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Corendon zieht sich aus Kassel zurück

Flughafen Kassel-Calden
Flughafen Kassel-Calden, © Kassel Airport

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KASSEL - Die türkische Airline Corendon will im Sommer nach aktuellem Stand keine Flugverbindungen mehr von Calden nach Antalya anbieten. Ein weiterer Schlag für den defizitären Kassel Airport.

Erneut schlechte Nachrichten für den Kasseler Airport im nordhessischen Calden: Die türkische Fluggesellschaft Corendon Airlines wird im nächsten Sommer nach aktuellem Stand keine Flüge mehr ab dem defizitären Flughafen anbieten.

"Corendon Airlines hat die Reiseveranstalter informiert, dass sie für den kommenden Sommer 2025 Flugkapazitäten aus dem Markt nehmen wird", erklärte eine Sprecherin des Airports. Zuvor hatte die Zeitung "Hessische Niedersächsische Allgemeine" (HNA) berichtet.

"Die genauen Hintergründe der Streichungen liegen nach eigenen Angaben im strategischen Plan der Airline, der unter anderem auf eine Konsolidierung ihres Angebots abzielt", erläuterte die Sprecherin. Corendon müsse demnach bundesweit im deutschen Markt Kapazitätsanpassungen durchführen.

Von den Flugstreichungen der Corendon Airlines seien auch weitere Flughäfen betroffen. Ursprünglich hatte die Fluggesellschaft angekündigt, von April bis Oktober zweimal wöchentlich von Calden nach Antalya zu fliegen.

Airport steht weiter im Austausch mit Fluggesellschaft

"Um die Situation bestmöglich zu bewältigen, stehen wir auch bereits in Gesprächen mit anderen Airlines, die Interesse daran zeigen, diese Flugrouten zu übernehmen", erklärte Lars Ernst, Geschäftsführer der Flughafen GmbH Kassel. "Weiterhin tauschen wir uns auch mit Corendon Airlines aus und es ist nicht ausgeschlossen, dass die Flüge nach Antalya stattfinden werden."

Aufgrund der bisherigen Passagier-Nachfrage sei man zuversichtlich, dass hierbei bald Resultate erzielt würden. "Auch zu weiteren Zielen für den Sommer 2025 sind unsere Gespräche fortgeschritten und wir gehen davon aus, dass wir hier im Dezember Ergebnisse bekanntgeben können."

2023 rund fünf Millionen Euro Defizit

Seit seiner Eröffnung vor einem guten Jahrzehnt schreibt der Flughafen im Landkreis Kassel rote Zahlen. Im Jahr 2023 betrug das Defizit nach Angaben des hessischen Verkehrsministeriums 4,98 Millionen Euro. Größter Anteilseigner des Airports ist mit 68 Prozent das Land Hessen. Weitere Gesellschafter sind die Stadt und der Kreis Kassel mit je 14,5 Prozent. Die Gemeinde Calden hält 3 Prozent.

Zuletzt mehrten sich die schlechten Nachrichten: Die Fluggesellschaft Sundair gab die Stationierung eines Flugzeugs an dem Regionalflughafen für den Sommerflugplan 2024 auf.

Damit verlor der Flughafen die einzige fest stationierte Maschine. Überdies gibt es in diesem Winterflugplan bis Januar 2025 keine regelmäßigen Flugverbindungen. Nach Angaben des Flughafens werden nur einzelne Flüge nach Madeira, Finnland und Norwegen und einige Sonderreisen angeboten. Erst ab Februar sollen wieder wöchentliche Flüge nach Gran Canaria stattfinden.

Ab April sollte Corendon dann regelmäßig nach Antalya fliegen. Mit dem Rückzug der Airline stehen für den Sommer 2025 laut Airport lediglich regelmäßige Flugverbindungen nach Bozen in Südtirol sowie Sonderreisen nach Rom, Sizilien, Sardinien, auf die Liparischen Inseln und nach Barcelona sowie an die Algarve und Lissabon fest. Weitere Flugziele und Sonderreisen seien in Planung und würden sukzessive bekanntgegeben, hieß es.
© dpa | 20.11.2024 13:37


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