ZÜRICH - Sie habe wohl Zugang zu Trump gefunden, meinte die Schweizer Bundespräsidentin im Frühjahr noch nach einem Telefonat. Weit gefehlt. Mit den 39-Prozent-Zöllen ist ein Horrorszenario eingetreten. In der Schweiz werden jetzt Rufe nach einer Stornierung des F-35-Auftrags laut.
Schokolade, Käse, Berge, Gold, Banken, Geschäfte - es gibt viel, mit dem die Schweiz weltweit punktet, aber bei US-Präsident Donald Trump beißen die Eidgenossen auf Granit.
39 Prozent Zölle auf Schweizer Importe hat er verhängt. Die Schweizer sind bis ins Mark erschüttert. Der Handelsbilanzüberschuss der Schweiz den USA beträgt rund 39 Milliarden US-Dollar - Trump dürfte daraus kurzerhand Zollprozente gemacht haben.
Von einem Horrorszenario ist die Rede, von Zehntausenden Arbeitsplätzen, die in Gefahr seien. Wenn an den 39 Prozent nicht mehr gerüttelt werden könne, sei das Exportgeschäft der Schweizer Tech-Industrie in die USA "faktisch tot", schreibt der Verband Swissmem auf X.
Damien Cottier, Abgeordneter der Freidemokraten, spricht von einer "Attacke gegen die Schweiz".
In der Schweiz werden jetzt Rufe laut, einen Rüstungsauftrag über 36 F-35 Kampfjets mit dem US-Hersteller Lockheed Martin zu stornieren. Entsprechende Forderungen kommen unter anderem von den Grünen. Die Schweizer Sozialdemokraten fordern unterdessen eine Volksabstimmung über den Deal.
Das Rüstungsgeschäft hatte zuletzt bereits für Spannungen zwischen Bern und Washington gesorgt. Die Schweiz pocht auf einen - laut offiziellen Angaben vertraglich vereinbarten - Festpreis von 6,0 Milliarden Franken. Die US-Seite will eine Preiserhöhung auf 7,3 Milliarden Franken durchboxen.
Gerade unter dem Eindruck des Zollhammers sei eine Preissteigerung der Schweizer Bevölkerung nicht zu vermitteln, sagte FDP-Nationalrat Hans-Peter Portmann.
Die F-35 galten im Zollstreit als Verhandlungsmasse, nach Medieninformationen hatte die Schweizer Regierung angedacht, den Auftrag auf bis zu 100 Maschinen auszubauen - um im Gegenzug einen besseren Zollsatz zu erhalten.
Das Neun-Millionen-Einwohnerland lebt vom Export, die USA sind der wichtigste Markt mit 18 Prozent Anteil im vergangenen Jahr.
© aero.de | Abb.: USAF, DVIDS | 07.08.2025 15:50
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Beitrag vom 24.08.2025 - 23:56 Uhr
@GB
Es sind tatsächlich sogar 640 Mrd. Euro welche die Ursula dem Donald für Mineralöl versprochen hat aber ich habe zur ihrem Gunsten auf 600 Mrd. abgerundet.
Der Vergleich mit der Schweiz bietet sich an nachdem die Schweiz als 'anti-EU' wenn es drauf ankommt anscheinend nicht wesentlich besser oder schlechter wegkommt als die EU da diese für ihre 15% ja zusätzlich ihre eigenen Zölle in Höhe von 10-15% streichen und darüber hinaus die oben genannte Lüge auftischen musste.
Nachdem die EU ja angeblich notwendig war um den USA etwas entgegensetzen zu können fragt sich jetzt natürlich ob das wirklich so war/ ist oder ob die sich nur mal wieder blöder angestellt haben als die Polizei erlaubt und es höchste Zeit ist Merkels verbliebene Inkompetenznetzwerke zu zerschlagen um weiteren Schaden von Deutschland, Europa und der Welt abzuwenden.
@EricM
Diese halbstarken Ansagen in der Art von "Holzhammer" etc. haben nichts gebracht und werden nichts bringen. Schon Klaua Mann wusste dass man Typen wie ihm unterwürfig und schmeichelnd begegnen muss.
Wenn man das tut kann es die mit Abstand einfachste und erfolgreichste Art von Diplomatie überhaupt sein aber dazu muss man eben zuerst den eigenen Stolz überwinden und das werden von der Leyen und co. nie schaffen.
Wobei man denen zugute halten muss dass sie dafür wohl äußerst gute Bergsteiger sein müssten.
Beitrag vom 12.08.2025 - 09:19 Uhr
Noch als Hinweis: Ein Grossteil des Handelsbilanzüberschusses kommt von Goldexporten, welche in der Schweiz umgegossen werden. Rechnet man zudem Dienstleistungen in die Bilanz, beträgt der Überschuss gerade mal noch 9 Milliarden Dollar, nicht 39.
Beitrag vom 09.08.2025 - 08:01 Uhr
Interessant finde ich die Wertschätzung, die Trump für U.S.-amerikanische Patienten zeigt. Viele werden sich Medikamente noch schlechter als jetzt leisten können. Selbst wenn eine Produktion in den USA aufgebaut werden sollte, das dauert. In der Zwischenzeit werden US-Amerikaner aufgrund von Zöllen sterben.
Da würde er vermutlich widersprechen, denn Zölle zahlen ja die Exportländer, zumindest im privaten Universum zwischen den beiden Ohren des Präsidenten.
In diesem Universum sind dann auch die genannten 600 Mrd Euro Investitionen, also Geld, mit dem Investoren machen können, was sie wollen, Geld, "mit dem er machen kann, was er will".
Also falls Big Orange seinen offensichtlich schnell fortschreitenden geistigen Verfall nur vortäuschen sollte, wäre das eine Oscarreife Leistung, ich gehe daher davon aus, dass der real stattfindet.
Ein so geschädigtes IQ-70 Gehirn reagiert nur noch auf direkte und unmissverständliche, einfach formulierte, Bedrohungen. Die Schweiz sollte sich daher den Ausstieg aus dem F35 Programm als Munition für ihre Pharma-Verhandlungen aufheben.
Auch unter dem Gesichtspunkt, dass bis zu diesen Verhandlungen mit einiger Wahrscheinlichkeit Trump aus gesundheitlichen Gründen abtreten musste.
Dieser Beitrag wurde am 09.08.2025 08:07 Uhr bearbeitet.
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Es sind tatsächlich sogar 640 Mrd. Euro welche die Ursula dem Donald für Mineralöl versprochen hat aber ich habe zur ihrem Gunsten auf 600 Mrd. abgerundet.
Der Vergleich mit der Schweiz bietet sich an nachdem die Schweiz als 'anti-EU' wenn es drauf ankommt anscheinend nicht wesentlich besser oder schlechter wegkommt als die EU da diese für ihre 15% ja zusätzlich ihre eigenen Zölle in Höhe von 10-15% streichen und darüber hinaus die oben genannte Lüge auftischen musste.
Nachdem die EU ja angeblich notwendig war um den USA etwas entgegensetzen zu können fragt sich jetzt natürlich ob das wirklich so war/ ist oder ob die sich nur mal wieder blöder angestellt haben als die Polizei erlaubt und es höchste Zeit ist Merkels verbliebene Inkompetenznetzwerke zu zerschlagen um weiteren Schaden von Deutschland, Europa und der Welt abzuwenden.
@EricM
Diese halbstarken Ansagen in der Art von "Holzhammer" etc. haben nichts gebracht und werden nichts bringen. Schon Klaua Mann wusste dass man Typen wie ihm unterwürfig und schmeichelnd begegnen muss.
Wenn man das tut kann es die mit Abstand einfachste und erfolgreichste Art von Diplomatie überhaupt sein aber dazu muss man eben zuerst den eigenen Stolz überwinden und das werden von der Leyen und co. nie schaffen.
Wobei man denen zugute halten muss dass sie dafür wohl äußerst gute Bergsteiger sein müssten.
Da würde er vermutlich widersprechen, denn Zölle zahlen ja die Exportländer, zumindest im privaten Universum zwischen den beiden Ohren des Präsidenten.
In diesem Universum sind dann auch die genannten 600 Mrd Euro Investitionen, also Geld, mit dem Investoren machen können, was sie wollen, Geld, "mit dem er machen kann, was er will".
Also falls Big Orange seinen offensichtlich schnell fortschreitenden geistigen Verfall nur vortäuschen sollte, wäre das eine Oscarreife Leistung, ich gehe daher davon aus, dass der real stattfindet.
Ein so geschädigtes IQ-70 Gehirn reagiert nur noch auf direkte und unmissverständliche, einfach formulierte, Bedrohungen. Die Schweiz sollte sich daher den Ausstieg aus dem F35 Programm als Munition für ihre Pharma-Verhandlungen aufheben.
Auch unter dem Gesichtspunkt, dass bis zu diesen Verhandlungen mit einiger Wahrscheinlichkeit Trump aus gesundheitlichen Gründen abtreten musste.
Dieser Beitrag wurde am 09.08.2025 08:07 Uhr bearbeitet.