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09:57 Uhr

Smartlynx groundet lettische Flotte

Smartlynx A321 am BER
Airbus A321 von Smartlynx am Gate des BER, © Flughafen Berlin Brandenburg / Oliver Lang

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RIGA - Ein Verkauf und eine Insolvenz in Eigenverwaltung sollten Smartlynx Airlines wieder in die Spur bringen. Jetzt stellt der lettische Charter- und Wetlease-Spezialist den Betrieb ein. Der frühere Eigner Avia Solutions hatte europäische Ableger der Smartlynx-Gruppe erst kürzlich an einen niederländischen Fonds abgespalten. Das Timing wirft Fragen auf.

Play, Braathens International, Eastern Airlines: 2025 zwang mehrere Airlines in Europa in die Knie.

Nun stellt auch der frührere Eurowings-Wetlease-Partner Smartlynx in Lettland den Flugbetrieb ein. Die acht Airbus A320 und vier A321 der Airline sind nach Flugdaten gegroundet.

"Der Entscheidung ging eine sorgfältige Prüfung aller Szenarien für eine Weiterführung des Betriebs voraus", sagte Smartlynx Airlines CEO Edvinas Demenius gegenüber dem öffentlich-rechtlichen lettischen Sender "LSM". "Unter gegebenen Umständen" sei das nicht mehr möglich gewesen.

Erst im Oktober hatte der bisherige Eigner SIA, eine Tochter des Luftfahrtkoglomerats Avia Solutions, die europäischen Landesgesellschaften von Smartlynx Airlines zu 90 Prozent an den Fonds "Stichting Break Point Distressed Assets Management" mit Sitz in Amsterdam abgestoßen, die übrigen zehn Prozent der Anteile an das Smartlynx-Management.

Spur des neuen Eigners verliert sich auf Zypern

Nach Recherchen des auf Luftfahrt-Insolvenzen spezialisierten Datendienstes "Blacklist.aero" läuft der Fonds auf ein Anwaltsbüro mit Sitz auf Zypern, das mehrere Firmen verwaltet.

Neben dem Flugbetrieb in Lettland gehörten die Landesableger in Malta und Estland zum Paket. Kurz darauf spannte Smartlynx in Lettland einen Schutzschirm auf.

In einem gerichtlich überwachten Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung sollte Smartlynx Airlines (Latvia) bis Ende Februar 2026 einen Sanierungsplan entwerfen.

Laut "Blacklist.aero" lasten 238 Millionen Euro Verbindlichkeiten auf Smartlynx Airlines (Latvia), davon rund 175 Millionen Euro gegenüber Firmen der Avia Solutions-Gruppe. Bei Lufthansa Technik und Lufthansa Systems steht Smartlynx Airlines (Latvia) mit rund fünf Millionen Euro in der Kreide. Airbus hat rund 750.000 Euro Forderungen für Ersatzteile offen.

Die lettische Nachrichtenagentur "LETA" berichtete parallel über rund 522.000 Euro Steuerschulden der Airline in Lettland.
© aero.de | Abb.: Oliver Lang, Flughafen Berlin-Brandenburg GmbH | 25.11.2025 09:57


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