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Kaum Auffälligkeiten bei Flug von Ursula von der Leyen

Ursula von der Leyen
Ursula von der Leyen, © EC - Audiovisual Service

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SOFIA - Gezielte Attacke oder alltägliches Störfeuer? Eine Dassault Falcon mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wird im bulgarischen Luftraum mit GPS-Jamming konfrontiert. Eine Datenlese von "Flightradar24" zeichnet allenfalls geringe Auffälligkeiten im Flugverlauf nach.

Die bulgarische Regierung hat nach der Störung eines Flugs von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen durch GPS-Jamming Vorwürfe gegen Russland erneuert.

Ministerpräsident Rossen Scheljaskow sprach bei einem Auftritt in der Hafenstadt Burgas am Schwarzen Meer von elektronischer Kriegsführung und nannte als Hintergrund den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Störungen dieser Art passierten täglich - "von Helsinki über das Schwarze Meer ... bis nach Tripolis".

Nach Angaben von Scheljaskow wird es deswegen auch keine eigenen Ermittlungen zu dem Vorfall mit dem Flugzeug mit von der Leyen an Bord geben. Fluglotsen hätten laut Protokoll keine Fehler gemacht, erklärte er.

Der Zwischenfall auf dem Flug von der Leyens von Polen nach Bulgarien war am Montag von der EU-Kommission bestätigt worden. Nach Angaben einer Sprecherin kam es zu einem sogenannten GPS-Jamming. Dabei werden Signale des satellitenbasierten Navigationssystems GPS gezielt gestört oder blockiert.

Zudem teilte die Sprecherin mit, dass die bulgarischen Behörden vermuteten, dass Russland hinter der Attacke stecke.

Zwischenfall endete glimpflich

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus der EU-Kommission blieb das Flugzeug wegen des Vorfalls rund zehn Minuten länger als ursprünglich geplant in der Luft.

Der Flug sollte 1:48 Stunde dauern, nach Aufzeichnungen von "Flightradar24" brauchte AAB53G letztlich 1:57 Stunde von Warschau nach Plowdiw.

Ein mitreisender Reporter der Zeitung "Financial Times" hatte zuvor berichtet, der Flieger sei vor der Landung rund eine Stunde über dem Flughafen gekreist. Kremlsprecher Dmitri Peskow wies Anschuldigungen gegen Russland zurück und sprach in der "Financial Times" von Falschinformationen.

Flightradar24, © Flightradar24
 
Die Piloten der Dassault Falcon 900LX, einer Chartermaschine von Luxaviation, führten den Anflug auf den Zielflughafen im ILS-Pfad durch, die Maschine landete sicher.

Eher "gute Signalqualität"

Wie groß das GPS-Problem letztlich war, ist unklar. Der ADS-B-Mitschnitt lässt laut "Flightradar24" auf eine eher "gute Signalqualität" schließen.

Der sogenannte NIC-Wert (Navigation Integrity Category) habe "vom Start bis zur Landung" im oberen Bereich gelegen. Der Wert zwischen 0 und 11 gibt an, wie verlässlich die aktuell vom Flugzeug ermittelten Positionsdaten sind.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: EC - Audiovisual Service | 03.09.2025 08:53

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Beitrag vom 21.09.2025 - 12:11 Uhr
Modhinweis
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Die letzten 3 Beiträge wurden gelöscht. OT
Fly-away Moderator
Beitrag vom 08.09.2025 - 11:55 Uhr
Das ist m.E. eine gezielte Desinformation der Institution EU, die ständig vor Falschinformationen warnt.

Falschinformation trifft denke ich zu.
Für "gezielte Desinformation" müsste man Absicht nachweisen. Es wäre daher gut, wenn die EU Kommission zumindest mal klar machen würde, wie sie auf das schmale Brett gekommen ist, um den Verdacht eines bewussten (und schlecht ausgeführten) Manipulationsversuchs zu zerstreuen.

Es gibt ja genug tägliche Verbrechen, die Russland begeht, da macht es wenig Sinn was dazu erfinden zu wollen ...
Auch das generelle und nachgewiesene GPS-Jamming Russlands an einem untauglichen Beispiel dramatisieren zu wollen, hilft keiner Argumentation.
Im Gegenteil.
Beitrag vom 08.09.2025 - 11:34 Uhr
Damit sollte sich dann jegliche weitere fachliche Diskussion zu dem Thema erübrigen:

 https://www.flightradar24.com/blog/aviation-explainer-series/ursula-von-der-leyen-gps-jamming/

Sehr lesenswert.


Bliebe dann lediglich noch die Frage, wer an der derartig umfangreichen Verbreitung dieser Ente ein Interesse hatte.

Na, wer hat wohl Interesse an Clicks auf einen Artikel

- über einen Promi in vermeintlichen Schwierigkeiten?
- über einen Konflikt "die gegen uns"?
- über geheimnisvolle, angebliche, Fähigkeiten des Gegners?

Das ist, wenn die Story erst mal in der Welt ist, doch ein medialer Selbstläufer, der nicht groß hinterfragt sondern fix veröffentlicht wird.

Das ist m.E. eine gezielte Desinformation der Institution EU, die ständig vor Falschinformationen warnt.

Falschinformation ist immer dann böse, wenn es die Anderen machen...

Möglicherweise sollte diese Ente auch von dem dicken VdL Fauxpas ablenken. Sie sagte kurz vorher die Entsendung von Friedenstruppen in die Ukraine zu - und hat damit wie gewohnt ihre Kompetenz weit überschritten.

Die gute Nachricht ist, daß Flightradar umgehend und sachlich darauf reagieren konnte. Das war dem ÖR leider nicht möglich...



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