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Personalvertretung keilt gegen Flugbetriebsleitung

Lufthansa Cargo in Frankfurt
Lufthansa Cargo in Frankfurt, © A. Mohl

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FRANKFURT - Die Personalvertretung geht die Flugbetriebsbetriebsleitung von Lufthansa Cargo hart an. In einem Beschwerdebrief an Unternehmensspitze und Aufsichtsrat werfen die Personalvertreter der Abteilung Alleingänge und "Kompetenzüberschreitungen" vor - und drohen mit der Aufsicht.

In der Pandemiephase zogen Piloten und Management an einem Strang, davon kann aktuell keine Rede mehr sein: Bei Lufthansa Cargo eskaliert ein schwelender innerbetrieblicher Konflikt zwischen der Personalvertretung der Piloten und dem Management.

Die Personalvertreter werfen der Flugbetriebsleitung "einseitige Machtausübung" und "Kompetenzüberschreitungen" vor. Der Beschwerdebrief ist an Lufthansa-Cargo-Chef Ashwin Bhat und Cargo-Aufsichtsratschef Michael Niggemann, Konzernvorstand für Personal und Recht, gerichtet. Das Schreiben liegt aero.de vor.

Die Personalvertretung kritisiert darin unter anderem eine "direkte Einflussnahme" der Flugbetriebsleitung "auf andere Fachbereiche wie etwa Training und Flight Safety". Die "Kompetenzüberschreitungen" tangieren aus Sicht des Flugpersonals "unmittelbar sicherheitsrelevante Aspekte des Flugbetriebs".

Die Personalvertretung wirft der Flugbetriebsleitung einen "Verstoß gegen geltende Compliance-Grundsätze", eine "Blockadehaltung" und ein "zunehmend konfrontatives Vorgehen" gegenüber dem Gremium vor.

In dem Brandbrief fordert die Personalvertretung die Unternehmensspitze auf, "den aktuellen Kurs zu korrigieren" - und droht andernfalls mit der Aufsicht.

"Sollten sich aus unserer Sicht sicherheitskritische Vorkommnisse ereignen, die auf die auf die beschriebenen und führungsbezogenen Mängel zurückzuführen sind, sehen wir uns in der Pflicht, die zuständigen Aufsichtsbehörden darüber zu informieren", heißt es in dem Schreiben.

Lufthansa Cargo bestätigte gegenüber aero.de Kenntnis von dem Schreiben, lehnte eine Stellungnahme aber ab.

Eine Führungskraft der Airline, die ungenannt bleiben will, ordnete den Brief gegenüber aero.de als "Eskalation einer Kampagne" der Personalvertretung gegen die Flugbetriebsleitung ein.

Beziehungsstatus: schwierig

Bei Lufthansa Cargo stehen alsbald Wahlen zum Aufsichtsrat an. Laut Unternehmenskreisen belasten laufende Umbauprozesse und Einzelmaßnahmen zur Steigerung der Produktivität im Vorfeld das Verhältnis zwischen Flugpersonal und Management.

Ein Streitpunkt ist die Bereederung langer Asienumläufe mit hohem Nachtfluganteil - die Personalvertretung pocht unter unter Fatigue-Management-Aspekten auf eine vierköpfige Crew, während Lufthansa Cargo auch für Strecken nach Japan und Südkorea drei Piloten für ausreichend halte.
© aero.de | Abb.: A. Mohl | 27.05.2025 06:41


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