Lufthansa nimmt von Einstieg bei Air Europa Abstand

FRANKFURT - Lufthansa und Air France-KLM kreisten zuletzt tief über Air Europa. Nach einem Medienbericht ziehen beide Flugkonzerne ihr Beteiligungsinteresse an der spanischen Fluggesellschaft aber wieder zurück. Der Grund soll eine zu hohe Preiserwartung des Hauptgesellschafters sein.

Verhandlungen zwischen Lufthansa und der spanischen Eigentümerfamilie Hidalgo über eine Beteiligung an Air Europa sind gescheitert. Das meldet die spanische Digitalzeitung "El Confidencial". Demnach hat auch Air France-KLM ihr Interesse an einer Beteiligung an Air Europa vorerst begraben.

Der Verhandlungsfaden ist demnach in beiden Fällen an der Preisfrage gerissen, die Eigner sollen eine Bewertung von einer Milliarde Euro für Air Europa aufgerufen haben.

"El Confidencial" hatte im März über bereits fortgeschrittene Verhandlungen über Air Europa berichtet.

Nach Quellen der Zeitung hatte Lufthansa ein Angebot hinterlegt - 240 Millionen Euro für 25 Prozent Air Europa. Für Covid-19-Kredite des Übernahmeziels wollte Lufthansa dem Vernehmen nach aber nicht aufkommen. Air France-KLM soll Air Europa unter Berücksichtigung der Schulden mit maximal 600 Millionen Euro bewertet haben.

Dritter im Bunde

Air Europa gehört noch zu 20 Prozent IAG. Eine zwischenzeitlich angestrebte Komplettübernahme durch IAG war an drohenden Wettbewerbsauflagen der EU-Kommission gescheitert. Der British-Airways-Konzern hat bisher keine weiteren Absichten für sein Anteilspaket an Air Europa kundgetan.