SANAA - Die israelische Luftwaffe hat erneut den internationalen Flughafen in Jemens Hauptstadt Sanaa angegriffen - und dabei das letzte Passagierflugzeug der Airline Yemenia zerstört. Der Airbus A320 war nur rund 30 Minuten vor dem Angriff von einem Umlauf nach Amman nach Sanaa zurückgekehrt.
Israels Armee hat "das letzte Flugzeug der Airline Yemenia, das am internationalen Flughafen von Sanaa noch im Einsatz sei, angegriffen und komplett zerstört", erklärte der Direktor des Flughafens, Chalid al-Schaif.
Auf der Plattform "X" veröffentlichte er ein Foto, das ein A320-Wrack zwischen Trümmern und Einsatzfahrzeugen zeigt.
Bei dem Flugzeug soll es sich um die 7O-AFF handeln. Die Maschine, 2013 bei Airbus in Hamburg gebaut, war am Mittwochmorgen als Flug 643 aus Amman kommend gelandet.
Der Huthi-nahe Fernsehsender Al-Masirah berichtete von vier israelischen Angriffen auf der Startbahn des Flughafens und auf das Flugzeug. Schon vor drei Wochen hatte Israels Luftwaffe den Flughafen bombardiert - und dabei den Großteil der zuletzt noch verbliebenen Yemenia-Flotte zerstört.
Netanjahu: Akt der VergeltungIsraels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete den Angriff als Akt der Vergeltung - offenbar mit Verweis auf die wiederholten Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz auf den Flughafen Tel Aviv in Israel. "Wer auch immer uns Schaden zufügt, dem werden wir schaden", erklärte Netanjahu.
Israels Verteidigungsminister Israel Katz teilte ebenfalls mit, die Luftwaffe habe das letzte Flugzeug zerstört, das die Huthi noch nutzten.
Yemenia Airways hatte vor einigen Tagen begonnen, muslimische Pilger nach Saudi-Arabien zu fliegen. Die nun zerstörte Maschine brachte erst am Dienstag rund 300 Pilger in das benachbarte Königreich, wo kommende Woche die Wallfahrt Hadsch beginnt.
Seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 greifen die Huthi Israel regelmäßig mit Raketen und Drohnen an - als Ausdruck ihrer Solidarität mit der islamistischen Hamas. Israels Luftwaffe und der wichtigste Verbündete USA bombardierten ihrerseits zahlreiche Ziele im Jemen, darunter den strategisch wichtigen Hafen von Hudaida am Roten Meer.
Israels Armee: Rakete aus dem Jemen abgefangenErst am Dienstag hatte das israelische Militär nach eigenen Angaben eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Die Huthi reklamierten mehrere Angriffe auf Israel für sich. Vor rund drei Wochen schlug erstmals ein Geschoss in der Nähe des internationalen Flughafens bei Tel Aviv ein. Mehrere Menschen wurden dabei verletzt. Zahlreiche internationale Fluggesellschaften stellten darauf ihre Israel-Flüge ein.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Sanaa Airport | 28.05.2025 11:24
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Beitrag vom 15.07.2025 - 10:17 Uhr
aerotelegraph hat es besser erklärt:
https://www.aerotelegraph.com/airlines/30-minuten-nachdem-der-airbus-a320-landete-war-er-komplett-zerstoert/gk189ys
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Die Houthis hatten vor einigen Monaten vier Flugzeuge der Nationalairline beschlagnahmt. Die offizielle Regierung des Landes, die nur noch den Süden kontrolliert, wirft den Milizen seit Längerem vor, Yemenia aufteilen zu wollen. Bankkonten der Fluggesellschaft im Norden wurden eingefroren und die Mitarbeitenden in eine Süd- und eine Nord-Fraktion geteilt. Sie verhinderten zudem, dass Piloten zwischen den Drehkreuzen Sanaa im Norden und Aden im Süden fliegen dürften.
Nun wurde die Nord-Abteilung von Yemenia faktisch vernichtet. Denn ohne Flugzeuge - und ohne funktionerenden Flughafen - kann die Rumpf-Fluglinie nicht mehr tätig sein. Die Süd-Fraktion von Yemenia dagegen verfügt weiterhin über drei Airbus A320, die auch regelmäßig von Aden aus fliegen. Sie tragen die Kennzeichen 7O-AFB, 7O-AFD und 7O-AFG.
Die Spannungen innerhalb Jemens spiegeln sich auch in der nationalen Fluggesellschaft Yemenia wider. Seit Monaten ist die Airline de facto in zwei Fraktionen gespalten – eine im Houthi-kontrollierten Norden mit Drehkreuz in Sanaa, und eine im von der offiziellen Regierung kontrollierten Süden mit Basis in Aden.
Dieser Beitrag wurde am 15.07.2025 10:18 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 29.05.2025 - 13:10 Uhr
aerotelegraph hat es besser erklärt:
https://www.aerotelegraph.com/airlines/30-minuten-nachdem-der-airbus-a320-landete-war-er-komplett-zerstoert/gk189ys
Die Houthis hatten vor einigen Monaten vier Flugzeuge der Nationalairline beschlagnahmt. Die offizielle Regierung des Landes, die nur noch den Süden kontrolliert, wirft den Milizen seit Längerem vor, Yemenia aufteilen zu wollen. Bankkonten der Fluggesellschaft im Norden wurden eingefroren und die Mitarbeitenden in eine Süd- und eine Nord-Fraktion geteilt. Sie verhinderten zudem, dass Piloten zwischen den Drehkreuzen Sanaa im Norden und Aden im Süden fliegen dürften.
Nun wurde die Nord-Abteilung von Yemenia faktisch vernichtet. Denn ohne Flugzeuge - und ohne funktionerenden Flughafen - kann die Rumpf-Fluglinie nicht mehr tätig sein. Die Süd-Fraktion von Yemenia dagegen verfügt weiterhin über drei Airbus A320, die auch regelmäßig von Aden aus fliegen. Sie tragen die Kennzeichen 7O-AFB, 7O-AFD und 7O-AFG.Dieser Beitrag wurde am 29.05.2025 13:10 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 29.05.2025 - 11:17 Uhr
Irgendwie kann diese Meldung nicht ganz stimmen. Laut FR24 sind zwei Yemenia-A320 aktuell in der Luft ... 7O-AFD von Jeddah nach Aden und 7O-AFG von Aden nach Kairo
Vollkommen richtig. Die Original Meldung dazu sagt“… das letzte im Land verbliebene Flugzeug… „ No Comment 🙄
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Die Houthis hatten vor einigen Monaten vier Flugzeuge der Nationalairline beschlagnahmt. Die offizielle Regierung des Landes, die nur noch den Süden kontrolliert, wirft den Milizen seit Längerem vor, Yemenia aufteilen zu wollen. Bankkonten der Fluggesellschaft im Norden wurden eingefroren und die Mitarbeitenden in eine Süd- und eine Nord-Fraktion geteilt. Sie verhinderten zudem, dass Piloten zwischen den Drehkreuzen Sanaa im Norden und Aden im Süden fliegen dürften.
Nun wurde die Nord-Abteilung von Yemenia faktisch vernichtet. Denn ohne Flugzeuge - und ohne funktionerenden Flughafen - kann die Rumpf-Fluglinie nicht mehr tätig sein. Die Süd-Fraktion von Yemenia dagegen verfügt weiterhin über drei Airbus A320, die auch regelmäßig von Aden aus fliegen. Sie tragen die Kennzeichen 7O-AFB, 7O-AFD und 7O-AFG.
Die Spannungen innerhalb Jemens spiegeln sich auch in der nationalen Fluggesellschaft Yemenia wider. Seit Monaten ist die Airline de facto in zwei Fraktionen gespalten – eine im Houthi-kontrollierten Norden mit Drehkreuz in Sanaa, und eine im von der offiziellen Regierung kontrollierten Süden mit Basis in Aden.
Dieser Beitrag wurde am 15.07.2025 10:18 Uhr bearbeitet.
Die Houthis hatten vor einigen Monaten vier Flugzeuge der Nationalairline beschlagnahmt. Die offizielle Regierung des Landes, die nur noch den Süden kontrolliert, wirft den Milizen seit Längerem vor, Yemenia aufteilen zu wollen. Bankkonten der Fluggesellschaft im Norden wurden eingefroren und die Mitarbeitenden in eine Süd- und eine Nord-Fraktion geteilt. Sie verhinderten zudem, dass Piloten zwischen den Drehkreuzen Sanaa im Norden und Aden im Süden fliegen dürften.
Nun wurde die Nord-Abteilung von Yemenia faktisch vernichtet. Denn ohne Flugzeuge - und ohne funktionerenden Flughafen - kann die Rumpf-Fluglinie nicht mehr tätig sein. Die Süd-Fraktion von Yemenia dagegen verfügt weiterhin über drei Airbus A320, die auch regelmäßig von Aden aus fliegen. Sie tragen die Kennzeichen 7O-AFB, 7O-AFD und 7O-AFG.
Dieser Beitrag wurde am 29.05.2025 13:10 Uhr bearbeitet.
Vollkommen richtig. Die Original Meldung dazu sagt“… das letzte im Land verbliebene Flugzeug… „ No Comment 🙄