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Als einen der diesjährigen Höhepunkte wird Airbus eine Test-A321XLR des Unternehmens auf der ILA im Flug vorführen.
Neu sind Softwareänderungen, ein verstärktes Fahrwerk für höhere Startmasse, einteilige Landeklappen, innen, mit veränderten Klappenstellungen, vergrößerte Frisch- und Brauchwassertanks für längere Flugdauer, eine verbesserte Kabinenisolierung für längere Flüge in eiskalter Höhenluft und das neue Tanksystem.
Dessen Herzstück ist der neue, integrierte Rumpftank, direkt hinter dem Flügelmittelkasten, also nahe am Schwerpunkt und durch die ihn umgebende Flügelstruktur gut geschützt.
Auf Anforderung der Behörden hat Airbus nachträglich auch noch den Schutz des Rumpftanks nach unten verbessert, etwa für den Fall einer Bauchlandung ohne Fahrwerk - die US-Luftfahrtaufsicht FAA hatte Airbus spezielle Zulassungsauflagen für den Integraltank gemacht.
Durch die jetzt verdickte und nach hinten verlängerte "Extended Belly Fairing" wird der Rumpftank, er reicht vom Kabinenboden bis zur unteren Rumpfhaut, nun besser vor Verletzungen geschützt. In die Verkleidung sind Gleitflächen eingebaut, auf denen das Flugzeug über den Boden rutschen kann, ohne sich den Tank aufzureißen.
Airbus hatte in Toulouse zuvor mehrere Varianten von neuen Verkleidungen im Flug erprobt, darunter kurze und verlängerte, von denen sich die jetzige Variante durchgesetzt hat.
Fünf-Minuten-Prüfung
Auf Testständen muss Airbus auf Anforderung der FAA nachweisen, dass der Rumpftank fünf Minuten lang einem Feuer von außen standhält und sich der Tankinhalt nicht selber entzündet. Diese Zeitspanne wird als ausreichend angesehen, um die Insassen nach einer Bauchlandung zu evakuieren.
Außerdem musste den Zulassungsbehörden nachgewiesen werden, dass keine Zündquellen den Tankinhalt zum Entflammen bringen können. Tauschen statt reparieren
Während die bisherige Belly Fairing der A321neo vorwiegend aerodynamische Funktionen hatte, übernimmt die verlängerte Verkleidung bei der A321XLR nun auch strukturelle Funktionen. Deswegen werde die verlängerte Ausführung, laut Airbus, bei etwaigen Schäden ausgetauscht und nicht repariert.
Der Hersteller stellt derzeit die Wartungsanweisungen und -dokumente für die Kundenairlines zusammen. Etwa 560 Flugzeuge der neuen Ausführung XLR wurden bereits verkauft. Airbus kündigt die ersten Auslieferungen für das dritte Quartal an, sofern die Zulassungbehörden EASA und FAA bis dahin grünes Licht geben.
Die Flugtests gelten als weitgehend abgeschlossen und die Serienfertigung ist bereits angelaufen, so dass in Hamburg-Finkenwerder die ersten Kundenflugzeuge bereits, fast fertig, auf dem Hof stehen.
Spanischer Erstbetreiber
Die erste A321XLR soll im zweiten Halbjahr an IAG gehen. Innerhalb des Konzerns gab es kürzlichen einen Erstbetreiberwechsel: Weil es bei Aer Lingus zunächst keine Einigung mit den Piloten über den Einsatz des neuen Flugzeugs gab, rückte Iberia für die A321XLR nach. Die ersten Flugzeuge sollen auf den Linien von Madrid nach Boston und Washington fliegen.
IAG hat 14 A321XLR mit Lieferterminen bis 2026 bestellt, die zwischen Iberia (acht) und Aer Lingus (sechs) aufgeteilt werden.
© FLUG REVUE - SST | Abb.: Airbus | 01.06.2024 12:27
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