GKN Übernimmt Teile von Filton
Älter als 7 Tage

Airbus schließt Ausgliederung von Standorten ab

PARIS (dpa) - Der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS und seine Tochter Airbus haben einen Teil des britischen Standortes Filton verkauft und die Ausgliederung von Standorten abgeschlossen. Die GKN Aerospace übernimmt in Filton von Airbus den Fertigungsbereich für Flügelbauteile und -baugruppen. Airbus könne sich nun auf seine Rolle als "Flugzeugarchitekt" konzentrieren, ließ Airbus-Chef Tom Enders am Dienstag mitteilen.



Der Konzernumbau ist ein Bestandteil des Sparprogramms "Power 8". EADS hatte den Umbau eingeleitet, nachdem Airbus durch Verzögerungen beim Großraumflugzeug A380 unter Druck geraten war.

Vor dem Verkauf des britischen Standorts am Dienstag hatte Airbus bereits im Oktober 2008 den deutschen Standort Laupheim an die Rüstungskonzerne Diehl und Thales übertragen. Die ehemaligen Airbus-Werke Nordenham und Varel sowie der frühere EADS-Standort Augsburg gliederte der Konzern zum 1. Januar in die neu gegründete Premium Aerotec aus. Die französischen Werke Méaulte und St. Nazaire Ville gingen in der neuen Konzerntochter Aerolia auf. Geeignete Käufer hatte EADS nicht gefunden.

"Wir sind davon überzeugt, dass mit Premium Aerotec und Aerolia starke Unternehmen gegründet worden sind, die zu einem späteren Zeitpunkt für potenzielle Käufer attraktiv sein werden", sagte Enders. Die ausgegliederten Unternehmen seien gut aufgestellt, um sowohl "langfristige Partner für Airbus als auch herausragende Anbieter im weltweiten Markt für Flugzeugstrukturen" zu werden.

Das Programm "Power8" soll bis zum Jahr 2010 zu jährlichen Einsparungen von 2,1 Milliarden Euro führen. 10 000 Arbeitsplätze sollen wegfallen. Der neue Plan Future EADS soll von 2011 bis 2012 Einsparungen von nochmals mindestens 200 Millionen Euro bringen.
© dpa | Abb.: EADS | 06.01.2009 17:00

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Beitrag vom 07.01.2009 - 08:11 Uhr
Airbus schließt Ausgliederung von Standorten ab - das mag formal richtig sein, in der Praxis fängt die Ausgliederung aber erst jetzt richtig an. Das eine sind scheinbar erfolgreiche Manager, Verträge und darauf basierende Pressemeldungen - das andere ist die Umsetzung auf der Arbeitsebene. Und hier sind wir von einem Abschluss der Ausgliederung noch ganz weit weg.
Die Ausgliederung fängt erst jetzt richtig an.
Die Verflechtungen und Abhängigkeiten der Standorte Varel, Nordenham und teilweise auch Augsburg mit Airbus sind derart groß und kompliziert, dass die Schnittstellenprobleme erst nach und nach richtig deutlich werden. Mit schlankeren Strukturen, mehr Effizienz und Einsparungen hat das (zur Zeit) nichts zu tun. Um diese Hürden zu nehmen wird von Airbus im Moment sehr viel Energie und Geld aufgewendet. Einen weiteren Misserfolg kann sich das Management sich hier nicht erlauben.
Man darf befürchten, das Airbus sich diese Aufwände später von seinem neuen Lieferanten wiedeholen wird. Na dann - fröhliches Sparen im neuen Jahr!


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