf der Webseite der chinesischen Botschaft in Berlin ist das von Peking mittlerweile aufgehoben.

2019 zählte das Statistische Bundesamt 1,5 Millionen Besucher aus China in Deutschland, 2022 waren es lediglich knapp 180.000. Auch wenn chinesische Touristen wieder ungehindert nach Deutschland einreisen könnten, ist eine Rückkehr zu alten Zahlen in diesem Jahr nicht zu erwarten.

Der Flugverkehr zwischen beiden Ländern war zeitweise weitestgehend eingestellt, und auch in diesem Jahr werden es noch deutlich weniger Verbindungen sein als vor der Pandemie. So gab es im Sommer 2019 am Frankfurter Flughafen wöchentlich 66 Flüge nach China, derzeit sind es nach Angaben des Betreibers Fraport rund 32. Bis zum Ende des Sommerflugplans könnten es wieder rund 45 Abflüge sein, das wären nach wie vor erheblich weniger als vor der Pandemie.

München hofft auf mehr Linien

Am zweitgrößten deutschen Flughafen in München sieht es ähnlich aus: "Im Sommer 2019 hatte Lufthansa eine tägliche Verbindung von München jeweils nach Peking, Shanghai und Hongkong", sagt eine Sprecherin. "Zudem flog Air China täglich von München nach Peking und dreimal wöchentlich nach Shanghai."

Seit 1. April fliegt die Lufthansa von der bayerischen Landeshauptstadt wieder dreimal wöchentlich nach Shanghai, doch die Route nach Peking soll erst im Juli wieder aufgenommen werden.

Europas größte Hotelgruppe ist der französische Accor-Konzern, der in diesem Jahr mit der vermehrten Rückkehr überseeischer Gäste rechnet. "Im Vergleich zum ersten Quartal 2022 haben sich die Buchungen von Gästen aus Übersee extrem erholt, sind allerdings noch nicht auf Vorkrisenniveau", sagt eine Sprecherin der deutschen Accor-Gesellschaft in München.

Für die zahlungskräftigen chinesischen Touristen gilt das aber nur eingeschränkt: "Verschiedene Faktoren wie etwa die relativ späte Wiedereröffnung der chinesischen Grenze, Visa-Regularien oder veränderte Flugkapazitäten wirken sich aber natürlich auf Reisende aus Übersee aus."
© dpa-AFX | Abb.: China Southern Airlines | 10.04.2023 08:12

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Beitrag vom 10.04.2023 - 21:59 Uhr
"Money makes the World go arround...".

Bin ja sehr gespannt was wir machen, wenn der chinesische Diktator Xi Taiwan überfällt (wird ja früher oder später so kommen - siehe Hongkong)... ?

China hat Hongkong überfallen?

Natürlich nicht (und das wissen Sie doch auch!). Also was soll der Quatsch?

Sie haben das doch geschrieben!

Ich dachte, da wäre nur ein zeitliche befristeter Vertrag ausgelaufen …

Da denken ("dachten") Sie falsch!

Dieser "Vertrag" (es gab aber keinen richtigen Vertrag nur eine Abkommen - s.u.*)

Okay, dann war der Vertrag von Nanking also gar kein Vertrag, der wurde nur so genannt. Ich verstehe ...
>
Nein Sie verstehen nichts.
Oder bitte was hat ein Vertrag von August 1842 (!) zur Beendigung des Opiumkrieges (da war von einer kommunistischen Diktatur Namens PCR noch nicht mal zu (alp)träumen) mit dem Übergabeabkommen (eigentlich sogar nur eine gemeinsame Erklärung) von 9.12.1984 zwischen GB (Magret Thatcher) und PCR (Deng Xiaoping) und der Übergabe zum 01.07.1997 zu tun?
Und vor allem damit, daß die Kommunisten jegliche ihreseits gemachten Zusagen bereits nach 20 Jahren mit 'Füssen getreten' haben!?

...zur Übergabe der ehemaligen Kronkolonie von UK an PRC (demokratitische Grundrechte, unabhängige Justiz, Recht auf freie Meinungsäusserungenusw.usf.; Titel "Ein Land, zwei Systeme") sollte 50 Jahre gelten (ab Übergabe am 01.07.1997), wurde aber von dem Diktatorenregime China (ich weigere mich von VOLKSrepublik zu schreiben) bereits nach ca. 20 Jahren gebrochen.

Wir wollen aber auch nicht vergessen, dass Grossbritanien vor 180 Jahren einfach (ich behaupte mal widerrechtlich) die Insel Hongkong im Rahmen ihrer aggressiven Imperialismuspolitik annektiert hat.

a. Beschäftigen Sie sich mal ein bisschen mit der Geschichte und den (Macht)Verhältnissen im 19.Jahrhundert in Asien, dann bekommen Sie vielleicht einen Überblick darüber, das die finale Übergabe an China zwar ein schlimmes Kapitel grausamer Kolonialpolitik des UK, gewissermaßen 'gerecht' beendete, allerdings zeigte sich in kürzester Zeit was rauskommt, wenn man mit der kommunistischen Mafia 'Geschäfte' macht.

b. Hat ebenfalls 0,nix mit der heutigen Situation und den Befürchtungen in Bezug auf Entwicklung zwischen der kommunistischen Verbrecherdiktatur und dem demokratischen Taiwan zutun.
Mein Verweis auf Hongkonk sollte lediglich illustrieren, was wir von der Herrschafts-Clique in Peking, ihren hohlen Phrasen, Versprechungen und Zusagen zu halten haben - nämlich nichts!

Hier gibt es nicht nur schwarz und weiß.

Mit Sicherheit nicht!
Beitrag vom 10.04.2023 - 21:25 Uhr
"Money makes the World go arround...".

Bin ja sehr gespannt was wir machen, wenn der chinesische Diktator Xi Taiwan überfällt (wird ja früher oder später so kommen - siehe Hongkong)... ?

China hat Hongkong überfallen?

Natürlich nicht (und das wissen Sie doch auch!). Also was soll der Quatsch?

Sie haben das doch geschrieben!

Ich dachte, da wäre nur ein zeitliche befristeter Vertrag ausgelaufen …

Da denken ("dachten") Sie falsch!

Dieser "Vertrag" (es gab aber keinen richtigen Vertrag nur eine Abkommen - s.u.*)

Okay, dann war der Vertrag von Nanking also gar kein Vertrag, der wurde nur so genannt. Ich verstehe ...

...zur Übergabe der ehemaligen Kronkolonie von UK an PRC (demokratitische Grundrechte, unabhängige Justiz, Recht auf freie Meinungsäusserungenusw.usf.; Titel "Ein Land, zwei Systeme") sollte 50 Jahre gelten (ab Übergabe am 01.07.1997), wurde aber von dem Diktatorenregime China (ich weigere mich von VOLKSrepublik zu schreiben) bereits nach ca. 20 Jahren gebrochen.

Wir wollen aber auch nicht vergessen, dass Grossbritanien vor 180 Jahren einfach (ich behaupte mal widerrechtlich) die Insel Hongkong im Rahmen ihrer aggressiven Imperialismuspolitik annektiert hat.
Hier gibt es nicht nur schwarz und weiß.
Beitrag vom 10.04.2023 - 16:46 Uhr
"Money makes the World go arround...".

Bin ja sehr gespannt was wir machen, wenn der chinesische Diktator Xi Taiwan überfällt (wird ja früher oder später so kommen - siehe Hongkong)... ?

China hat Hongkong überfallen?

Natürlich nicht (und das wissen Sie doch auch!). Also was soll der Quatsch?

Ich dachte, da wäre nur ein zeitliche befristeter Vertrag ausgelaufen …

Da denken ("dachten") Sie falsch!

Dieser "Vertrag" (es gab aber keinen richtigen Vertrag nur eine Abkommen - s.u.*) zur Übergabe der ehemaligen Kronkolonie von UK an PRC (demokratitische Grundrechte, unabhängige Justiz, Recht auf freie Meinungsäusserungenusw.usf.; Titel "Ein Land, zwei Systeme") sollte 50 Jahre gelten (ab Übergabe am 01.07.1997), wurde aber von dem Diktatorenregime China (ich weigere mich von VOLKSrepublik zu schreiben) bereits nach ca. 20 Jahren gebrochen.

*
"Premierministerin Margaret Thatcher gibt am 26. September 1984 klein bei. Sie unterzeichnet das "Chinesisch-britische Hongkong-Abkommen", das eine Rückgabe aller Gebiete an China vereinbart.
Im Gegenzug gesteht der chinesische Staatschef Deng Xiaoping unter dem Motto "Ein Land, zwei Systeme" Hongkong für weitere 50 Jahre wirtschaftliche, innenpolitische, soziale und kulturelle Souveränität zu."

Davon kann heute in Hongkong keine Rede mehr sein: Die Zusage haben die chinesischen Verbrecher nicht mal 20 Jahre 'eingehalten'.
Was heute aus Hongkong geworden ist, sollten eigentlich auch Sie wissen.


Und hier ein aktueller Artikel zu dem, auf was ich hinweisen möchte und die Frage habe
"Was werden wir dann tun?":
 https://www.spiegel.de/ausland/china-uebt-erneut-angriff-auf-taiwan-us-zerstoerer-in-strittigem-seegebiet-a-80a9606d-b780-4ec2-b332-431eda60fbd9


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