Kuwait Airways will Forderungen gegen Iraqi Airways vollstrecken

LONDON - Der Aufbau einer zivilen Flugzeugflotte durch Iraqi Airways könnte durch Forderungen des Wettbewerbers Kuwait Airways erschwert werden. Die Gesellschaft hatte nach Ende des ersten Golfkriegs vor britischen Gerichten Schadensersatzansprüche in Höhe von einer Milliarde US Dollar erstritten. Die Urteile sind laut einer heutigen Stellungnahme der Airline rechtskräftig und vollstreckbar.



Kuwait Airways werde auf eine Begleichung ihrer Forderungen drängen. Andernfalls zieht die Gesellschaft ausdrücklich auch eine Beschlagnahme neuer Flugzeuge der Iraqi Airways in Betracht. Der Irak hatte zuletzt angekündigt, 40 Maschinen des Herstellers Boeing für den Aufbau einer neuen zivilen Flotte der Iraqi Airways zu bestellen. Hierfür stehen sechs Milliarden US Dollar zur Verfügung.

Bagdad hatte sich nach dem Überfall auf Kuwait im Jahr 1990 zehn Flugzeuge der Kuwait Airways angeeignet. Zwei Boeing 767 sowie zwei Airbus A300 wurden bei späteren Kampfhandlungen zerstört.

Die Lizenzrechte an Iraqi Airways gingen im Jahr 2003 in der eigens gegründeten Air Iraq Company auf. Letztere wird von einer Mehrheit internationaler Luftfahrt- und Gesellschaftsrechtler jedoch nicht als Rechtsnachfolgerin der Iraqi Airways eingestuft. Beobachter geben einer Vollstreckung der gegen Iraqi Airways und das Regime Saddam Hussein in den neunziger Jahren ergangenen Urteile daher wenig Aussicht auf Erfolg.